Graphitwerk Kropfmühl Aktiengesellschaft, München 19288 Laut Generalversammlungsbeschluß vom 20. September 1928 wurden RM 5000.– Aktien ein- gezogen und das noch verbleibende Grundkapital von RM 3 310 000.– im Verhältnis 6: 1 auf Reichsmark 385 000.– herabgesetzt. Gleichzeitig Wiedererhöhung um RM 115 000.– Stammaktien und Neuschaffung von RM 200 000.– 6 % iger Vorzugsaktien. 1931 Während des ganzen Jahres stand das Werk voll in Betrieb. Mengenmäßig konnte der Um- satz auf der Höhe des Vorjahres gehalten werden. 1932 Die bereits früher versuchten Verhand- lungen über einen Zusammenschluß mit den Firmen Vereinigte Graphit- und Tiegelwerke Obernzell-Unter- griesbach A.-G., Deutsche Graphitgesellschaft m. b. H. in Ficht und der in Dohna betriebenen Graphit- abteilung der Rütgerswerke A.-G., Berlin, wurden zum Abschluß gebracht und gelangten durch die Be- schlüsse der außerordentlichen Generalversammlung vom 11. Februar 1933 formell zur Durchführung. Zu diesem Zweck beschloß die gleiche General- versammlung Erhöhung des Stammkapitals auf RM 1 Mill. durch Neuausgabe von nom. Reichsmark 200 000.– Stamm- und nom. RM 100 000.– Vorzugs- aktien. Die gesamten jungen Aktien wurden zum Kurs von 110 % von den Rütgerswerken A.-G., Berlin, übernommen, wofür diese ihre Graphitaufbereitungs- anlage in Dohna bei Dresden einbrachten. Ferner brachten für Rechnung der Rütgerswerke ein: die Firma Dynamidon-Werk Engelhorn & Co. G. m. b. H., Mannheim, nom. RM 75 600.– Aktien der Ver. Grafit- u. Tiegel-Werke Obernzell-Untergries- bach, und nom. RM 10 000.— Geschäftsanteile der Deutsche Grafit G. m. b. H., München; die Keramische Werte A.-G., Zürich, ihren Besitz von nom. Reichs- mark 40 800.– Aktien und 6000 Geschäftsanteilen; Kaufmann Meyerhofer, Zürich, nom. RM 27 300.– Aktien und 4000 Geschäftsanteile, letzterer auberdem eine Darlehnsforderung von RM 166 300.– gegen die Ver. Grafit- und Tiegelwerke. Diese Einbringungen wurden mit 100 % berechnet, mit Ausnahme der Ge- schäftsanteile, die mit 50 % bewertet wurden. Die Rütgerswerke selbst brachten maschinelle Einrichtun- gen ein, in Rechnung gestellt mit RM 10 000.—, 80 daß sich ein Einbringungswert von RM 330 000.— ergibt. Besitz- und Betriebsbeschreibung. Grundbesitz: Die der Gesellschaft und den Passauer Grafit- werken gehörenden Grundstücke haben eine Größe von über 2 000 000 qm, wovon ca. 20 000 qm überbaut sind und ca. 450 000 qam Waldbestand tragen. 1. WerkkKropfimühl (kimBezirksamtWegscheid). Anlagen: Graphitgruben; Aufbereitungsanlagen. Maschinelle Einrichtung: 3 Förderschächte mit maschin. Antrieb, Kompressoranlage und Wasserhaltung, 2 Vor- zerkleinerungsanlagen mit Silos, 2 Naßaufbereitungen, 1 Mühle mit 24 Mahlgängen, 2 Trocknungsanlagen, 4 mechanische Werkstätten. Kraftanlagen: Der Gesellschaft steht das Wasserkraft- werk der Passauer Grafitwerke A.-G. mit über 1000 PS Leistung zur Verfügung. Außerdem sind zu Reserve 2 Lokomobilen vorhanden. Häuser: 16 Arbeiter- und Beamtenwohnhäuser. Sonstiger Besitz: Die Schmalspurbahn der Passauer Grafitwerke A.-G. (11 km) dient zur Verbindung mit der nächsten Reichsbahnstation. Im Werk selbst Schmalspurbahn mit Rohölmotorenbetrieb. 2. Mutung „Bleigrube Kropimühl“'. Größe: 2 000 000 qm. Aufschlußarbeiten: sind zur Zeit eingestellt. Verträge: Die Gesellschaft hat auf Grund von Verträgen noch die Abbauberechtigung auf Graphit an ca. 391 ha fremdem Grundbesitz. Beteiligungen. 1. Passauer Grafitwerke Aktiengesell- schaft, Obererlau bei Passau. Gegründet: 24. September 1913. Kapital: RM 250 000.—. Zweck: Betrieb, Errichtung, Erwerb und Veräußerung von Bergwerksbetrieben und verwandten Unter- nehmungen, sowie Betrieb aller mit derartigen Unter- nehmungen im Zusammenhang stehenden Geschäfte jeder Art, sowie der Handel mit Bergprodukten. Die Gesellschaft ist auch berechtigt, sich an fremden Unternehmungen der gleichen oder verwandten Branchen zu beteiligen. Anlagen: Die gesamten Anlagen des Unternehmens stehen der Graphitwerk Kropfmühl A.-G. zur Verfügung, wobei insbesondere die Wasserkraftanlage von über 1000 PS Leistung – die beide Unternehmungen von der Kohlenversorgung fast unabhängig macht – und eine Schmalspurbahn von 11 km Länge zur Verbindung mit der nächsten Reichsbahnstation ins Gewicht fallen. Dividende ab 1926: je 0 %. Beteiligung: 100 % (Buchwert RM 250 000.—g). 6252 2. Vereinigte Graphit- und Tiegelwerke Obernzell - Untergriesbach A. -G., München. Gegründet: 4. August 1910. Kapital: RM 144 000.—. Anlagen: Die gesamten Anlagen stehen der Graphit- werk Kropfmühl A.-G. zur Verfügung. Zweck: Abbau von Graphit. Verwertung der selbst- gewonnenen oder anderweitig erworbenen Mine- ralien. Handel mit bergbaulichen Urprodukten und den daraus gewonnenen Erzeugnissen. Dividende ab 1923/24: je 0 %. Beteiligung: 99.8 % nom. RM 143 700.– (Buchwert RM 143 700.—). 3. Deutsche Graphitgesellschaft m. b. H., München. Gegründet: 10. Mai 1916. Kapital: RM 20 000.—. Geschäftsführer: Dr. Alfred Neustätter, München. Zweck: Abbau von Mineralien. Beteiligung: 100 % (Buchwert RM 10 000.—9. * ― t ― ― ―