Aschaffenburger Zellstoffwerke Aktiengesellschaft Die Inlandspreise für Zellstoff waren das ganze Jahr hindurch unverändert, während für einzelne Papiersorten, wie vor allem Pergamentersatz, all- mählich eine Besserung eingetreten ist. Im Export gingen die Erlöse, speziell in Zellulose, in der ersten Hälfte des Jahres noch zurück, doch ist seit Ende des Jahres eine steigende Tendenz zu ver- zeichnen. Die chemischen Nebenbetriebe haben zufrieden- stellend gearbeitet. Die Rohstoff-Versorgung konnte in ausreichendem Maße sichergestellt w erden; leider mußten Preis- erhöhungen, besonders für deutsches Holz, mit in Kauf genommen werden. Sollte mit noch weiteren Steigerungen in der Zukunft zu rechnen sein, so wäre ein Ausgleich durch bessere Ausnutzung der Anlagen nicht mehr möglich. Zu den einzelnen Bilanzposten sind folgende Er- läuterungen zu geben: Die ausreichend bemessenen Abschreibungen be- tragen RM 2 150 000.—. An Neuzugängen sind ca. RM 1 495 000.– zu ver- zeichnen; sie betreffen in der Hauptsache Ausgaben für Steigerung der gebleichten Produktion und für die Herstellung von Edelzellstoffen. Die Spiritusfabriken sind voll auf die Erzeugung von absolutem Alkohol umgestellt worden. Die Erhöhung der Vorräte beruht in der Haupt- sache auf der durch die bessere Beschäftigung be- dingten notwendigen größeren Holzhaltung. Die Be- wertung der Bestände ist vorsichtig vorgenommen. Der Posten „Wertpapiere“ steht unverändert mit RM 1.– zu Buche. Die Erhöhung des Postens „, Geleistete An- zahlungen“ betrifft in der Hauptsache Holz, zum Teil aber auch Vorauszahlungen auf technische Be- stellungen. Bei den Debitoren sind Verluste nur in ganz ge- ringem Ausmaße entstanden. Etw aigen Ausfällen in der Zukunft ist durch reichliche Rückstellung Rech- nung getragen. Die ausgewiesenen Vorzugs-Aktien von nom. RM 200 000.— befinden sich im Besitz von der Ver- waltung nahestehenden Persönlichkeiten; sie sind be- züglich Veräußerung und Stimmrecht gebunden. Dem Wohlfahrts- und Untersfützungs-k onds wurden zur Unterstützung von hil fsbedürftigen Ge- folgschaftsmitgliedern rund RM 100 000.– entnommen. Der gleiche Betrag wurde diesem Fonds wieder zu- Firma RM 2 so daß sich dieser zuzüglich Zinsen auf 75 000.— beläuft. An freiwilligen sozialen Leistungen ist insgesamt ein Betrag von rund RM 525 000.—– aufgewendet worden. Die Rückstellungen betreffen unter anderem die noch für das Berichtsjahr in Betracht kommenden Steuern, Berufsgenossenschafts- Beiträge und Rücklage für etwaige Debitorenausfälle. Das Hypothekar- Darlehen hat sich den Annuitäten- Zahlungen entsprechend ermäßigt. Die Konversions- kosten aus der Zinssenkung in Höhe von RM 132 358.02 wurden auf das Kapital aufgestockt. Die Pfundschulden, die sich um eine Kleinigkeit gegenüber dem Vorjahre verringert haben, stehen mit den vorjährigen Bilanzkursen zu Buche. Die „Reserve für eventuelle Währungs- und sonstige Auslands- Risiken“ konnte durch eine Neuzuweisung von Reichs- mark 1 200 000.– für Unvorhergesehenes gestärkt werden Die sonst noch bestehenden Währungsverpflich- tungen wurden in der Zwischenzeit fast restlos in Reichsmark umgewandelt. Die Verpflichtung aus einem Waldgeschäft, die im Vorjahre noch bestand, sowie der dieser gegen überstehende dingliche Anspruch auf Holznutzung haben inzwischen ihre Erledigung gefunden. Bürgschaften setzen sich wie folgt zusammen: RM 3500.– Verband der Süddeutschen Holzstoff- Fabrikanten, Ulm; RM 55 000.– Gewerkschaft Pionier, Walsum; RM 75 000.– Compagnie Européenne des Bois. Valea- Uzului. Das Obligo aus begebenen Kundenwechseln betrug 1. Dezember 1935 rund RM 2 037 300.–. Bis auf einen kleinen Rest sind diese Wechsel ohne nennens- werte Verluste eingelöst worden Am Bilanz- Stichtag waren folgende Sicherheiten gegeben: 450 Stück Aktien der Aktiengesellschaft für Zellstoff- und Papierfabrikation Memel, hinterlegt in einer in zweiter Instanz bereits zugunsten der entschiedenen Steuerangelegenheit; Reichs- mark 500 000.– in Form eines Grundschuldbriefes auf die Dürener Papierfabrik G. m. b. H., Hoven, an den Treuhänder des Wohlfahrts- und Unterstützungs- Fonds; Holzbestände im Werte von rund Reichsmark 1 235 000.– für ein Darlehen der Tredefina. Aussichten für 1936: Das neue Geschäftsjahr hat bis jetzt den Er- wartungen entsprochen. Die Bankschulden haben inzwischen einen wesentlichen Rückgang erfahren.