württembergische Nebenbahnen, Aktiengesellschaft. Sitz in Stuttgart, Keplerstraße 38. Gegründet: 14./7. 1884; eingetragen 17./7. 1884. Neue Konz. v. 25./9. 1902 auf 90 Jahre; erwerbsberech- tigt ist der Württemb. Staat vom Jahre 1927 ab. Die Konzession der Strohgäubahn datiert vom 14./8. 1906 und läuft ab am 14./8. 1996. Nach Ablauf der Kon- zessionsdauer geht die Bahn unentgeltlich in das Eigen- tum des Staates über. Firma bis 29./5. 1905 Filder- bahn-Ges. Zweck: Die Ges. besitzt und betreibt: 1. Die Nebenbahn von Korntal nach Weissach (Strohgäubahn, 22.25 km). 2. Die Nebenbahn von Aalen über Neres- heim, Ballmertshofen nach Dillingen a. D. (Härtsfeld- bahn, 55.49 km). 3. Die Nebenbahn von Reutlingen nach Gönningen (16.50 km). Das Bahnnetz der Ges. hat einen Gesamtumfang von 94.24 km. Die Ges. ist auch be- rechtigt zur Einricht. u. zum Betrieb von elektrischen Kraftstationen u. Reparaturwerkstätten im Zusammen- hang mit den von der Ges. betriebenen Bahnen sowie auch Abgabe elektrischer Energie aus den Kraft- stationen an Dritte. Die Eröffnung der einzelnen Bahnstrecken erfolgte zu folgenden Zeitpunkten: Härts- feldbahn: a) Aalen-–Ballmertshofen am 31./10. 1901; b) Ballmertshofen-Dillingen am 4./4. 1906; Nebenbahn Reutlingen–Gönningen am 20./4. 1902; Strohgäubahn am 14./8. 1906. Die Filderbahn wurde am 1./3. 1920 an den Staat Württemberg u. die Stadt Stuttgart ver- kauft. vorstand: Eisenbahn-Dir. W. Breider, Reg.-Bau- meister a. D. K. Hässler, Frankfurt a. M.; Reg.-Bau- meister a. D. August Nau, Stuttgart. Aufsichtsrat: Vors.: Dr. jur. Erich Lübbert, (Gen.-Dir. d. Akt.-Ges. f. Verkehrswesen, Berlin), Neu- Schwandte (Osthavelland); Stellv.: Rechtsanwalt Robert Haußmann, Stuttgart; Eisenbahndirektor Eduard Andreae, Berlin-Schlachtensee; Generaldirektor Max Dräger, Rittergut „Der Kohlhof-, Hohennauen; Eisenbahndirektor Moritz Neufeld, Frankfurt a. M.; Oberregierungsrat a. D. Dr. Friedrich Schiller, Frank- furt a. M.; Baurat Ernst Seiffert, Frankfurt a. M. Bilanzprüfer für 1936: Der Reichsbevoll- mächtigte für Bahnaufsicht, Stuttgart. Verwaltungsvertrag besteht mit der Deutschen Eisenbahn-Gesellschaft, Aktiengesellsch., Frankfurt a. M. Verbandszugehörigkeit: Mitglied der Privat- bahnberufsgenossenschaft, Lübeck, der Pensionskasse Deutscher Privateisenbahnen, Berlin, des Versiche- rungsverbandes Deutscher Eisenbahnen und Kleinbah- nen, Berlin, der Vereinigung zur gemeinschaftl. Tragung von Schäden, Berlin, des Reichsverbandes Deutscher Verkehrsverwaltungen E. V., Berlin. Kapital: 3 275 000 RM in 6550 Aktien zu 500 RM. Kapitalveränderungen: A.-K. bis 1908 4 500 000 M. 1910 Erhöh. um 2 050 000 Mark. Lt. G.-V. v. 28./11. 1924 Umstell. von 6 550 000 M auf 3 275 000 RM durch Herabsetz. des Aktiennennwertes von 1000 M auf 500 RM u. von 500 M auf 250 RM. Die Aktien zu 250 RM sind in Aktien zu 500 RM umgetauscht worden. 5 Großaktionär: A.-G. für Verkehrswesen, Berlin (fast 100 %). Geschäftsjahr: Kalenderjahr. — Stimmrecht: Je 500 RM Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Vom Reingewinn 5 % zum R.-F. bis 10 % des A.-K. erreicht, etwaige vertragsm. Tant. an Vorst. bzw. Beamte, Rest Div. an die gleich- berechtigten Aktien. Bilanz 31./12. 1935: Sa. 4 263 685 RM. Aktiva: Anlagevermögen (3 933 495):; Bahnanlagen: a) Bahn- betriebsgrundst. einschl. der Gleisanlagen, der Strecken- ausrüstung u. der Betriebsgebäude 3 543 664, b) Ge- bäude, die ausschließl. Verwaltungszwecken oder Werk- wohnungszwecken dienen 5841, c) Betriebsmittel (Fahr- zeuge) 346 729, d) Geräte u. Werkstattmaschinen 37 259, Geschäftseinrichtung 1, (Zuschüsse von Staaten u. Ge- meinden: a) Strohgäubahn 329 767, b) Härtsfeldbahn 1 633 152, c) Reutlingen-Gönningen 509 801 = 2 472 720), Umlaufsvermögen 121 778): Oberbaustoffe 30 762, Be- triebs- u. Werkstoffe 27 542, Wertpapiere 766, Kassen- bestand, Postscheckguthaben 10 454, Bankguthaben 44 195, sonst. Forder. 8057, Rechnungsabgrenz. 31 042, (Bürgschaftswertpapiere von Unternehmern 7500 RM), Verlust 177 368. – Passiva: A.-K. 3 275 000, (Gegen- wert der Zuschüsse von Staaten u. Gemeinden 2 472 720), gesetzl. Rücklage 280 665, Erneuerungsrückl. 319 426, Rückstellungen 12 663; Verbindlichkeiten (302 428): Verbindlichk. gegenüber Konzernges. 301 221, sonstige Verbindlichkeiten 1207, Posten, die der Rechnungs- abgrenzung dienen 73 501, (Bürgschaften von Unter- nehmern 7500 RM). Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Sa. 708 164 RM. Soll: Betriebsausgaben (484 658): Persönliche Ausgaben: Besoldungen, Löhne u. sonst. Bezüge (aus- schließl. der Löhne der Bahnunterhaltungs- u. Werk- stättenarbeiter) 200 291, soziale Ausgaben: a) soziale Abgaben 38 654, b) sonst. Ausgaben für Wohlfahrts- zwecke 541; sächliche Ausgaben: Unterhalt. u. Ergänz. der Ausstattungsgegenstände, Beschaff. der Betriebs- stoffe 98 300, Unterhalt., Erneuer. u. Ergänz. der bau- lichen Anlagen einschl. der Löhne der Bahnunterhal- tungsarbeiter (85 512, hiervon ab Aufwend. zu Lasten der Erneuerungsrücklage 38 389) 47 122, Unterhalt., Erneuer. u. Ergänz. der Fahrz. u. der maschin. Anl. einschl. der Löhne der Werkstättenarbeiter 46 846, sonst. Ausgaben 52 900, Besitzsteuern 2324, sonst. Steuern 837, Zinsen 12 585, Zuweisungen an die Erneuerungsrück- lagen 45 300, Verlustvortrag 162 458. – Haben: Be- betriebseinnahmen: aus dem Personen- u. Gepäckverkehr 232 173, aus dem Güterverkehr 260 659, sonst. Einnah- men 10 101, Kapitalerträge 7, außerordentl. Zuwend. 27 853, Verlust 177 368. Beförderung: (in 1000) 1930 1931 1932 1933 1934 1935 Persoes 1196 975 719 68656 77 Güßenr. 993 93 78 84 09 98 Einnahmen: (1000 RM) 761 646 491 458 487 503 Dividenden 1927–1935: Je 0 %. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank und Disconto-Ges., Reichs-Kredit-Ges., Mendelssohn & Co.; Stuttgart: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Letzte o. G.-V.: 21./7. 1936. Mittellandkanal-Hafen Magdeburg Aktiengesellschaft. Sitz in Magdeburg. Gegründet: 18./3. 1929; eingetragen 23./4. 1929. Zweck: Bau eines Industrie- und Handelshafens am Abstieg des Mittellandkanals, dessen Betrieb und Unterhaltung, Erwerb, Herrichtung u. Verwert. dazu gehörigen Geländes sowie Erwerb u. Herrichtung wei- teren Geländes u. Herstell. der nötigen Land- u. Was- serstraßen u. sonst. Verkehrsanlagen, Erricht. u. der Betrieb verwandter Unternehmungen. Die mit Zustimmung des Aufsichtsrates eingeleiteten Verhandlungen wegen der einheitlichen Bewirtschaftung des ganzen Magdeburger Hafen- und Industriegeländes konnten im Jahre 1934 mit der Stadt Magdeburg zum Abschluß gebracht werden. Hiernach übernimmt die Gesellschaft die Bewirtschaftung des ganzen Gebietes unter Hinzupachtung der bis dahin von der Magde- 6196 burger Hafen- und Lagerhaus-Gesellschaft m. b. H. be- triebenen früheren städtischen Anlagen. Die Magde- burger Hafen- und Lagerhaus-Gesellschaft m. b. H. ist als reine Betriebsgesellschaft von der Mittellandkanal- Hafen Magdeburg A.-G. übernommen; die betriebswirt- schaftliche Grundlage hat sich damit wesentlich ver- breitert. Zu den künftigen baulichen Verpflichtungen der Ge- sellschaft gehören insbesondere noch die Herstellung der Verkehrswege – Straßen und Schienen – zum Tren- nungsdamm, die Verlängerung des Schwerin-Krosigk- Dammes in nördlicher Richtung sowie die Beschaffung von Betriebsanlagen für die Häfen und für den Hafen- bahnbetrieb. Die hierfür aufzuwendenden Kosten be- laufen sich auf 2 500 000 RM. Die Mittel hierfür stehen