―――― Graphitwerk Kropfmühl Aktiengesellschaff Sitz der Verwaltung: München 13, Friedrichstraße 34. Gründung: Die Gründung erfolgte am 5. Dezember 1916 mit einem Grundkapital von M 660 000.—–. Gegenstand des Unternehmens: Erwerb, Pachtung und Betrieb von Bergwerken, Erwerb von Bergwerkseigentum und sämtliche hierauf bezüglichen Vorbereitungshandlungen, Erwerb von Grundeigentum- und von Optionsrechten, Gewinnung von Mineralien und Erzen aller Art, Herstellung von Be- trieben und Anlagen zwecks Nutzbarmachung der ge- wonnenen Mineralien, Verarbeitung und Verwertung der erzielten Produkte und Nebenprodukte, sowie Handel mit solchen, Erwerbung und Ausübung von Neben- betrieben aller Art. Die Gesellschaft ist berechtigt, ihren Betrieb auf verwandte Geschäftszweige auszudehnen, sich in jeder zulässigen Form an anderen Unternehmungen zu beteiligen, solche zu erwerben und Zweignieder- lassungen zu errichten. Erzeugnisse: Flinz- und Pudergraphit (Hauptabsatzgebiet der Graphite: Schmelztiegel-, Batterien- und Elemente- Industrie). Vorstand: Direktor Dr. Alfred Neustätter, München. Aufsichtsrat: Geheimer Justizrat Dr. Carl Schad, München, Vor- sitzender; Geheimer Kommerzienrat Dr. h. c. Hans Remshard, Direktor der Bayerischen Hypotheken- und Wechsel-Bank, München, stellv. Vorsitzender; Dr. Hugo Gunz, Direktor der Rütgerswerke A.-G., Berlin; Dr. Ludwig Kurzmann, Rechtsanwalt, München; Ministerialdirektor Dr. Georg Schmidt, München; Hans-Günther Sohl, Bergassessor, i. Fa. Fried. Krupp A.-G., Essen; Justizrat Dr. Hermann Wein, Direktor der Bayer. Hypotheken- und Wechsel-Bank, München; Dr. h. c. Nathanael Zwingauer, Direktor der Rütgers- werke A.-G., Berlin. Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Süddeutsche Treuhand-Gesellschaft A.-G., München. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung Stimmrecht); je nom. RM 20.— einer Vomugs. oder Stamm- aktie = 1 Stimme. Reingewinn-Vervwendung: 1. Dem gesetzlichen Reservefonds 5 % zugewiesen, bis er den 10. kapitals erreicht hat. werden solange Teil des Grund- 2. Von dem verbleibenden Reingewinn erhalten der Vorstand und die Angestellten die ihnen nach den Dienstverträgen etwa zukommenden Tan- tiemen. 3. Sodann erhalten die Vorzugsaktien eine Divi- dende von 6 % mit dem Rechte der Nachzahlung der Dividende aus Fehljahren, wobei das Nach- zahlungsrecht an dem Dividendenschein des Jahres haftet, aus dessen Gewinn die Nach- zahlung bestritten wird; hierauf erhalten die Stammaktien eine Dividende von bis zu 6 %. 4. Von dem verbleibenden Rest Tantieme für den gesamten wendet. werden 10 % als Aufsichtsrat ver- 5. Der Rest steht zur Verfügung der Generalver- sammlung, welche über dessen Verwendung, ins- besondere über dessen Verteilung an die Aktionäre und den auf neue Rechnung vorzu- tragenden Saldo zu beschließen hat. Wird durch zeschluß der Generalversammlung eine höhere als 6 % ige Dividende auf die Stammaktien fest- gesetzt, so erhalten die Vorzugsaktien die gleiche Dividende. Zahlstellen: Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank, burg, München, Nürnberg. Augs- Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Die Gesellschaft, die im Jahre 1916 aus der Komm.-Ges. Anna Langheinrich entstand, verfügte zu- nächst über das Graphitwerk, die dazugehörigen Grund- stücke, Gebäude und Anlagen nur pachtweise. Im Jahre 1917 gingen diese vollständig in den Besitz des Unternehmens über. 1920 übernahm die Graphitwerk Kropfmühl A.-G. aus dem Besitz der Fried. Krupp A.-G. das gesamte M 500 000.— betragende Aktienkapital der Passauer Grafitwerke A.-G. Dieser Erwerb diente hauptsächlich zur Sicherstellung der Stromversorgung und der Ver- kehrsmöglichkeiten, da das neuerworbene Unternehmen über eine eigene Wasserkraftanlage von mehr als 1000 PS Leistungsfähigkeit und eine Schmalspurbahn von etwa 11 km Länge verfügt, welche die Verbindung mit der Reichsbahnstation herstellt. Durch das Wasserkraft- werk – die gesamten Anlagen der Passauer Grafit- werke A.-G. stehen naturgemäß der Graphitwerk Kropf- mühl A.-G. zur Verfügung – sind beide Unternehmungen für einen Teil ihres Strombezugs unabhängig. 6251 ――