Akticngescllschaft für Licht- und Kraftversorgung Sitz der Verwaltung: München, Leopoldstraße 20. Gründung: Die Gründung erfolgte am 2. Mai 1904 mit einem Grundkapital von M 60 000.–. Firma bis 1. November 1913: „Aktiengesellschaft Gaswerk Volkach“ in Volkach, bis 14. April 1919: „Aktiengesellschaft für Licht- und Kraftversorgung in Dresden“ in Dresden. Gegenstand des Unternehmens: Errichtung, Erwerb und Betrieb von Anlagen für Licht-, Wärme- und Kraftversorgung aller Art; Be- teiligung an derartigen Unternehmungen sowie jedes damit zusammenhängende Geschäft; die Gesellschaft kann Zweigniederlassungen im In- und Auslande errichten. Tätigkeitsgebiet: Erzeugung und Verteilung von elektrischem Strom. Bau und Installation von elektrischen Licht- und Kraft- anlagen. Reparaturen von elektrischen Maschinen und Apparaten. Handel mit elektrischen Artikeln. Erzeugung und Verteilung von Gas. Bau und In- stallation von Gaswerken und Gasverteilungsanlagen. Handel mit Nebenprodukten und allen in dieses Fach einschlägigen Artikeln. Vorstand: Generaldirektor München; Direktor Gottfried Marschner, München. Aufsichtsrat: Dr.-Ing. Friedrich Plenz, Direktor der Thüringer Gasgesellschaft, Leipzig, Vorsitzender; Rechtsrat Dr. jur. Paul Gabler, Leipzig; Direktor Dr.-Ing. Ernst Giese King, Leipzig; Dipl.-Ing. Franz Pollmann, (Aufsichtsrat:) Rechtsanwalt Dr. jur. Johannes Krüger, Dresden; Dipl.-Ing. Georg Seebauer, München; Geheimer Justizrat Dr. Josef Schmitt, Bamberg; Direktor Erich Schuth, Leipzig; Direktor Otto Weber, Leipzig; Karl Wolter, Vorstandsmitglied der Preußischen Elektrizitäts A.-G., Berlin. Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Allgemeine Treuhand-Aktien-Gesellschaft, Dresden. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung Stimmrecht): je nom. RM 100.— Aktien 1 Stimme. Neingevwvinn-Vervendung: 1. zur Abführung von mindestens 5 % an den gesetz- lichen Reservefonds, bis 10 % des Grundkapitals; 2. zur Zahlung einer ordentlichen Dividende bis zu 4 % an die Aktionäre; 3. von dem dann verbleibenden Betrag erhält der Aufsichtsrat seine Gewinnbeteiligung gemäß § 20 Absatz 2 des Gesellschaftsvertrages; der hiernach verbleibende Restbetrag steht zur Verfügung der Generalversammlung. Zahlstellen: München: Gesellschaftskasse, Bayerische Vereinsbank, Dresdner Bank, Merck, Finck & Co.; Thüringer Gasgesellschaft; Gebr. Arnhold. Leipzig: Berlin: Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Das im Jahre 1904 gegründete Unternehmen be- faßte sich in den ersten Jahren seines Bestehens neben der Verwaltung seiner eigenen Werke hauptsächlich mit Betriebsführungen verschiedener Gas- und Elektrizitätswerke. Mit Rücksicht auf die im Laufe der Jahre er- folgten Neuerwerbungen und die Ausdehnung der vorhandenen süddeutschen Betriebe, wurde der Sitz der Gesellschaft im Jahre 1919 nach München verlegt. Der Geschäftsumfang der Gesellschaft hat seit dieser Zeit eine bedeutende Entwicklung erfahren. Die Gesellschaft beschäftigt sich mit der Durch- führung von Gas- und Elektrizitätsversorgungen auf Grund von Konzessionsverträgen auf eigene Rech- nung oder in Gemeinschaft mit den betreffenden Ge- meinden auf dem Wege über gemischtwirtschaftliche Unternehmungen. Desgleichen übernimmt sie die Be- triebs- und Geschäftsführung bestehender Werke auf Grund von Betriebsführungs- oder Pachtverträgen. Die fortschreitende Entwicklung der Werke und Reparaturwerkstätten im Jahre 1928, insbesondere die Finanzierung der neuen Projekte, führte einen Geld- bedarf herbei. der durch Aufnahme eines Darlehns von sfrs. 2 500 000.– befriedigt wurde. Infolge Rück- zahlungen beträgt der Stand dieses Darlehns Ende 1935 noch sfrs. 987 500.—. Gründung der Gasversorgung gebung G. m. b. H., Selb in Bayern. Der Majoritätsbesitz des Unternehmens ging von der Energie A.-G., Leipzig, auf die Thüringer Gas- gesellschaft, Leipzig, über. 1932 Die Generalversammlung vom 10. Mai 1932 ge- nehmigte den Verschmelzungsvertrag mit der A.-G. für elektrotechnische Unternehmungen in München, deren und Um- Selb 391 Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften 1936, V. Aktien die Gesellschaft bereits zu 99 % besaß. Die Fusion erfolgte mit Wirkung per 1. Januar 1932 als Ganzes unter Ausschluß der Liquidation. Im Zusammenhang damit übernahm die Gesell- schaft ein Aktienpaket der Ueberlandwerk Krumbach A.-G., Krumbach. Ferner beteiligte sich die Gesell- schaft entsprechend ihrem bisherigen Anteil an einer Kapitalerhöhung der Gasversorgung Selb und Um- gebung G. m. b. H., Selb i. B. 1933 beteiligte sich die Gesellschaft an der Kapitalerhöhung ihrer Tochtergesellschaft, der Fränki- schen Licht- und Kraftversorgung Aktiengesellschaft in Bamberg (von RM 1 Mill. auf RM 1.5 Mill.), entsprechend ihrem bisherigen Anteil. Außerdem wurde ein Aktienpaket der Gesellschaft für Gas- industr'le in Augsburg erworben und mit diesem Unternehmen ein Treuhändervertrag geschlossen (8. u. „Verträge“). Der Anteil an der Metalluk, Technische Handels- und Fabrikations-Gesellschaft m. b. H. in Bamberg wurde verkauft und die Beteiligung an der Gasver- sorgung Mansfelder Land G. m. b. H. in Hettstedt durch Veräußerung des Geschäftsanteils aufgegeben. 1934 Die Generalversammlung vom 18. Juli 1934 beschloß eine Kapitalerhöhung um RM 970 000.— auf RM 3 Mill. 1935 Ende März 1935 ging das Elektrizitätswerk Nörten nach Ablauf des Konzessionsvertrages und auf Grund früherer Vereinbarung in den Besitz der Elektrizitäts-A.-G. Mitteldeutschland zu einem über dem Buchwert liegenden Verkaufspreis über. 1936 Durch den Erwerb eines weiteren Aktien- paketes ist die Gesellschaft an der Gesellschaft für Gasindustrie, München, maßgebend beteiligt. 6241