Bausparkasse Deutsche Bau-Gemeinschaft Aktiengesellschaft. Sitz in Leipzig N 22, Kaiser-Friedrich-Straße Ja. Gegründet: 8./8. 1931; eingetragen 29./9. 1931. Die Ges. ist hervorgegangen aus der Deutschen Bau- Gemeinschaft e. G. m. b. H. in Leipzig. Gründer: Die Direktoren Thomas Weiland, Friedrich Vogel, Rudolf Frank, Leipzig; Architekt Alfred Walsleben, Plauen i. V.; Justizoberinspektor Alfred Hhiele, Schwarzenberg i. Sa. Zweck: Betrieb einer Bausparkasse im Gebiete des Deutschen Reiches und der Freien Stadt Danzig. Die Annahme von Depositengeldern soll nicht an den Abschluß von Bausparverträgen gebunden sein. Es soll insbesondere gepflegt werden die Gewährung von Darlehen gegen hypothekarische Sicherheit für Be- schaffung oder Verbesserung von Eigenheimen und Wohnungen sowie zur Ablösung hierzu eingegangener Verbindlichkeiten. Vorstand: Dir. Thomas Weiland (Vors.), Dir. Rudolf Frank. Aufsichtsrat: Vors.: Architekt Alfred Wals- leben, Plauen i. V.; Architekt Fritz Klonk. Reutlingen i. W; Fabrikant Karl Reh, Hartmannsdorf b. Chemnitz; Betriebsleiter Friedrich Scheffler, Rangsdorf b. Berlin; Hermann Elsässer, Vaihingen; Dir. Friedrich Vogel, Böhlitz-Ehrenberg; Amtsgerichtsdirektor Dr. Dittrich, Berlin. Vertrauensmann des Reichsaufsichts- amtes: Justizoberinspektor Alfred Thiele, Berlin. Bilanzprüfer für 1936: Wirtschaftsprüfer Karl Kraus, Leipzig. Entwiceklung: Die DBG-Bausparkasse ist im Juni 1928 von 422 sächsischen und 16 württember- gischen Bausparern als eingetragene Genossenschaft mit dem Sitz Leipzig gegründet worden. Nachdem das Gesetz über die Beaufsichtigung der privaten Ver- sicherungsunternehmungen und Bausparkassen vom 6./6. 1931 die Rechtsform der Genossenschaft für Bau- sparkassen nicht vorsah, wurde die DBGBauspar- kasse durch einstimmigen Beschluß der G.-V. vom 28./6. 1931 in eine gemeinnützige Aktiengesellschaft umgewandelt. Die behördliche Zulassung der DBG-Bausparkasse erfolgte am 12./11. 1932 durch den ersten Zulassungs- senat beim Reichsaufsichtsamt für Privatversicherung, nachdem die vorausgegangene Prüfung die erforder- lichen Voraussetzungen für die Zulassung amtlich festgestellt hatte. Gestützt auf eine stets einwandfreie Geschäftsfüh- rung nahm die DBG-Bausparkasse eine ununterbrochen günstige Entwicklung. Die Zuteilungen stiegen wie folgt: 1928–1935: 219 000. 2 282 000, 9 372 000. 13 614 000, 15 944 000, 19 396 000, 23 548 000, 25 789 000; 1936 bis 30./6.: 27 115 000 RM. Der mit dem Wachsen der Zuteil. eben- falls stetig ansteigende Hypothekenstock bildet die Vor- aussetz. für die Möglichkeit einer organischen Fremd- geldbeschaffung, die mit der Wechselkreditaktion ihren Anfang nahm. Die DBG war daran mit ud. 3,5 Mill. RM beteiligt. Für rd. 3 Mill. RM hat der Sächsische Staat die selbstschuldnerische Staatsbürgschaft übernommen. Grundbesitz: 3260 qm, davon 1088 qm bebaut. Verbandszugehörigkeit: Wirtschaftsgruppe Kreditunternehmungen verschiedener Art; Fachgruppe Private Bausparkassen. Statistik: Zahl der Bausparverträge Ende 1931 bis Ende 1935: 13 025, 11 492, 10 430, 10 692, 10 759. Bis Ende 1935 sind insgesamt 2608 Zuteilungen mit 25 789 Mill. RM erfolgt. Kapital: 500 000 RM in 200 gebundenen Aktien zu 2500 RM. Kapitalveränderungen: Urspr. 115 000 RM, erhöht lt. G.-V. v. 21./8. 1932 um 85 000 RM. Lt. G.-V. vom 3./11. 1935 Erhöhung des A.-K. um 300 000 RM durch Ausgabe von 120 Akt. zu 2500 RM zum Nennbetrage. Großaktionäre: Das A.-K. befindet sich in den Händen des „Vereins der Vertrauensleute der Bau- sparkasse Deutsche Bau-Gemeinschaft A.-G. e. V.“, der aus von den Bausparern gewählten Vertrauensleuten besteht. 390 Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften 1936, V. Geschäftsjahr: Kalenderj. –— G.-V.: Im ersten Geschäftshalbj. – Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Bilanz 31./12. 1935: Sa. 18 323 573 RM. Aktiva: Rückständige Einlagen auf A.-K. 225 000, Grundbesitz 448 087, Hypotheken und Grundschulden, soweit sie laufend getilgt werden; voll ausgezahlte Darlehen ab- zügl. der davon inzwischen getilgten Beträge 14 654 733, sonstige Hypotheken u. Grundschulden 1 555 261, zu- geteilte, aber noch nicht oder noch nicht voll aus- gezahlte Baudarlehen u. Darlehen für Hypotheken- ablösungen: ausgezahlte Beträge 503 865, (noch nicht ausgezahlte Beträge [vergl. Passiva] 881 238), sonstige Darlehen an Bausparer 4767, Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 100, Guthaben bei Banken und Spar- kassen 695 997, Kassenbestand und Postscheckguthaben 24 013, Forder. an Vertreter 26 990, Forder. an ab- hängige Gesellschaften: Restforder. DBG e. G. m. b. H. 90 000, ('im Bankguthaben enthalten 18 422), Inventar 69 382, sonstige Vermögenswerte 18 031, Steuervoraus- zahlungen 7341. – Passiva: A.-K. 500 000, gesetzl. Rück- lage 50 000, allgemeine Rücklage 310 000, Rückstell. für Steuern 4000, (zugeteilte Baudarlehen und Dar- lehen für Hypothekenablösung, soweit noch nicht aus- gezahlt [vergl. Aktiva] 881 238), Abtretungen „Mein Vaterland* 63 912, Sparguthaben der nicht zugeteilten Bausparer: ungekündigte 12 042 167, gekündigte 927 241; Sparguthaben der zugeteilten Bausparer 299 842, Vor- sparguthaben 29 245, Guthab. der Nichtbausparer 3293, Nachsparbeträge 8395, Verwaltungskostenrückl. 61 784. Gewinnrücklage der Bausparer 46 141, Hypotheken auf dem eigenen Grundbesitz 250 000, Verbindlichkeiten gegen Vertreter 76, Verbindlichk. für Grundstücks- erwerbskosten 23 846, rückständige Zahlungen 1206, aufgenommenes Fremdgeld 3 695 000, Rechnungsabgren- zungsposten: im voraus belastete Zinsen 1416, im vor- aus vereinnahmte Mieten 531, Gewinn 1935: 5472. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: ZSa. 739 986 RM. Soll: Verwaltungskosten: Provisionen 69 768, Löhne u. Gehälter der Agenten u. Geschäftsstellen 17 573, soziale Abgaben 1236, sonstige Kosten 111 660, (einschl. 7401 Löhne und 544 soziale Abgaben für Druckerei); laufende Kosten: Löhne u. Gehälter der Hauptverwaltung 180 477, soziale Abgaben 10 397, Kosten für die Zeitungsliefer. (einschl. 5562 Gehälter und 348 soz. Abgaben) 39 973, sonstige Kosten 197 833 (einschl. 3253 Löhne u. 239 soz. Abgaben Autobetrieb); 3etriebssteuern 6521, sonstige Steuern 16 327, (Ver- sicherungsbeiträge 77 537), Versicherungssteuer 40 841, Aufwend. für den eigenen Grundbesitz (einschl. 4765 für Löhne und 348 für soziale Abgaben) 21 196, Ver- lust aus Kapitalanlagen bei Veräußer. (außer Wert- papieren) 3000, Abschreib. auf Grundbesitz 1257, sonst. Abschreib. 16 447, (vorzeitige Tilgung der Bauspar- hypotheken durch fällig gewordene Versicherungs- summen 45 470), Gewinn 1935: 5472. – Haben: Ver- waltungsgebühren: Abschlußgebühren 85 680, einmalige Sondergebühren für die Darlehensregelung nach der Zuteilung 2234, Gebühren für Zeitungsliefer. 45 862; sonst. Verwaltungsgebühren: von den beteilten Sparern bei Zuteilung gezahlt 91 422, von den Tilgern mit den Tilgungsraten gezahlt, soweit sie nicht im Betrage der Hypotheken oder Grundschulden enthalten sind 370 862, Verminderung der Verwaltungskostenrücklage 30 891, (Versicherungsbeiträge 77 537), Zinsen 93 395, Mieten 1705, (Einnahmen an Versicherungssummen aus abge- schlossenen Versicherungen 45 470), sonstige Erträge: Provisionen 14 079, Gewinn aus Grundstücksverk. 3851. 1933 1934 1935 Angestellte 55 68 76 Arbeiter . 8 9 10 Umsatz . Nill. RM 50 76 96 Dividenden 1931–1935: 0 % (Gemeinnützige Gesellschaft). Bankverbindungen: Postscheck-Kto. Leipzig 17 096, Reichsbank-Giro-Konto, Bank der Deutschen Arbeit, Commerz- u. Privat-Bank, Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Deutsche Bau- u. Boden-Bank, Dresdner Bank. Sächsische Staatsbank, Stadt- u. Girobank Leipzig, Thüringische Staatsbank; Grund-Bank A.-G., Leipzig; Allgem. Deutsche Creditanstalt, Leipzig. 6225