Tiefbau- und Kälteindustrie-Aktiengesellschaft vorm. Gebhardt & Koenig in Nordhausen einem Viertel an einem neu erteilten Auftrag auf vier Schwimmerschächte mit den gleichen Ausmessungen und Teufen wie bei Rothensee für das künftige Schiffshebewerk Hohenwarthe beteiligt. Durch diese Aufträge, deren Fertigstellung sich längere Zeit hin- ziehen wird, findet ein Teil des Geräteparks nutz- bringende Verwendung. Außerdem wurden der Gesell- schaft die Ausführung von weiteren Gesteinsarbeiten und sonstigen, in den Rahmen des Unternehmens fallenden Arbeiten übertragen. Auch ein Teil der 3ohreinrichtungen konnte wieder in Betrieb ge- nhommen werden. Besitz- und Betriebsbeschreibung Grundbesitz: Die der Gesellschaft gehörenden Grundstücke haben eine Größe von 56 888 qm, wovon 14 100 qm bebaut sind. 1. Werk Nordhausen. Größe: 47 206 qm, davon bebaut ca. 13 000 qm. Betriebs- und Kraftanlagen: Maschinenfabrik, Montage- hallen, Lagergebäude, Schmiede, Reparatur- usw. Werkstätten, Kantine, elektrischer Gruppenantrieb mit 25 Antriebsmotoren. Häuser: Bürogebäude und Wohngrundstück. Das Werk ist seit dem 1. Juli 1923 an die „Mabag“ Maschinen- und Apparatebau A.-G., Nordhausen, ver- pachtet. 2. Schachtbau-Betrieb. In Betrieb befinden sich zur Zeit: 3 Schachtanlagen, 4 Bohranlagen, Gesteinsarbeiten in Oberschlesien. Für die Uebernahme weiterer Arbeiten sind inzwischen in Bereitschaft gestellt: div. kompl. Schachtbau-Masch.- Anlagen und div. kompl. Bohrturmanlagen. Beteiligungen. I. „Mabag“ Maschinen- und Apparate-— bau A.-G., Nordhausen. Gegründet: 18. April 1923. Kapital: RM 200 000.—. Zweck: Herstellung von Erzeugnissen des Maschinen- baues, Fabrikation von Tiefbohrapparaten und-Werk- zeugen, Apparate für die Braunkohlen- und chemische Industrie, Sicherheits-Tankanlagen, Grudeherden, Kühl- anlagen, sowie der Handel mit Kraftfahrzeugen. Grundbesitz und Anlagen: Die beiden Maschinenfabriken der Deutschen Schachtbau A. -G. und der Gebhardt & Koenig A.-G. in Nordhausen sind für die Zwecke der Gesellschaft ab 1. Juli Dividende ab 1925: Beteiligung: 50 % (Buchwert bei Deutsche Schachtbau)/. RM 44 485.78) (50 75 2. „Cheverab' Gesellschaft fFür chemische Verfestigung und Abdich- tung m. b. H., Berlin-Schöneberg. Gegründet: 1. April 1934. Stammkapital: RM 100 000.—. Zweck: Verwaltung der Schutzrechte für das chemische Verfestigungs- und Abdichtungsverfahren und Ueberwachung der Ausführung des Verfahrens auf bergbaul Gebiete. Beteiligung: 100 Buchwert der ..... RM 137 896.97. Verträge. 1. Interessengemeinschaftsvertrag mit der Internationalen Bohrgesellschaft in Erkelenz. Abgeschlossen: 1905. Wesentlicher Inhalt: Die Internationale Bohrgesellschaft brachte sämtliche Aktiva der „Hann. Tiefbohrges. m. b. H.“ in Hannover mit Ausnahme der Beteiligung und vier Bohreinrichtungen nach System Raky ausschl. Röhren ein. Der Gesamtwert der Einlage bezifferte sich auf M 1 122 846.–, wofür der Iternationalen Bohrgesellschaft M 1 050 000.– Aktien sowie M 41 346.– bar gewährt wurden und die Tiefbau- und Kälteindustrie-A. sich außerdem zur Ueber- nahme verschiedener Arbeitsleistungen im vereinbarten Werte von M 31 500.– verpflichtete. Die Tiefbau- und Kälteindustrie-A.-G. darf auch bez. sechs weiterer Bohr- einrichtungen die Patente und Rechte der Internationalen lisaelkchaft unentgeltlich benutzen. Die zur Durch- 8. des Gefrierverfahrens benötigten Bohrtürme aen in unbeschränkter Zahl mit den Schutzrechten der Internationalen Bohrgesellschaft angewandt werden. Auch Patente und Schutzrechte, die sich auf die An- wendung des Gefrierverfahrens beziehen, dürfen gegen Ersatz der Auslagen angewandt werden. Dagegen darf die Tiefbau- und Kälteindustrie- A.-G. keine Tizenzen auf Grund der der Internationalen Bohrgesellschaft Sorern Patente vergeben und keinerlei nach den dieser Gesellschaft gehörigen Schutzrechten konstruierten Ma- schinenteile und Bohreinrichtungen an andere Firmen liefern bzw. für solche herstellen. Die Internationale Bohrgesellschaft hatte sich zunächst auf 15 Jahre ab 1. Februar 1905 verpflichtet, weder den Bau von Gefrier- schächten selbst auszuführen, noch sich an Gesellschaften, die dies bezwecken, zu beteiligen; sie ist vielmehr gehalten, etwa an sie herantretende Aufträge an die Tiefbau- und Kälteindustrie-A.-G. zu überweisen. Die Internationale Bohrgesellschaft verpflichtet sich, der Tiefbau- und Kälteindustrie-A.-G. für die Dauer von 20 Jahren ab 1911/12 keine Konkurrenz im Schachtbau zu machen; dafür wird ihr ein Lieferungsrecht für gewisse Maschinen eingeräumt. 2. Vertrag betr. Verpachtung der Nord- häuser Maschinenfabrik der Gesell- schaft. Abgeschlossen: 1. Juli 1923. Wesentlicher Inhalt: Zwecks besserer Ausnutzung der vorhandenen Ein- richtungen ist die Maschinenfabrik der Gesellschaft mit der ebenfalls in Nordhausen gelegenen Maschinenfabrik der Deutschen Schachtbau A.-G. zusammengeschlossen. Beide Maschinenfabriken sind an die neugegründete „Mabag“ Maschinen- und Apparatebau A.-G. in Nord- hausen verpachtet. Die Gesellschaft gehört folgender Fachgruppe an: Fachgruppe Schachtbau-, Tiefl 4097 Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften 1936, V. bohr- und Bergbaubetriebe der Wirtschaftsgruppe Bauindustrie. = 6531