――― Allianz und Stuttgarter Lebensversicherungsbank Aktiengesellschaft Bemerkungen zum Abschluß per 31. Dezember 1935: Die Entwicklung des gesamten Selbstabge- schlossenen Geschäfts der Gesellschaft ist gekenn- zeichnet durch eine wesentliche Erhöhung des Zu- ganges. Er betrug rd. RM 533 Mill. Versicherungs- summe, also ein Sechstel des vorjährigen Bestandes. Die schon in den letzten Jahren festgestellte Ver- minderung des vorzeitigen Abganges hat sich fort- gesetzt, so daß die Gesellschaft in ihrem selbstabge- schlossenen Geschäft einen Reinzuwachs von Reichs- mark 267 Mill. (i. V. RM 173 Mill.) zu verzeichnen hat. An dieser erfreulichen Entwicklung ist in erster Linie das Großlebensgeschäft beteiligt, während sich der Zuwachs des Kleinlebensgeschäftes auf der Höhe des Vorjahres gehalten hat. Auch der Bestand an Gruppensterbegeldversicherungen hat sich um u0d. RM 100 Mill. Versicherungssumme erhöht, obgleich bei dieser Versicherungsform infolge der Auflösung einiger Vereine und Verbände ein erheblicher vor- zeitiger Abgang eingetreten ist. Die starke Steige- rung des Neugeschäfts ist vornehmlich dem Ausbau der Werbeorganisation zu verdanken. Einschließlich der in Rückdeckung genommenen und der aufge- werteten Versicherungen stellt sich der Gesamtver- sicherungsbestand am Ende des Berichtsjahres auf RM 3 652 855 096.– gegenüber RM 3 380 470 181.– am Ende des Vorfjahres. Die nach den Bestimmungen der Teilungspläne durchzuführenden Aufwertungsarbeiten sind bei mehreren der Aufwertungsstellen der Gesellschaft jetzt abgeschlossen. Zu rd. 2 480 000 Versicherungen ist das Aufwertungsverfahren durchgeführt; kleinere Bestände an Sterbegeld- und Volksversicherungen sind noch zu bearbeiten. An Barabfindungen, Voraus- zahlungen, Rückkaufsummen und durch Tod oder Erleben fällig gewordenen Leistungen wurden von der Gesellschaft bisher insgesamt rd. RM 133 Mill. ausgezahlt. Die Prämieneinnahme ist von RM 152.1 Mill. auf RM 165.2 Mill. gestiegen. Die Darlehen auf Versiche- rungsscheine haben sich von RM 70.3 Mill. auf Reichs- mark 77.7 Mill. erhöht. Die Verwaltungskosten ein- schließlich der Steuern und öffentlichen Abgaben und einschließlich der geschäftsplanmäßigen Rückstellun- gen sind von RM 32.3 Mill. auf RM 37.3 Mill. ange- wachsen. Die Gründe für die Steigerung liegen in der Hauptsache in der Verstärkung der Organisation und der außerordentlichen Zunahme des Neugeschäfts. Der Sterblichkeitsverlauf war, wie im Vorjahre, befriedigend. Der Sterblichkeitsgewinn im selbst- abgeschlossenen Geschäft stellt sich auf Reichsmark 10 679 025.– gegenüber RM 10 289 545.– im Vorjahre. Die Zahlungen für Versicherungsverpflichtungen ein- schließlich der Zahlungen für abgelaufene Versiche- rungen sind von rd. RM 31 Mill. auf rd. RM 36 Mill. gestiegen. Die festen Kapitalanlagen haben sich um Reichs- mark 84.37 Mill. (i. V. RM 68.85 Mill.) erhöht. Sie betragen am Schlusse des Berichtsjahres insgesamt RM 826 604 722.– gegenüber RM 742 239 530.– i. V. Der starke Zugang der festen Vermögensanlagen, insbesondere Wertpapiere und Schuldschein- forderungen öffentliche Körperschaften, läßt erkennen, daß die Gesellschaft ihre Anlagetätigkeit wieder in besonderem Maße in den Dienst der großen wirtschaftlichen Aufgaben gestellt hat. Die Steigerung des Wertpapierbestandes ist haupt- sächlich auf eine erhebliche Beteiligung an der von der privaten und öffentlich-rechtlichen Versicherung Reichsanleihe 1935 zurückzu- der Konversion der Pfandbriefe und Anleihen hat Gesellschaft mit ihrem gesamten Besitz an diesen Wertpapieren in Höhe von RM 63.4 Mill. teilgenommen. In zahlreichen Fällen sind an öffentlich-rechtliche Körperschaften Darlehen der gegen des Reichs fübernommenen von An öffentlichen führen. die um die Finanzierung wichtiger Aufgaben städti- verkehrspolitischer gewährt, landwirtschaftlicher scher und ländlicher Siedlung, Maßnahmen, Wohnungsbeschaffung für Wehrmachts- angehörige – zu ermöglichen. Auf solche Darlehen hat die Gesellschaft im Berichtsjahr rd. RM 33 Mill. ausgezahlt. Der Hypothekenbestand erfuhr trotz umfangreicher Neuausleihungen keine Erhöhung, da die Rückflüsse durch Ganz- oder Teilrückzahlungen Bodenverbesserung, und durch laufende Tilgungsleistungen erheblich waren. Die Neuausleihungen dienten vornehmlich der Förderung des Wohnungsneubaues. Dabei hat die Gesellschaft sich im wesentlichen auf solche Bau- vorhaben beschränkt, durch die gesunde und preis- werte Kleinwohnungen geschaffen wurden. Bei den Neuausleihungen war die Gesellschaft bemüht, laufende Tilgung zu vereinbaren. Dabei mußte sie allerdings feststellen, daß ein erheblicher Teil der Hypothekensucher eine laufende Tilgung nicht wünschte. Deshalb erscheint der Gesellschaft für die allgemeine Einführung der Tilgungshypothek, die vielfach propagiert wird, ein Bedürfnis nicht vorzu- liegen. Unkündbarkeit der Tilgungsdarlehen konnte nur in beschränktem Umfange zugestanden werden, weil sich im Lebensversicherungsgeschäft die Versiche- rungsleistungen in bestimmten Zeiträumen häufen, so daß der Rückgriff auf fällige Kapitalanlagen offen- gehalten werden muß. Die Bank hat jedoch neben der Tilgung fast stets mindestens zehnjährige Unkündbarkeit eingeräumt. Zur Deckung von Verlusten aus Kapitalanlagen und von Abschreibungen hat die Gesellschaft ihrer Rücklage für Verluste aus Vermögensanlagen Reichs- mark 3 264 471.– (i. V. RM 2 895 954.–) entnommen und ihr einen Betrag von RM 5.5 Mill. (i. V. Reichs- mark 4 Mill.) neu zugeführt. Dem Grundbesitzent- 6441