„...... „Montecatini“, Societä Generale per 7Industria Mineraria ed Agricola, Mailand Zahlreiche andere Initiativen, wie z. B. diejenigen auf dem Gebiet der Sprengstoffe und des Schieß- pulvers, eröffnen weite Perspektiven, ferner diejenigen auf dem Gebiet der Nitrozellulose-Firnisse usw. Die Montecatini hat sich auch das gesichert,. was die Italiener als Rohstoff der neuen chemischen Groß- industrie betrachten, nämlich die elektrizitäts- erzeugende Wasserkraft; sie verfügt gegenwärtig über ungefähr eine Milliarde kWh, d. h. etwa 10,5 % der gesamten Energiemenge Italiens. Die Montecatini hat die Absicht, noch innigere und nützliche Beziehungen zu den großen inter- nationalen Chemiekonzernen herzustellen, ohne jedoch jemals ihre Individualität und ihren ausgeprägt italienischen Charakter aufzugeben. 1927 erfolgte der Bau weiterer Stickstoff-Fabriken und die Aufnahme der Erzeugung von Stickstoff- Phosphor-Kali-Mischdünger. 1928 wurden dreizehn Tochtergesellschaften, die auf dem Gebiet des Bergbaus und der chemischen Fabrikation (besonders Kunstdünger) tätig waren, durch Fusion aufgenommen und verschiedene neue Beteiligungen eingegangen (S. A. Sclopis & Co., Turin, Fabbrica Chimica Aranella, Palermo, Società Rhodi- aceta Italiana, Mailand). 1929 erwarb die Montecatini folgende Beteili- gungen: Società Italiana Alluminio, Società Jutificio Romagnolo, Società Italiana Consumatori Esplosivi, Societa Esplodenti e Prodotti Chimici und Societa Litopone. 1930 erhöhte sich der Bestand an Wertpapieren um Lire 210.7 Mill. infolge neuer Beteiligungen, Mit- wirkung bei Kapitalerhöhungen und Uebernahme von Obligationen der nachstehenden Gesellschaften: Ammonia e Derivati, Italiana dell'Aluminio, Rhodia- ceta Italiana, Titanium, Compagne Suisse de Place- ments, Continentale des Raffineries de Soufre, Fabbriche Riunite Agricoltori Italiani, Compagnie Néerlandaise de I'Azote usw. 1931 Aufnahme der Societa Anonima Sclopis & Co., Turin, und der S. A. Vercellese Industria Solfati e Perfosfati „A. V. I. S. durch Fusion. Zusammen mit der I. G. Farbenindustrie A.-G. beteiligte sich die Montecatini an der neugebildeten „A. C. N. A.*'; sie übernahm deren Aktienmehrheit und auch die Leitung des Unternehmens. Gleichzeitig übernahm die Montecatini 49 % des Aktienkapitals der Farbenfabrik Societä Chimica Lombarda A. E. Bianchi & Co. in Rho. 1933 Erwerb folgender Beteiligungen: „Marengo“ Soc. Italiana per la lavorazione del rame“, „Monte- veechio' Soc. An. mineraria mit Tochtergesellschaft „Soc. Italiana del Piombo“. 1934 Die Generalversammlung vom 26. März 1934 beschloß, die Tochtergesellschaften Società Italiana Prodotti Azotati, Mailand (Kap. Lire 21 Mill.), Ollo- mont Societa Anonima, Turin (Kap. Lire 10 Mill.), Societa Anonima ed Anticrittogamici, Mailand (Kap. Lire 10 Mill.), Fabbriche Riunite degli Agricoltori Italiani, Mailand (Kap. Lire 9 Mill.) und Società Sol- furo di Carbonio, Mailand (Kap. Lire 4 Mill.) im Wege der Fusion zu übernehmen. — Die ao. Generalver- sammlung vom 9. August 1934 beschloß die Durch- führung der bereits im Jahre 1927 beschlossenen Kapitalserhöhung von Lire 500 Mill. auf Lire 600 Mill. Die Erhöhung um Lire 100 Mill. erfolgte unter Ver- wendung eines Teiles der Reserven (Entnahme aus früher gezahlten Emissionsprämien Lire 240 Mill.); die Ausgabe erfolgte gratis im Verhältnis 5:1. 1935 Im Verlauf des Jahres 1935 haben die Monte- catini und ihre Tochtergesellschaften auf ihren Pro- duktionsanlagen erhebliche Erweiterungen und Ver- besserungen durchgeführt. Die Beteiligungen erfuhren dadurch eine Erhöhung. Durch die Beteiligung an der Soc. Generale Marmi e Pietre d'ltalia übt Monte- catini nunmehr eine einschneidende Kontrolle auch über die Marmorbecken von Carrarese aus, während sie bisher einen direkten Einfluß bereits auf die Marmorbecken in Lunigiana in der Provinz Lucca hatte. Wichtig ist auch die Interessennahme der Monte- catini an der Mineralöl-Industrie durch Beteiligung an der Azienda Generale Italiana Petroli A.-G. I. P., S. A., mit einem Kapital von Lire 300 Mill. Die außerordentliche Generalversammlung vom 31. März 1936 beschloß eine Erhöhung des Kapitals um Lire 200 Mill. auf Lire 800 Mill. Von diesen neuen Aktien wurden 1 Mill. Stück à nom. Lire 100.—, = Lire 100 Mill. mit Dividendenberechtigung ab 1. Januar 1936 den alten Aktionären im Verhältnis 6:1 zu 100 %, zuzäglich Lire 3.– für anteilige Divi- denden zum Bezug angeboten bei gleichzeitigem Er- werb einer Aktie der A. N. I. C. im Nominalbetrag von Lire 100.– mit Dividendenberechtigung ab 1. 7. 1936 zum Kurs von 100 %. Die Ausgabe der weiteren Lire 100 Mill. neuen Aktien, mit Dividendenberechti- gung ab 1. 1. 1936 erfolgte vermittels ULebertrag von deserve-Konto auf Kapital-Konto, die von der Ge- sellschaft selbst bezahlt und den Aktionären im Ver- nis 7: 1 gratis angeboten wurden. Der Erlös aus der Kapitalerhöhung diente im wesentlichen zur Ueber- nahme der 50 %igen Beteiligung, an der, mit einem Kapital von Lire 400 Mill. neu errichteten halbstaat- lichen Treibstofferzeugungs-Gesellschaft A. N. Azienda Nazionale Idrogenerazione Carburanti, Rom. Besitz- und Betriebsbeschreibung. A. Industri elle Anlagen. Flächenausdehnung: Die gesamten hierunter aufgeführten Werks- komplexe bedecken eine Fläche von etwa 770 ha; diese Ziffer versteht sich für den ganzen Konzern. Auf die Montecatini allein entfallen hiervon ca. 70 % = 490 ha. 1. Schwefelsäure- Fabriken. Anzahl der Fabriken: 57; hiervon sind der Monte- catini allein 47 Fabriken zuzurechnen, die für Schwefelsäure eine Maximalleistungsfähigkeit von 1 000 000 t und für Superphosphat eine Maximal- leistungsfähigkeit von 1 350 000 t haben. und Superphosphat- 393* Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften 1936, V. 2. Oleum-Fabriken. Fabriken: 5. Leistungsfähigkeit: 75 000 t. 3. Stickstoffdüngemittel-Fabriken. Leistungsfähigkeit usw.: Die Nutznießung des Patents Fauser für die Er- zeugung von synthetischem Stickstoff, das der Monte- catini gehört, hat diese für das italienische Wirt- schaftsgebiet ausschließlich der Societa Ammonia e Derivati überlassen. Diese Gesellschaft besitzt selbst große Fabriken in 6275