Concordia, chemische Fabrik auf Aktien Sitz der Verwaltung: Leopoldshall. Gründung: Die Gründung erfolgte am 28. Februar 1872 mit einem Grundkapital von 200 000.– Talern. Gegenstand des Unternehmens: Herstellung und Vertrieb chemischer Erzeugnisse sowie Erwerb und Errichtung zweckdienlicher Grund- stücke und Anlagen. Erzeugnisse: Chlormagnesium, Sulfat, Salzsäure, Schwefel- natrium sowie sonstige chemische Erzeugnisse. Vorstand: Direktor Bergrat a. D. Hans Besserer, Berlin; Direktor Gustav Werner, Berlin. Aufsichtsrat: Rechtsanwalt Dr. Hermann Voß, Berlin, Vorsitzender; Bergassessor a. D. Heinrich Wisselmann, General- Gewerkschaft Ilberstedt und der Gewerkschaft direktor der Preußischen Bergwerks- und Hütten- A.-G., Berlin, stellv. Vorsitzender; Oberbergrat a. D. Georg Alsleben, Berlin; Oberbergrat a. D. Carl Clausert, München. Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Mittel- und Westdeutsche Treuhand-A.-G., Magdeburg. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 400.– Stammaktien 1 Stimme, je nom. RM 100.— Vorzugsaktien 6 Stimmen. Reingevwinn-Verwendung: 1. zur Abführung von mindestens 5 % an den gesetzlichen Reservefonds, solange derselbe 20 % des Aktienkapitals nicht erreicht hat; zur Bildung oder Verstärkung besonderer Rücklagen; 3. zur Zahlung einer Dividende bis zu 5 % an die Vorzugs- aktien; 4. zur Zahlung einer ordentlichen Dividende bis zu 4 % an die Stammaktien; . zur Gewährung der dem Vorstande und den Beamten nach Anstellungsverträgen zustehenden Tantiemen und Jahresgratifikationen; 6. der hiernach verbleibende Restbetrag wird an die Aktionäre als Superdividende verteilt, soweit nicht die Generalversammlung eine andere Verteilung be- schließt. =― Öt Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. 1921 April Tausch von je 751 Stück Kuxen der An- halt = 1502 Kuxe gegen nom. M 1 875 000.– Aktien .. ――――――――― . ― der Alkaliwerke Ronnenberg. Gleichzeitig mit den Kuxen übernahm die Gewerkschaft Riedel in Han- nover die Erledigung sämtlicher Lasten und Schulden der beiden Gewerkschaften. 1922 Erwerb der Gewerkschaft Grube Marie bei Preußlitz (Anhalt). 1924 Errichtung einer Dicalciumphosphatfabrik und einer Faßfabrik. Verkauf der Hälfte der Kuxe der Grube Marie bei Preußlitz (Anhalt). 1925 Abschluß eines I.-G.-Vertrages mit der An- haltische Salzwerke G. m. b. H., Leopoldshall. 1926 Verkauf der restlichen Kuxe der Gewerk- schaft Grube Marie, Preußlitz. Beteiligung bei der Saline Liebenhalle, Salzgitter. Stillegung der Kali- fabrikanlagen. 1927 Abstoßung der Beteiligung an der Saline Liebenhalle in Salzgitter. 1929 Durch die Beteiligung an der Chemischen Fabrik Friedrichshütte G. m. b. H. sind Verluste in Höhe von RM 213 200.— entstanden. 1930 Verkauf von 10 601 qm Grundbesitz zum Buchwert von RM 14 605.84 mit RM 3099.44 Gewinn. 1931 Verkauf von 24 452 qm Grundbesitz und 2 Wohnhäusern. 1932 Verkauf von 34 376 qm Grundbesitz sowie eines Wohnhauses. 1933 Wiederinbetriebsetzung eines Teiles der Sulfat-, Salzsäure- und Schwefelnatriumstation. Ver- kauf von 1558 qm Grundbesitz und zwei Wohn- häusern. 1934 Verkauf von 657 qm Grundbesitz. 1935 Abstoßung von RM 105 000.— Kuxe der Gewerkschaft Grube Marie, die nach Ausübung des Optionsrechtes in das Eigentum der Jacobsgrube übergingen. Besitz- und Betriebsbeschreibung. Grundbesitz: Die der Gesellschaft gehörenden Grundstücke haben eine Größe von 109 148 qm, wovon ca. 89 000 qm bebaut sind. Werk Leopoldshall (verpachtet an Anhaltische Salzwerke G. m. b. H., deren sämtliche Anteile sich im Besitze der Preußischen Bergwerks- und Hütten-A.-G. be- finden). 413 Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften 1936, V. Anlagen: Einrichtungen zur Herstellung von Chlor- magnesium, Natriumsulfat, Bisulfat, Salzsäure, Schwefelnatrium und anderen chemischen Er- zeugnissen.