Fritz Schulz jun. Aktiengesellschaft Sitz der Verwaltung: Leipzig S 3, Hardenbergstraße 11. Gründung: Die Gründung erfolgte am 26. Juni 1900 mit Wirkung ab 1. Januar 1900 unter Uebernahme der seit 1878 be- stehenden offenen Handelsgesellschaft Fritz Schulz jun., Leipzig, mit einem Grundkapital von M 5 100 000.—. Gegenstand des Unternehmens: Herstellung und Vertrieb von chemischen Produkten aller Art und diesen nahestehenden Artikeln, insbe- sondere von Putzextrakten, festen und flüssigen Putzmitteln, Putzseifen, Putzpulvern, Glanzstärken und ähnlichen Artikeln, ferner Fabrikation von Blechemballagen, Kartonagen und Kisten sowie Ge- winnung, Verarbeitung und Vertrieb des sogenannten Neuburger Weiß (Kieselkreide). Erwerb von industriellen Unternehmungen, deren Geschäftsbetrieb zu den vorstehend bezeichneten Fabrikaten in Beziehung steht, und die, gleichviel in welcher Form, erfolgende Beteiligung an solchen Unternehmungen sowie Erwerb und Veräußerung von Schutzrechten, die mit den vorbezeichneten Gegen- ständen zusammenhängen. Erzeugnisse: Putzextrakte, feste und flüssige Leder- und Metall- putzmittel. Putzseifen, Putzpulver, Glanzstärken. Mottenmittel, Bohnerwachs, Waschpulver, Autopolitur und ähnliche Artikel, Blechemballagen, Kartonnagen und Kisten. Warenzeichen: Globus, Globin, Global, Globol, Globella, Globe- line, Glob, Globax, Globo, Palma usw. Vorstand: Generalkonsul Fritz von Philipp, Leipzig und Neu- burg a. d. D.; Generalkonsul a. D. Hofrat Dr. Hans von Philipp, Leipzig und Neuburg a. d. D. Aufsichtsrat: Bankdirektor Karl Grimm, Leipzig, Vorsitzender; Bankdirektor Dr. Hans Schaefer, Leipzig, stellv. Vorsitzender; Rechtsanwalt Dr. Eugen Zehme, Leipzig; Bankdirektor Max Mauritz, Berlin. Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Willy Schütze, Wirtschaftsprüfer, Leipzig. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung Stimmrecht): =– je nom. RM 200.– Stammaktienkapital, ebenso je nom. RM 2.– Vorzugsaktienkapital geben 1 Stimme. Reingevwinn-Verwendung: Der Reingewinn wird nach Abzug des vertrags- mäßigen Gewinnanteils des Vorstandes und etwaiger Zuweisungen an Beamte verwandt: 1. zur Abführung von mindestens 5 % an den gesetz- lichen Reservefonds (bis 10 % des Aktienkapitals); 2. zur Deckung etwaiger von der Generalversammlung beschlossenen Sonderrücklagen; 3. zur Zahlung einer Dividende von 8 % an die Vorzugs- aktien; 4. zur Zahlung einer ordentlichen Dividende von 4 % an die Stammaktien; 5. zur Gewährung einer Tantieme von 7½ % an den Auf- sichtsrat (zusammen jedoch mindestens Reichs- mark 9000.–); 6. der hiernach verbleibende Restbetrag wird an die Aktionäre als Superdividende verteilt, soweit nicht die Generalversammlung eine andere Verteilung beschließt. Zahlstellen: Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt. Dresden, Leipzig; Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft, Berlin. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Vor dem Kriege hatte das seit 1878 als offene Handelsgesellschaft, seit 1900 als Aktiengesellschaft bestehende Unternehmen der chemischen Industrie Tochtergesellschaften in England und Amerika, die ihm einen großen Absatz gewährleisteten. Die Unter- nehmungen (Fritz Schulz jun. Comp., Lincoln bei New York, und Th. Globe Polish Co. Ltd., Stratford- London) wurden im Kriege beschlagnahmt. Bei der Goldmarkumstellung ist dieser Verlust berücksichtigt worden, doch ist die Absatzminderung erst zum Teil wettgemacht. Auf den Export angewiesen. versucht die Gesell- schaft sich wieder einen ausländischen Markt zu ver- schaffen. Die Umsätze im Inland haben sich in den letzten Jahren langsam aber stetig gesteigert. 1928 Die Umsätze hielten sich auf Vorjahrshöhe; obwohl mengenmäßig zufriedenstellend beschäftigt, leidet das Unternehmen unter ungenügenden Preisen, insbesondere im Auslandsgeschäft. 1929 Die Entschädigungsforderungen an England sind dortselbst grundsätzlich anerkannt worden. Es dürfte mit einem Betrage von ca. RM 750 000.–— zu rechnen sein, der ratenweise bis 1948 gezahlt wird. 1930 Infolge Unrentabilität beschloß die Gesell- schaft, ihr Tochterunternehmen in Danzig zu liqui- dieren. Die Liquidation wurde 1931 beendet. 1931 Zwecks Förderung des Auslandsgeschäfts beteiligte sich die Gesellschaft an der Gründung der Royal Saxon Comp. Inc. in den Vereinigten Staaten von Nordamerika. 1932 Die Generalversammlung vom 23. Mai 1932 beschloß die Herabsetzung des Stammaktienkapitals in erleichterter Form von nom. RM 4.4 Mill. auf RM 4 Mill. durch Einziehung von RM 400 000.— eigener Stammaktien. Der sieh hierbei ergebende zuchgewinn in Höhe von RM 227 133.68 wurde dem gesetzlichen Reservefonds zugeführt. 1934 Zur Abdeckung von Valutaverlusten be- schloß die Generalversammlung vom 29. Mai 1934, nom. RM 400 000.–— Stammaktien, welche von Mit- gliedern des Vorstandes zur Tilgung der unter den Debitoren (Versicherungskonten) ausgewiesenen Ver- pflichtungen der Gesellschaft zum Kurse von 59 % überlassen wurden, in erleichterter Form einzuziehen und das Stammaktienkapital auf RM 3.6 Mill. her- abzusetzen. Der sich aus der Einziehung ergebende Buchgewinn in Höhe von RM 164 000.– wurde mit RM 94 000.— zu Abschreibungen auf Außenstände (Valutaverluste) und mit RM 70 000.–— zu Sonder- abschreibungen auf Anlagekonten verwendet. Er- werb einer Beteiligung in Höhe von nom. RM 5000.— an einer Gemeinnützigen Baugesellschaft m. b. H. 6373