Johs. Girmes & Co. Aktiengesellschaft in Oedt (Rhld.) Revisionsvermerk der Prüferinstanz für 1935 (i. Originalwortlaut): „Jach unserer pflichtgemäßen Prüfung auf Grund der Bücher und Schriften der Johs. Girmes & Co. A.-G., Oedt (Rhld.), sowie der vom Vorstand erteilten Aufklärungen und Nachweise entsprechen die Buch- führung, der Jahresabschluß und der Geschäftsbericht den gesetzlichen Vorschriften. Köln, den 10. Juni 1936. – Rheinisch-Westfälische Revision- Treuhand-A.-G.: Dr. Minz, Wirtschafts- prüfer; ppa. Prinz, Wirtschaftsprüfer. Letzte ordentliche Generalversammlung: 23. Juni 1936. Bemerkungen zum Abschluß per 31. Dezember 1935: Im Geschäftsjahr 1935 konnte der Gesamt- umsatz gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Die besonderen Anstrengungen der Gesellschaft galten dabei nach wie vor den Exportmärkten, so daß der Anteil des Exportes am Gesamtumsatz mit nahezu 50 % gehalten werden konnte. Die Bemühungen um Arbeits- und Devisen- beschaffung wurden behördlicherseits anerkannt, so daß die Versorgung der Betriebsstätten mit textilen Rohstoffen als befriedigend bezeichnet werden kann. Insbesondere wurden in dieser Hinsicht die Rohstoff- anforderungen für die Ausführung von Export- aufträgen in der von der Kundschaft gewünschten und von der Gesellschaft benötigten Qualität erledigt. Selbstverständlich schenkte die Gesellschaft der Frage der Verwendungsmöglichkeit von künstlichen Fasern für den Inlandsmarkt ihre besondere Aufmerk- samkeit, und hat die feste Zuversicht, daß es ihr in erheblichem Umfange gelingen wird, durch Ver- wendung einheimischer Rohstoffe auch an ihrem Teil zu einer Entlastung der Devisenanforderungen beizu- tragen, ohne damit der geschmacklichen Vielseitigkeit und anerkannten Qualität ihrer Erzeugnisse Abbruch zu tun. Das erzielte Geschäftsergebnis gestattete es, auf den Anlagekonten ausreichende Abschreibungen vor- zunehmen und die Vorräte und Debitoren in vor- sichtigster Weise zu bewerten. 6416 Die Bankschulden gemäß besonderem Vertrage in Höhe von RM 3 531 312.97 sind in voller Höhe durch Eintragung von Grundschulden auf dem Grundbesitz gesichert. Der Grundbesitz ist zugunsten der Obligationäre der $-Anleihe in Höhe von RM 700 000.– belastet. Desgleichen ist die Abtretung des Auseinander- setzungsanspruches der Tochtergesellschaften an die Samtbandgesellschaft in Lobberich zur Sicherstellung von Bankschulden in Höhe von RM 164 000.– bestehen geblieben. Der Kredit des Deutsch-Niederländischen Finanz- abkommens war am Bilanzstichtage mit hfl. 368 064.46 in Anspruch genommen. Der Kreditbetrag wurde bedingungsgemäß durch Rohstoffe und Waren in etwa doppeltem Werte gesichert. Eigenakzepte waren am Bilanzstichtage nicht im Umlauf; das Obligo aus diskontierten Kundenwechseln belief sich am 31. 12. 1935 auf RM 87 220.06. Aussichten für 1936: In den ersten 5 Monaten des laufenden Jahres entsprach die Geschäftsentwicklung etwa der des Vor- jahres, wobei Umsatz und Auftragsbestand etwas höher lagen und der Exportanteil wertmäßig auf ca. 60 % des Gesamtumsatzes gesteigert werden konnte. 3 = 63