Altlandsberger Kleinbahn-Aktiengesellschaft. Sitz in Altlandsberg, Am Bahnhof 1. Gegründet: 1./7. 1898; eingetr. 9./9. 1898. Konz. vom 2ü, 1898 auf 90 Jahre. Betriebseröffn. 4./10. 1898. Der Betrieb wurde v. 1./1. 1900 ab durch die Allg. Deutsche Kleinbahn-Ges., Berlin, geführt. Die Ges., die ihren Betrieb bereits seit einiger Zeit eingestellt hatte, meldete am 3./1. 1921 den Konkurs an. Der Betrieb war bereits seit 1919 verlustbringend. Das Konkurs- verfahren wurde am 25./1. 1923 eingestellt u. lt. G.-V. v. 5./5. 1923 die Weiterführung der Ges. beschlossen. Bis 1934 Sitz in Berlin. vVorstand: Reg.-Baumstr. a. D. Wilhelm Degen- hardt, Altlandsberg. 0 Aufsichtsrat: Vors.: Bürgermeister Reinhold Funke; Stellv.: Ratsherr Willi Kunert; sonst. Mitgl.: Ratsherr Karl Lütke, Altlandsberg; Landrat Dr. Max Weiß, Erster Landesrat Dr. Müller-Haccius, Landes- Baurat Borchart, Berlin; Ober-Reg.-Rat Joachim Jende, Potsdam; Dir. bei der Reichsbahn Adolf Zander, Berlin; Stadtrat Wilhelm Magdeburg, Altlandsberg. Bilanzprüfer für 1936: Der Reichsbevoll- mächtigte für Bahnaufsicht, Berlin. Entwicklung: Nach dem Konkurs 1921 wurde die Bahn zwangsweise vom Reg.-Präsidenten wieder eröffnet. Die Stadt Altlandsberg erwarb alle Aktien außer denen des Kreises Niederbarnim und übernahm die Garantie für eventl. Betriebsverluste. Der Betrieb entwickelte sich günstig, doch war es aus eigenen Mitteln nicht möglich, die vollkommen verbrauchten Anlagen zu erneuern. Hierzu Darlehen von 123 000 RM 1927 aufgenommen, und 1933 Beihilfe des Staates und der Provinz in Höhe von je 27 000 RM, Erhöhung des Kapitals der Stadt um 24 000 RM und des Kreises um 4000 RM. Mit diesen Geldern wurde der ge- samte Oberbau vollständig erneuert. Der Verkehr – besonders die Personenbeförderung – nahm 1935 weiter zu. Es sind Bestrebungen im Gange, die Bahnanlagen nur noch für die Güterbeförderung zu benutzen, den Personenverkehr dagegen durch Kraftwagen zu be- dienen. Bahnanlagen: Normalspurige Kleinbahn von der Eisenbahnstation Hoppegarten nach der Stadt Alt- landsberg (Länge 6.8 km). Eigener unbelasteter Bahn- körper für zweigleisigen Ausbau (z. Zt. eingleisig). Eigene Bahnhöfe mit Nebenanlagen in Hoppegarten und Altlandsberg, Personenhaltestellen in Neuenhagen, Seeberg-Gartenstadt u. Altlandsberg Amtsgericht. Betriebsmittel: 2 dreiachsige Tenderlokomotiven, 4 zweiachsige Personenwagen mit zus. 198 Sitzplätzen, 1 zweiachsiger Post- u. Gepäckwagen, 1 gedeckter Güterwagen mit 10 t Ladegewicht, 1 Bahnmeisterwag., 1 Stationswagen, 1 Lieferwagen u. 1 Bahndienstwagen. Verbandszugehörigkeit: Reichsverkehrs- gruppe Schienenbahnen; Versicherungsverband Deut- scher Privatbahnen, Berlin. Kapital: 147 000 RM in 147 Aktien zu 1000 RM. Kapitalveränderungen: Urspr. 365 000 M (Vorkriegskapital) in 285 Aktien Lit. A u. 80 Aktien Lit. B zu 1000 M. – Lt. G.-V. v. 7./2. 1925 Umstell. von 365 000 M auf 182 500 RM durch Um- wertung des Akt.-Nennbetrages von 1000 M auf 500 RM. – Lt. G.-V. v. 9./11. 1931 Herabsetz. des A.-K. um 117 500 Reichsmark auf 65 000 RM. – Lt. G.-V. v. 15./3. 1933 erhöht auf 147 000 RM. Großaktionäre: Stadt Altlandsberg (58.50 %), Kreis Niederbarnim (4.70 %), Staat Preußen (18.40 %), Provinz Brandenburg (18.40 %). Bilanz 31./12. 1935: Sa. 278 863 RM. Aktiva: Anlagevermögen: Bahnbetriebsgrundstück einschließl. Gleisanlage, Streckenausrüstung und Betriebsgebäude 251 452, Betriebsmittel 15 231, Umlaufsvermögen: Stoff- vorräte 7627, Kassenbestand (Bankguthaben) 4551. – Passiva: A.-K. 147 000, gesetzl. R.-F. 4347, Erneuer.-F. 3773, Bahnanlage-F. 666, Verbindlichkeiten: Darlehns- schulden an die Niederbarnimer Eisenbahn A.-G. 123 000, Kleiderkassenkonto 76. Gewinn-u. Verlust-Rechnung: Sa. 66 390 RM. Soll: Betriebsausgaben: persönl. Ausgaben: Besoldung, Löhne u. sonst. Bezüge 25 437, soziale Ausgaben 3439, sächl. Ausgaben: Unterhaltung u. Ergänzung der Aus- stattungsgegenstände, Beschaffung der Betriebsstoffe 17 054, Unterhaltung der baulichen Anlagen 3711, Un- terhaltung u. Ergänzung der Fahrzeuge 1438, sonstige Ausgaben 2615, Abschreib. 260, Zinsen 7387, Besitz- steuern 604, Zuweis. an den Erneuer.-F. 4441. – Haben: Betriebseinnahmen: aus dem Personen- u. Gepäckver- kehr 32 751, aus dem Güterverkehr 18 448, Sonstiges 10 757, erlassene Beförderungssteuer 4043, Zuweis. aus dem Bahnanlage-F. 240, Zuweis. aus Geländeverkauf 150, (die ungedeckte Rücklage an den Erneuer.-F. be- trägt nunmehr 13 858 RM). 1930 1931 1932 1933 1934 1935 9 9 8 10 10 Angestellte Arbeiter .. 5 2 4 5 Beförderung: Personen . . 218 839 176 148 127 001 104 384 123 758 162 027 Güter . . t 12 369 11 007 10 689 13 450 11 582 24 632 Umsatz 1000 RM.. 102.3 84.7 68.1 72.2 56.7 66 Dividenden 1927–1935: Aktien Lit. A u. B: Je 0 %. Zahlstelle: Stadtkasse Altlandsberg. Bankverbindungen: Kreissparkasse Nieder- barnim, Girokasse C; Stadtkasse Altlandsberg. Letzte o. G.-V.: 20./7. 1936. Aktiengesellschaft Sack- und Jutewarenfabrik Hans Deuter. Sitz in Augsburg, Feldstraße 24. Gegründet: 11./8. 1923; eingetragen 19./9. 1923. Zweck: Herstellung von Erzeugnissen der Sack- u. Jutebranche, Handel mit solchen Erzeugnissen. Vorstand: Hans Deuter jun. Aufsichtsrat: Frau L. Deuter, Frl. Albertine Deuter, Frl. Paula Deuter, Augsburg. Bilanzprüfer für 1936: Süddeutsche Treu- hand-A.-G., München. Anlagen: 30 Sacknäh- und Stopfmaschinen, Zu- schneidemaschinen, Sackentstaubungsmaschinen, Meß- maschinen; elektrischer Kraftantrieb. Sonstiger Besitz: 2 Personenwagen, 4 Liefer- wagen. Verbandszugehörigkeit: Fachuntergruppe für Sack- u. Planherstellung der Fachgr. Bastfaserindustrie. Kapital: 50 000 RM in 100 Akt. zu 500 RM. Kapitalveränderungen: Urspr. 10 Mill. M in Akt. zu 10 000 M, übernommen von den Gründern zu pari. Lt. G.-V. v. 10./2, 1925 Um- stellung von 10 Mill. M auf 100 000 RM in 100 Akt. zu 1000 RM. Lt. G.-V. v. 5./7. 1928 Herabsetzung des A.-K. 35 RM auf 50 000 RM, eingeteilt in 100 Akt. zu 6234 Bilanz 31./12. 1935: Sa. 83 131 RM. Aktiva: Masch. 1, Inv. u. Fahrzeuge 2, Rohstoffe 22 429, fertige Waren 11 223, geleistete Anzahl. 1612, Warenforder. 23 910, Forder. an Fa. Hans Deuter 15 449, Inkasso- wechsel 133, Kassenbestand, Postscheck- u. Reichsbank- guthaben 2661, andere Bankguthaben 5710. – Passiva: A.-K. 50 000, gesetzl. R.-F. 5000, Rückstell. 1315, Del- kredere 1400, Warenschulden 3765, Posten der Rech- nungsabgrenzung 2708, nicht erhob. Div. 2700, Gewinn (Vortrag 7186 £ Gewinn 1935: 9056) 16 242. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Sa. 62 354 RM. Soll: Löhne u. Gehälter 19 953, soz. Abgaben 1469, Be- sitzsteuern 6001, sonstige Aufwend. 25 873, Jahresrein- gewinn 9056. – Haben: Fabrikationsrohgewinn 62 079, Zinsen 7, ao. Erträge 268. 1930 1931 1932 1933 1934 1935 1936 Angestellte .. 3 3 3 3 3 4 4 Arbeitern.. 7 3 8 9 14 15 17 Umsatz . MBill. RM 0.13 0.09 0.09 0.10 0.18 0.22 Dividenden 1927–1935: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 6, 18 %. Zahlstelle: Ges.-Kasse.