Mitteldeutsche Stahlwerke Aktiengesellschaft 3 3 ....... * ................ ―――― ― ― ―― * Allgemeine Transportanlagen-Gesellschaft m. b. H., Maschinenfabrik in Leipzig, einer Tochtergesellschaft der Maximilianshütte, zusammengefaßt. Die Beteili- gung an der Linke-Hofmann-Busch-Werke A.-G., Berlin, wurde weiter verstärkt. 1934 Zur Vereinfachung des Aufbaues der Inter- essengemeinschaft zwischen Maxhütte/Mittelstahl/ Charlottenhütte genehmigte die außerordentliche Generalversammlung vom 13. Januar 1934 einen am 9. Januar mit der Charlottenhütte abgeschlossenen Verschmelzungsvertrag, wonach das Vermögen der Charlottenhütte als Ganzes unter Ausschluß der Liquidation auf Mittelstahl übertragen wurde. Für je nom. RM 2000.— Charlottenhütte-Aktien Gruppe 1 wurden RM 4700.— Mittelstahl-Aktien gewährt; von den RM 483 000.— Charlottenhütte-Aktien Gruppe II befanden sich RM 200 000.–— bereits im Besitz von Mittelstahl, für die restlichen RM 283 000.— wurden insgesamt RM 310 000.— Mittelstahl-Aktien gewährt. Aus Anlaß der Fusion wurde ferner den freien Aktionären von Mittelstahl seitens eines Bankenkonsortiums ein Umtauschangebot unterbreitet, wonach für je nom. RM 2000.— Mittelstahl-Aktien RM 1200.— Maxhütte-Aktien oder RM 2000.– RWE- Aktien und RM 200.– in bar nach Wahl bezogen werden konnten. Eine Kapitalerhöhung bei Mittel- stahl war nicht erforderlich, da der Charlottenhütte die für die Fusion benötigten Mittelstahl-Aktien im vollen Umfang zur Verfügung standen. Mit dem Uebergang der Mehrheit der Maxhütte- Aktien auf Mittelstahl ist der im September 1931 ab- geschlossene I. G.-Vertrag (Maxhütte/ittelstahl/Char- lottenhütte) zwischen den beiden Unternehmungen den veränderten Verhältnissen angepaßt worden und die Führung auf Mittelstahl übergegangen. Zwecks Herbeiführung einer engen betrieblichen Zusammenarbeit wurde mit der Stahl- und Walzwerk Hennigsdorf A.-G. ein Pachtvertrag abgeschlossen, nach welchem Mittelstahl die Ausnutzung der Betriebs- anlagen dieser Gesellschaft zur Abrundung des eigenen Erzeugungsprogramms übernimmt. Der Bestand an eigenen Aktien in Höhe von nom. RM 3 776 900.—. die im Laufe des Jahres 1933/34 erworben wurden, erhöhte sich dadurch auf RM 5 Mill. Die Generalver- sammlung vom 2. April 1935 beschloß die Einziehung dieser Aktien und Herabsetzung des Grundkapitals auf RM 45 Mill. 1934/35 Durchführung von Erweiterungen und Betriebsverbesserungen auf den Werken Gröditz, Lauchhammer und Brandenburg. An Stelle der Be- teiligung an der N. V. Handel- en Administratie-Mij. „Commerce“ Amsterdam, die im Laufe des Jahres liquidiert wurde, ist die Beteiligung an der N. V. Finantieele Mij. „Metafina“, Amsterdam, getreten, die auch das Vermögen der N. V. Nederlandsche Agen- tuur- en Handel-Mij. „Nedahand“ umfaßt. Der Aktien- besitz an der Stahl- und Walzwerk Hennigsdorf A.-G. ca. 90 % von RM 8 Mill.) wurde an die Siegener Eisenindustrie A.-G., Düsseldorf, verkauft: letztere übernahm diese Gesellschaft im Wege der Fusion. Die Anlagen von Hennigsdorf sind wie bisher an Mittel- stahl verpachtet. 1935/36 Zwecks Erreichung des Selbstverbrauchs- rechtes im Rheinisch-Westfälischen Kohlensyndikat für Maxhütte hat Mittelstahl seinen Besitz an Harpener Aktien auf die Maxhütte übertragen. Bei Maxhütte ist nunmehr die Mehrheit des Aktienkapitals der Harpener Bergbau zusammengefaßt. Die im Vorjahr eingetretene finanzielle Entlastung hat die Gesell- schaft veranlaßt, nom. RM 4.5 NMill. eigene Aktien zwecks Einziehung zu erwerben; gleichzeitig hat die Siegener Eisenindustrie A.-G. weitere nom. Reichs- mark 500 000.— Mittelstahl-Aktien kostenlos zur Ein- ziehung zur Verfügung gestellt. Die Generalversamm- lung vom 28. April 1936 hat die Einziehung dieser Aktien und Herabsetzung des Grundkapitals auf RM 40 Mill. beschlossen. Im Juni 1936 unterbreitete Mittelstahl den I- habern der zum 2. Januar 1937 gekündigten 6 %igen Fr. 7 %) Teilschuldverschreibungen von 1927 ein Um- tauschangebot in neue Teilschuldverschrei- bungen von 1936. 5 %ige Besitz- und Betriebsbeschreibung. Grundbesitz usw.: Der gesamte Grundbesitz der Gesellschaft umfaßt rd. 1520 ha. 1. Werk Lauchhammer (Prov. Sachsen). Grundbesitz: rd. 1300 ha. Anlagen: a) Abteilung Bergbau (Braunkohlengruben und Bri- kettfabrik): Die Braunkohlengruben fördern jährlich über 2 Mill. Tonnen Rohkohle im Tagebau. Die Kohle wird teils in der Brikettfabrik zu Briketts verarbeitet (ca. 600 000 t jährlich), teils im Kraftwerk zur Erzeugung elektrischer Energie verwendet. Abteilung Kraftwerk: Das Kraftwerk versorgt neben den Werken Lauchhammer, Riesa und Gröditz auch eine große Anzahl von Gemeinden in der Provinz und im Land Sachsen mit Strom. c) Abteilung Eisenwerk: Das Eisenwerk besitzt Eisengießereien zur Her- stellung von Gußstücken für die verschiedensten Verwendungszwecke, wie Maschinenguß, Poterie- guß u. a. m. Angeschlossen an die Gießerei b 389* Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften 1936, V. sind als Verfeinerungsbetriebe ein ausgedehntes Emaillierwerk für Gebrauchs- und Sanitätsgegen- stände, eine Bildgießerei und eine Glocken- gießerei. Ferner gehören zum Eisenwerk Eisen- konstruktionswerkstätten für die Herstellung von Eisenhoch- und Brückenbauten, Wasserbauten, sowie eine Maschinenbauwerkstatt. Werkswohnhäuser sind 181 vorhanden mit 673 Wohnungen. 2. Werk Riesa. Grundbesitz: rd. 71 ha. Anlagen: Siemens-Martin-Stahlwerk mit 7 Oefen von 60 bis 120 t Fassung für die Herstellung von Rohstahl aller Art, besonders auch hochwertigen Baustahl St 52, Walzwerksanlage für Stab-, Universal- und Form- eisen, Blechwalzwerk für Grob-, Mittel- und Riffelbleche, Rohrwerksanlage zur Herstellung von nahtlosen und geschweißten Rohren, sowie eine Verzinkerei, Werkstätten zur Herstellung von Lokomotiv- und Schiffsüberhitzern und Rohrschlangen, sowie für Eisenhoch- und Brückenbauten, Behälterbau. 6211