Bleistift-Fabrik vorm. Johann Faber, Aktiengesellschaft Gründung: Die Gründung erfolgte am 29. Juli 1895 unter Über- nahme der seit 1879 bestehenden Bleistiftfabrik Carl und Ernst Faber i. Fa. Johann Faber, mit einem Grundkapital von M 2 800 000.—. Gegenstand des Unternehmens: Fabrikation von und Großhandel mit Blei- und Farbstiften, Schiefertafeln, Kreide-, Künstler- und anderen Stiften, sowie Schreib- und Zeichenmaterialien aller Art. Die Gesellschaft ist berechtigt, Zweignieder- lassungen zu errichten, sich auch bei anderen, den Gegenstand der Aktiengesellschaft fördernden in- dustriellen oder anderen kaufmännischen Unter- uehmungen zu beteiligen. Erzeugnisse: Blei-, Kopier- und Farbstifte, Kreide, Präzisions- rechenstäbe, Lineale, Neißschienen, Federhalter, Radiergummi, Gummibänder, Drehstifte aus Hart- gummi und Galalith. Vorstand: Dipl.-Ing. Heinrich Krüger, Nürnberg Reichelsdorf; Georg Nerreter, Stein b. Nürnberg. Aufsichtsrat: Professor Dr. Dr. E. H. Meyer, Bankdirektor, Berlin, Vorsitzender; Direktor F. W. Hornstein, Nürnberg, stellv. Vor- sitzender; Kommerzienrat Karl Butzengeiger, Bankdirektor, Nürnberg; Roland Graf von Faber-Castell, Fideikommißbesitzer, Schloß Stein bei Nürnberg; Ernst Johann Faber, Nürnberg; Justizrat Ferdinand Schumann, München. Bankdirektor, Sitz der Verwaltung: Nürnberg. Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Bayerische Treuhand A.-G., Nürnberg. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember (bis 1919 Juli/Juni). Generalversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 100.– Stammaktien 1 Stimme, je nom. RM 20.– Vorzugsaktien 1 bzw. 20 Stimmen in den drei Sonderfällen. Reingewinn-Verwendung: 1. zur Abführung von mindestens 5 % an den gesetz- lichen Reservefonds (bis 10 % des Aktienkapitals); 2. zur Zahlung einer Dividende von 6 % an die Vorzugs- aktien; zur Zahlung einer ordentlichen Dividende bis zu 4 % an die Stammaktien; 4. zur Tilgung der Gewinnanteile der Aufsichtsrats- mitglieder (Mindestbetrag RM 1500.— pro Mit- glied); zur Gewährung der dem Vorstande und den Beamten nach Anstellungsverträgen zustehenden Tantiemen und Jahresgratifikationen; 6. der hiernach verbleibende Restbetrag wird an die Aktionäre als Superdividende verteilt, soweit nicht die Generalversammlung eine andere Verteilung be- schließt. 5 ―0 Öt Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Nürnberg; Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank, burg, München, Nürnberg, Würzburg; Bayerische Staatsbank, München, Nürnberg; Bayerische Vereinsbank, Augsburg, München, Nürn- berg, Würzburg; Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft, Augsburg, Augs- Berlin, Frankfurt a. M., München, Nürnberg, Würzburg; Dresdner Bank, Augsburg, Berlin, Frankfurt a. M., München, Nürnberg, Würzburg. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Die Generalversammlung vom 25. August 1928 beschloß die Sanierung des Unternehmens durch Her- absetzung des Stammaktienkapitals im Verhältnis 14: 5 von RM 5.6 Mill. auf RM 2 Mill. Die gleiche Generalversammlung beschloß die Wiedererhöhung des Kapitals um RM 2 Mill. auf RM 4 Mill. Die Firma hat in Rumänien eine Zweigfabrik, die Rumänische Bleistiftfabrik in Sibiu, sowie eine Ver- triebs-Gesellschaft, die Castell-Apollo-Faber S. A. R., Sibiu. In Brasilien besitzt die Firma eine weitere Zweigfabrik, die Lapis Johann Faber Ltda., São Carlos. Auf alle diese Gesellschaften hat die Firma entscheidenden kapitalmäßigen Einfluß). Die kapital- mäßigen Beteiligungen an diesen Gesellschaften sind in der Johann Faber Pencil Co., Wilmington, inter- essenmäßig zusammengefaßt. Die Firma hat mit der A. W. Faber Castell-Blei- stiftfabrik, Stein, einen Betriebsgemeinschaftsvertrag zum Zwecke der rationellen Ausnützung der vor- handenen Betriebe abgeschlossen. 1934 Die Generalversammlung vom 6. April 1935 beschloß die Herabsetzung des Grundkapitals von RM 4 026 000.– um RM 2 500 000.– auf RM 1 526 000.—– durch Zusammenlegung der Stammaktien im Ver- hältnis 8: 3. Die Verwendung des aus dieser Trans- aktion sich ergebenden Buchgewinnes ist aus der Gewinn- und Verlustrechnung ersichtlich. Desgleichen wurde der Spezialreservefonds in Höhe von Reichs- mark 35 000.– aufgelöst und zur Verlusttilgung und zum Ausgleich von Wertminderungen herangezogen. Von dem stillgelegten Grundbesitz wurde ein Teil veräußert. 1936 Verkauf des Anwesens Spittlertorgraben 49. 6443