Sachsenwerk, Licht- und Kraft-Aktiengesellschaft Sitz der Verwaltung: Niedersedlitz-Dresden. Gründung: Die Gründung erfolgte am 29. April 1903 mit einem Grundkapital von M 1 500 000.—–. Gegenstand des Unternehmens: Jede Art gewerblicher Ausnutzung der Licht- und Krafttechnik und verwandter Zweige, insbesondere Ein- richtung elektrischer Anlagen, sowie Herstellung und Vertrieb der dazu dienenden Maschinen, Apparate und Utensilien, ferner Fertigung von Radiogeräten. Erzeugnisse: Generatoren, synchrone und asynchrone Blind- leistungsmaschinen, Motorgeneratoren, Einanker- umformer, Elektromotoren, Lichtbogenschweiß-Aggre- gate, Anlaß- und Regulierapparate, Transformatoren, Meßwandler, Hochspannungsapparate, Niederspan- nungsapparate, Installationsmaterial, Staubsauger und Rundfunkgeräte. Bautätigkeit: Zentralen, Umspannwerke, Schaltanlagen, Hoch- spannungsfernleitungen, Ausrüstungen für Straßen-, Industrie- und Kleinbahnen, elektrische Anlagen jeder Art für industrielle, gewerbliche und landwirtschaft- liche Zwecke. Vorstand: Ingenieur Gustav Wrede, Niedersedlitz; stellvertretende Mitglieder: Ingenieur Edmund Engelhardt, Dresden; Kaufmann Willy Wiese, Dresden. Aufsichtsrat: Staatsbankpräsident Kurt Nebelung, Dresden, Vor- sitzender; Direktor a. D. Kurt Bassler, Luchau, Amtsh. Dippoldis- walde; Dr. Richard Bruhn, Mitglied des Vorstandes der Auto-Union A.-G., Chemnitz-Zschopau; Stabsleiter Kurt Gruber, Dresden; Kommerzienrat Konsul Otto Hoesch, Pirna; Konsul Kurt Krahmer, Direktor der Dresdner Bank, Dresden; Konsul Ludwig Kruse, Direktor der Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft Filiale Essen, Essen; (Aufsichtsrat:) Dr. Ernst Lemcke, Mitglied des Vorstandes der AEG, Berlin: Gustav Wilhelm von Mallinckrodt, Berlin. EBilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Treuhand-Aktiengesellschaft, Leipzig-Berlin. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung (Stimmrecht nach Kapitalherabsetzung): Auf je RM 20.— Aktienkapital entfällt eine Stimme. Bei Beschlüssen über Besetzung des Aufsichtsrates, der Aenderung des Gesellschaftsvertrages und Auflösung der Gesellschaft entfallen auf je RM 25.— Vorzugsaktien- kapital Lit. A 5 Stimmen, auf je RM 20.– Vorzugsaktien- kapital Lit. B oder Stammaktienkapital eine Stimme. Reingewinn-Verwendung: 1. zur Abführung von mindestens 5 % an den gesetz- lichen Reservefonds, bis letzterer 10 % des Grund- kapitals beträgt; 2. zur Zahlung einer Dividende von 7 % zugsaktien Lit. A; zur Zahlung einer Dividende von 8 % £ & % Zusatzdividende für jedes den Stammaktien zu- fallende angefangene Prozent Dividende an die Vorzugsaktien Lit. B; 4. zur Gewährung einer Tantieme von 10 % des Jahresgewinnes an den Aufsichtsrat; der hiernach verbleibende Restbetrag wird an die Stammaktionäre als Dividende verteilt, soweit nicht die Generalversammlung eine andere Ver- teilung beschließt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Niedersedlitz; Gebr. Arnhold, Berlin; Dresdner Bank, Berlin, Chemnitz, Dresden; Bayer & Heinze, Chemnitz, Leipzig; Sächsische Staatsbank, Dresden, und deren Zweig- niederlassungen; Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft Dortmund. an die Vor- =t Filiale Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Das Sachsenwerk hat sich seit seinem Gründungsjahr 1903 aus verhältnismäßig kleinen Anfängen zu einem bedeutenden Unternehmen der elektrotechnischen Groß- industrie entwickelt. 1920 Ankauf des ehemaligen Feuerwerks-Labora- toriums in Radeberg; Umbau des Granaten-Preß- werkes zu einer Transformatorenfabrik. 1926 Verkauf der Beteiligung an der A.- G. für Licht- und Kraftversorgung, München. 1927 Verkauf der restlichen nom. RM 1 335 000.– Vorratsaktien zum Kurse zwischen 125–128 %. Der Erlös von RM 1 409 750.– wurde der gesetzlichen Reserve zugeführt. 1928 Die Generalversammlung vom 21. Mai 1928 beschloß eine Kapitalserhöhung um RM 2 400 000.— auf RM 14 150 000.– Inhaberaktien. Aufnahme einer Anleihe in Höhe von £ 250 000.—. Auf den Anleihebetrag wurde eine Option auf Aktien der Gesellschaft im Verhältnis 1: 1 gewährt. 1930 Die Generalversammlung vom 14. Juni ge- nehmigte den Fusionsvertrag mit der Pöge Elektri- zitäts-Aktiengesellschaft, Chemnitz, wonach die Pöge A.-G. unter Ausschluß der Liquidation als Ganzes mit Wirkung ab 1. Juli 1929 von der Sachsenwerk A.-G. übernommen wird. Zu diesem Zwecke beschloß die Generalversammlung nach vorheriger Vereinbarung mit der Gruppe J. Henry Schröder & Co., London, wo- nach diese auf Ausübung des Optionsrechts auf die 1928 geschaffenen RM 5 000 000.–— Stammaktien ver- zichtet, die Vollzahlung dieser bisher mit 25 % ein- gezahlten Stammaktien, die in Höhe von Reichsmark 3 000 000.– zuzügl. der durch die Kapitalerhöhung 6597