I1Tiefbau- und Kälteindusfric-Aktiengesellschaftf vorm. Gebhardt Q Koenig Sitz der Verwaltung: Gründung: Die Gründung erfolgte am 19. August 1903 mit einem Grundkapital von M 1 250 000.– unter Uebernahme der Firma „Eismaschinen und internationale Tiefbau-Ge- sellschaft von Gebhardt & Koenig G. m. b. H.“' zu Nordhausen. Gegenstand des Unternehmens: Abteufen von Schächten nach dem Gefrierver- fahren und allen anderen Methoden; Ausführung von Bohrungen über und unter Tage; Uebernahme berg- männischer Arbeiten wie Auffahren von Strecken, Querschlägen, Füllörtern usw.; Abdichten und Ver- festigung von Schächten und Bauwerken nach paten- tierten chemischen Verfestigungsverfahren Erzeugnisse: Eis- und Kühlmaschinen, Kühlanlagen. Tiefbohr- apparate, Bohrwerkzeuge und Sicherheits-Tankanlagen. Herstellung jetzt durch die Tochtergesellschaft „Mabe ag“ Maschinen- und Apparatebau Akt. Ges., da der Fabrik- betrieb an diese seit 1. Juli 1923 verpachtet. Vorstand: Dr.-Ing. e. h. W. Zaeringer, Nordhausen; Paul Thorhauer, Nordhausen. Aufsichtsrat: Rich. F. Ullner, Direktor der Deutsche Erdöl-A.-G. Berlin-Dahlem, Vorsitzender; Dr. Fritz Haußmann, Direktor der Deutsche Erdöl- A.-G., Berlin-Wilmersdorf, Louis Binger, Nordhausen; stellv. Vorsitzender: Dr. Alhard von Burgsdorff, Rittmeister a. D., Gerath bei Benrath a. Rh.: Rechtsanwalt und Notar Dr. Hermann Fischer, Berlin Generalkonsul Dr. Hermann Friederich, Düsseldorf Albert Gebhardt. Merseburg; Hans Gröber, Direktor der Berlin-Grunewald: Dr.-Ing. Hugo Joosten, Berlin-Grunewald; Hermann Mellinghoff, Mülheim-Ruhr: Deutsche Erdöl-A.-G., Nordhausen/Harz (Postfach 92). (Aufsichtsrat:) Reg.-Rat a. D. Dr. Paul Mojert, Berlil Dr. Walther Randhahn, Direktor = . he Erd- öl-A.-G., Borna, Bez. Leipzig Bergassessor Walter Resow, Direktor der Deutsche Schachtbau-A.-G., Nordhausen; Bergassessor Albert Ritter, Gelsenkirchen-Bismarck; Dr. Georg Solmssen, Berlin. EBilanzprüfer für das Geschäftsjahr Heinrich Berlin W 15. 1936: Janssen, Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember (bis Januar; Zwischengeschäftsjahr 1. 31. Dezember 1930). 1930 Februar/ Februar 1930 bis Generalversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 400.– Stammaktien 1 je nom. RM 20.— Vorzugsaktien Stimme, 1 Stimme. MNeingewinn-Verwendung: 1. zur Abführung von mindestens 5 % an den gesetz- lichen Reservefonds (bis 10 % des Aktienkapitals); 2. zur Bildung oder Vers tärkung besonderer Rücklagen; 3. zur Gewährung der dem Vorstande und den Beamten nach Anstellungsverträgen zustehenden Tantiemen und Jahresgratifikationen; 4. zur Zahlung einer orden an die Stammaktien: tlichen Dividende bis zu 4 % 5. zur Zahlung einer Dividende von 7% an die Vorzugs- aktien; 6. zur Gewährung einer Tantieme von 10 % an den Aufsichtsrat vom verbleibenden Reingewin; der hiernach verbleibende Restbetrag wird an die Aktionäre als Superdividende verteilt, soweit nicht die Generalversammlung eine andere Verteilung beschließt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Nordhausen: Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft. Hamburg, Hannover, Köln. – Berlin, Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Gründung: Am 19. August 1903 mit Rückwirkung ab 1. Februar 1903. Zweck: Erwerb der „Eismaschinen und internationale Tiefbau-Gesellschaft von Gebhardt & Koenig G. m. b. H.“ zu Nordhausen (Kapital M 900 000.–) unc Umw andlung in eine Aktiengesellschaft unter der Firma „Tiefbau- und Kälteindustrie- A.-G. vorm. Gebhardt & Koenig zu Nord- hausen' mit einem um M 350 000.– auf M 1 250 000.– erhöhten Aktienkapital. Diese erste Erhöhung wurde nötig durch die damalige Zunahme des Geschäftsbetriebes. Die Aktiengesellschaft übernahm die Fortführung des bisherigen Unternehmenz; Ausführung von Tiefbauten (Schächten) nach dem Gefrierverfahren und anderen ethoden; Herstellung und den Vertrieb von Eis- und Kühlmaschinen, Kühlanlagen sowie aller ins Maschinen- fach schlagenden Arbeiten. Die fortschreitende Ent- vng des Geschäfts bedingte sodann im Jahre 1905 e Herbeiführung einer Interessengemeinschaft mit der ternationalen Bohr gesellschaft zu Erkelenz und in Ver- indung damit den gleichzeitigen Erwerb der Hannover- schen Tiefbohrgesellschaft m. b. H.; im weiteren Zu- sammenhang hiermit stand die durchgeführte Kapitals- 409 Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften 1936, V. erhöhung von M 1 250 000. (auf M 2 500 000.), wovon der Internationalen Bohrgesellschaft für die ein- gebrachten Aktivwerte der Hannoverschen Tiefbohr- gesellschaft m. b. H. und Lieferung von vier kompletten Bohreinrichtungen sowie Ueberlassung diverser Schutz- rechte nom. M 1 050 000.– der neuen Aktien übereignet wurden. Die in Hannover-Linden bestehende Betriebs- werkstätte wurde im Jahre 1908 aufgegeben, Grund- stücke und Gebäude verkauft, und die dort vorhandenen Maschinen usw. nach Nordhausen, in den hierselbst mm- mehr vollendeten Neubauten untergebracht. In Gemeinschaft mit der Internationalen Bohrge- sellschaft A.-G., Erkelenz, und einem belgischen Kon- sortium wurde im November 1906 eine Tiefbohr- und Schachtbaugesellschaft unter der Firma „Foraky Société Anonyme Belge d'Entreprise de Forage et de Foncage mit dem Sitz in Brüssel und einem Aktienk apital von Frs. 2 000 000.– gegründet. Die Kapitalbeteiligung der Gebhardt & Koenig A.-G. daran betrug Frs. 400 000.—. Ferner beteiligte sich die Gesellschaft an der im November 1907 gegründeten englischen Schachtbau- gesellschaft „Shaft Freezing Comp. Limited, London“, 6529