Vereinigfe Altenburger und Stralsunder Spielkarfen- Fabriken Aktiengesellschaft Sitz der Verwaltung: Altenburg (Thür.), Leipziger Straße 7. Gründung: Die Gründung erfolgte am 25. Oktober 1872 unter Uebernahme der Stralsunder Firmen L. v. d. Osten, Ludwig Heidborn und T. Wegener mit einem Grund- kapital von M 900 000.–. Firma bis 11. Februar 1931 Vereinigte Stralsunder Spielkarten-Fabriken A.-G. Gegenstand des Unternehmens: Fabrikation von Spielkarten sowie Betrieb aller zu der Spielkartenfabrikation in Beziehung stehenden Geschäfte. Vorstand: Direktor Hans Reisig, Altenburg i. Thür.; Direktor Dipl.-Ing. Kurt Guttzeit, Altenburg i. Thür., Sstellv. Mitglied. Aufsichtsrat: Fabrikant Hans Engelhorn, Mannheim-Waldhof, Vor- Sitzender; Bankier Hermann J. Abs, i. & Co., Berlin; Dr. phil. Alexander Eversmann, Berlin; Direktor Paul Fritzsching, Mannheim. Fa. Delbrück Schickler Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Willy Schütze, Leipzig. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember; bis 1935: 1. Juli bis 30. Juni. Generalversammlung (Stimmrecht); je nom. RM 100.–— Stammaktien 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: 1. zur Abführung von mindestens 5 % an den gesetz- lichen Reservefonds; 2. zur Bildung oder Verstärkung besonderer Rück- lagen; 3. zur Zahlung einer ordentlichen Dividende bis zu 4 % an die Stammaktien; 4. zur Gewährung einer Tantieme von 10 % an den Aufsichtsrat; 5. der hiernach verbleibende Restbetrag wird an die Aktionäre als Superdividende verteilt, soweit nicht die Generalversammlung eine andere Verteilung beschließt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Altenburg (Thür.): Delbrück Schickler & Co., Berlin. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. 1888 Ankauf der Fa. Falkenberg & Co., Stralsund. 1895 Ankauf der Halleschen Spielkartenfabrik von Ludwig & Schmidt, Halle a. S. 1897 Ankauf der Altenburger von Schneider & Cie. 1901/02 Ankauf der Sutor'schen Spielkartenfabrik, Naumburg. 1904/05 Ankauf der Werdauer Spielkartenfabrik Rich. Booch, Werdau in Sachsen. 1908 Ankauf der Berliner Ed. Büttner & Co. 1909/14 Erweiterung der Anlagen durch Ankauf von Grundstücken und Errichtung von Fabrik- neubauten in Stralsund und Altenburg. 1924 Stillegung des Betriebes in Halle und Ueber- tragung desselben auf die Abteilung Altenburg. 1925 Erwerb der Chromo-Papier-Fabrik A.-G. in Altenburg mit einem Grundbesitz von 6800 qm (88 bebaut). 1926 Umbau der Chromo-Papier-Fabrik A.-G. in Altenburg und Verlegung des Altenburger Betriebes in diese Gebäude. 1927 Erwerb der Spielkartenfabrik C. L. Wüst, Frankfurt a. M. Nach Stillegung der Fabrik wurde der Betrieb in die Fabrik Altenburg überführt. 1928 Vollendung des Ausbaues des neuen Alten- burger Werkes und Verkauf der alten Fabrikanlagen. 1929/30 Am 1. November 1929 erwarb die Gesell- schaft die Spielkartenfabrik der Firma F. A. Latt- mann in Goslar, ferner am 1. Februar 1930 die Schlesische Spielkartenfabrik H. W. Friedrich & Co., Breslau, im März 1930 die Spielkartenfabrik Fromann Morian, Darmstadt. Die Fabriken wurden still- Spielkartenfabrik Spielkartenfabrik gelegt und die Lieferung der Spielkarten vom Werk Altenburg in Thüringen übernommen. Mitte Februar 1930 ging die Aktienmajorität aus dem Besitz der Bankfirma Richard Schreib, Berlin, an die Chemische Fabrik C. F. Boehringer & Söhne G. m. b. H., Mannheim-Waldhof, über. 1931 Sitzverlegung von Stralsund nach Alten- burg i. Thür. und Namensänderung in Vereinigte Altenburger und Stralsunder Spielkarten-Fabriken Aktiengesellschaft. Im Laufe des Jahres wurde der Stralsunder Be- trieb nach Altenburg verlegt und die Fabrikation in Stralsund gänzlich eingestellt. 1931/32 Die Gesellschaft, die mit Abschluß des Jahres 1931/32 auf ein 60jähriges Bestehen zurück- blickte, feierte das Jubiläum des 100jährigen Be- stehens ihres Altenburger Spielkartenwerkes. Erwerbung der Deutschen Spielkartenfabrik Walter Scharff K.-G., München, und Verlegung deren Fabrikbetriebes nach Altenburg; Erwerbung der Wasco-A.-G., Ennetbaden b. Zürich (Schweiz). 1932/33 Erwerbung der B. Dondorf G. m. b. H., Spielkartenfabrik, Frankfurt (Main). Da der Schwer- punkt dieser Firma im Exportgeschäft lag, ist die Stellung des Unternehmens in der Branche erheblich verstärkt worden. Beendigung des Ausbaus des Altenburger Betriebes im Anschluß an die Verlegung der Stralsunder und Münchener Werke nach Alten- burg. 1933/34 Verkauf der restlichen Grundstücke in Stralsund. Zukauf eines Anwesens zum weiteren Aus- bau des Altenburger Werkes. 1935/36 Neubau eines größeren Fabrikgebäudes. 6501