„Montecatini“, Societa Generale per I Industria Mineraria ed Agricola, Mailand In Betrieb seit Leistungsfähigkeit .................. 1923 6 500 t Meran-Sinigo 1925 29 000 t Crotone 1927 20 000 t S. Giuseppe di Cairo im Bau 28 000 t Das Werk Crotone wird von der Meridionale Ammonia-Società d'Esercizio betrieben. Die Ammonia e Derivati verwaltet noch die der Montecatini direkt gehörige Fabrik in Mas (Venetien), die ihre Tätigkeit im Jahre 1924 aufnahm und eine jährliche Maximalleistungsfähigkeit von 1000 t hat. Für die Herstellung synthetischen Stickstoffes ist das neue Werk von San Giuseppe di Cairo (Sa- vona) von Bedeutung, das im Gegensatz zum früher gebräuchlichen elektrolytischen Verfahren das Gas- verfahren der Kokerei anwendet. Der Gaskoks wird von der Tochtergesellschaft Cokitalia bezogen, die am selben Ort eine große Kokerei errichtet. In Crotone sind in den letzten Jahren die An- lagen zur Ereugung von Kalksalpeter, Diammon- phosphat und synthetischem Natronsalpeter in Betrieb gebracht worden. In Bussi hat im Jahre 1933 die Soc. Nazionale Chimica ein kleines Ammoniakwerk (1500 t jährlich) errichtet, das inzwischen auf die Dynamit-Nobel A.-G. übergegangen ist, während die Soc. Naz. Chimica liquidiert wurde. 4. Fabriken zur Erzeugung von chemi- schen Schädlingsbekämpfungsmitteln (Kupfervitriol). Anzahl der Fabriken: 7; hiervon gehören 5 Werke der Montecatini unmittelbar. Lage und Leistungsfähigkeit: 100 000 t. 5. Verschiedene Fabrikationszyweige. a) Schwefelraffinerien befinden sich in Bellisio, Cesena und Pesaro (Marken); diesen sind Fabriken zur Schwefelbearbeitung angegliedert. Eine weitere Fabrik befindet sich in Nizza Monferrato. b) In 19 eigenen Werken der Montecatini werden auch noch andere als die schon genannten Chemi- kalien hergestellt, namentlich Ammoniumsuperphos- phat, doppeltschwefelsaures Natrium und Glaubersalz. Von diesen Anlagen haben 8 eine größere Ausdehnung. c) I Venedig (Fabrik Porto Marghera) sind große Neubauten ausgeführt worden, die Ende 1927 in Be- trieb genommen wurden und von der zu diesem Zweck gegründeten Veneta Fertilizzanti e Prodotti Chimici –— Società d'Esercizio verwaltet werden. In diesem Werk ist die Verwertung von Pyritrückständen, die bisher industriell keine Verwendung finden konnten, im größten Maßstab beabsichtigt; aus den Abbränden werden jährlich ca. 2000 t Kupfer und 20 000 t Glaubersalz gewonnen werden können. Mit der An- lage ist eine Brikettfabrik verbunden, die Erz in ent- sprechendem Format mit 60,62 % Eisengehalt liefert. d) Mit der Herstellung von Leim, Gelatine und Waschseife beschäftigt sich die Fabbriche Riunite degli Agricoltori Italiani (1935 mit Montecatini vereinigt) in ihren Werken Turin, Saronno und Treviglio sowie Roma Prenestina (Latium) und Udine. Eine weitere Anlage in Neapel (Campanien) ist zur Zeit nicht in Betrieb. Die gesamte Jahres- leistungsfähigkeit für Leim stellt sich gegenwärtig auf 2400 t. Auch diese Gesellschaft besitzt zudem noch einige Schwefelsäure- und Superphosphat- fabriken, die schon in der obigen Zusammenstellung aufgeführt worden sind. e) Schwefelkohlenstoft wird von der Societa Solfuro di Carbonio erzeugt. Das Werk dieses Unter- nehmens liegt in Bruzzano nördlich von Mailand und 6276 wird für eine jährliche Produktion von 4000 t aus- gebaut; es ist nach den neuesten technischen Er- fahrungen eingerichtet. f) Titanoxyd wird von der Societa Anonima Titanium in ihrer Fabrik Bovisa nahe Mailand, die eine jährliche Leistungsfähigkeit von 1200 t hat, her- gestellt. Herstellung von Pigmenten, die mit Titan- Oxyden zusammengestellt werden können: Chrom- farben in der Fabrik von Castellanza der Montecatini; Lithopone von der Soc. Italiana del Litopone, die kürzlich die Einrichtung der Fabriken von Brescia nach Livorno überführte; Ultramarineblau von dem in Bau befindlichen Werk der Soc. Italiana Bleu Guimet in Livorno. g) Die Nitrozellulosefirnisse werden „Duco“ Societa Anonima Italiiana in Fabrik in Avigliana bei Turin hergestellt. h) Für die Fabrikation von Azetatkunstseide nach dem der Société Chimique des Usines du Rhone patentierten Verfahren ist die Societa Rhodiaceta Italiana gegründet worden (Betrieb im Jahre 1930 aufgenommen). Die Gesellschaft besitzt eine Fabrik in Pallante am Lago Maggiore, während sie die Rohstoffe, die sie für die Herstellung von Schwefel- säure benötigt, von dem Werk ihrer Tochter- gesellschaft Sos. Elettrochimica del Toce in Villa- dossola bezieht. Die technische Leitung der beiden Gesellschaften liegt in einer Hand. In den letzten Jahren konnte der Export stark gefördert werden. Unter Teilnahme der genannten französischen Gesell- schaft sind gleichartige Unternehmungen neuerdings auch in Deutschland, Belgien und in den Vereinigten Staaten von Amerika entstanden. i) Auf dem Gebiet der Erzeugung von Explosiv- stoffen betätigt sich vornehmlich die „Dinamite Nobel“ Societa Anonima Italiana selbst; sie ist der alleinige Pulverlieferant für die italienische Kriegsmarine. Die Herstellung von Schießpulver für Kriegs- und Jagd- zwecke erfolgt in den Werken Avigliana und Alle- mandi, die beide in der Nähe von Turin liegen, und Carmignano bei Florenz (Toskana). In erheblichem Umfang werden auch Sprengmittel für die Ver- wendung in Bergwerken usw. geliefert. Nebenher geht die Fabrikation von Oleum, schwefelsaurem und doppeltschwefelsaurem Natrium sowie Salzsäure. k) Die Aluminiumfabrikation ist Sache der Societa Italiana dell'Alluminio; diese Gesellschaft errichtete eine große Fabrik in Mori-Rovereto (Venetien-Ober- etschgebiet), die eine jährliche Leistungsfähigkeit von 6000 t hat und bereits im Betrieb ist. Bei der Herstellung des Aluminiums wird das Haglund- Patent in Anwendung gebracht, das der Vereinigte Aluminium-Werke Aktiengesellschaft. Lautawerk (Lausitz), für Europa gehört und von dieser der Montecatini für Italien gegen eine erhebliche Aktien- beteiligung bei der Italiana dell'Alluminio und gegen entsprechende Lizenzzahlung überlassen worden ist. 1) Die Herstellung von Gußeisen geschieht in einer der Montecatini unmittelbar gehörigen Anlage in Pesaro; mit dieser ist eine mechanische Werkstätte mittleren Umfangs verbunden. m) Speziell zur Befriedigung des eigenen Bedarfs des Konzerns ist auch die Fabrikation von Jutesäcken in das Arbeitsfeld einbezogen worden. Hiermit be- faßt sich das Jutificio di Spezia“ Societä Anonima; in seinen Werken in Spezia (Ligurien), Aulla (Toskana) und Borgo San Dalmazzo (Piemont) können jährlich 10 000 t Jute verarbeitet werden. 1929 wurde ferner an der Jutificio Romagnolo in Ravenna Interesse genommen. Die beiden ursprüng- von der der großen