F. Butzke –— Bernhard Joseph A.-G V Gründung: Die Gründung erfolgte am 22. September 1888 unter Uebernahme der seit 1873 bestehenden Metall- waren- und Lampenfabrik von F. Butzke & Co. in Berlin mit Wirkung ab 1. Januar 1888 als F. Butzke & Co. A.-G. für Metall-Industrie mit einem Grund- kapital von M 2 000 000.–. Am 20. Dezember 1926 Aenderung der Firma in die jetzige. Sie ist die größte und führende auf ihrem Gebiete. Gegenstand des Unternehmens: Fabrikation und Vertrieb von Gegenständen für Gas-, Wasserleitungs- und Heizungsanlagen und sanitäre Einrichtungen sowie Erwerb von Grund- stücken und anderen Anlagen zur Ausführung des vorgedachten Zwecks. Die Gesellschaft darf sich an anderen Unter- nehmen, deren Geschäftsbetrieb zu ihrem Zweck in Beziehung steht, in jeder Form beteiligen. Erzeugnisse: Armaturen und Apparate für Gas-, Wasser- leitungs- und Heizanlagen sowie vollständige sanitäre Einrichtungen für Krankenhäuser, Badeanstalten, Hotels, Wohnbauten usw. Vorstand: Albert Hübner, Berlin; Wilhelm Riese, Berlin-Rangsdorf; Josef Blank, Berlin-Lankwitz; Martin Haase, Berlin, stellv. Mitglied. Aufsichtsrat: Bankdirektor E. H. von Berger, Berlin, Vorsitzender; Alfred Broege, Direktor der Berliner Handels-Gesell- schaft, Berlin, Stellv.; Paul Jacobi, Frankfurt a. M.; Sitz der Hauptverwaltung: Berlin 8 42, Ritterstraße 12–14 (Aufsichtsrat): Dr. Ernst A. Mandel, Direktor der Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft, Berlin; Bedo Panner, Direktor der Dresdner Bank, Berlin; Dr. Julius Seligsohn-Netter, Berlin. Eilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: „Treuverkehr' Deutsche Treuhand A.-G. Berlin. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung Stimmrecht): je nom. RM 100.– Stammaktien 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: 1. zur Abführung von mindestens 5 % an den gesetz- lichen Reservefonds (bis 10 % des Aktienkapitals); 2. zur Bildung oder Verstärkung besonderer Rück- agen- lagen; 3. zur Zahlung einer ordentlichen Dividende bis zu 4 % an die Aktionäre; 4. zur Gewährung einer Tantieme von 7% % an den Aufsichtsrat, die nach § 245 HGB zu er- rechnen ist; 5. der hiernach verbleibende Restbetrag wird an die Aktionäre als Superdividende verteilt, soweit nicht die Generalversammlüng eine andere Ver- teilung beschließt. Ö Zahlstellen: Eigene Kasse in Berlin; Dresdner Bank, Berliner Handels-Gesellschaft, Deutsche Bank und Disconto-Gese sämtlich Berlin. Ischaft, Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Das Unternehmen, im Jahre 1873 durch den Vor- besitzer Herrn Kommerzienrat Fritz Butzke ins Leben gerufen, wurde im Jahre 1888 in eine Aktiengesell- schaft umgewandelt und hierdurch dem Werk eine größere Entwicklungsfähigkeit gegeben. Zum Zweck der Erweiterung des Absatzgebietes wurde im Jahre 1899 eine Verkaufsniederlage in Hamburg und zur Steigerung der Produktion im Jahre 1911 in Clausthal a. Harz in zu diesem Zweck vom Staat gepachteten Werkstattsgebäuden ein Gießereibetrieb eingerichtet. Dieses Pachtgrundstück ist im Jahre 1921 durch die Gesellschaft käuflich er- worben worden. Ferner wurden 1918 zwei Nachbar- grundstücke in Berlin, Ritterstraße (1653,6 qm), für M 622 621.– erworben, 1926 wurde das Grundstück in Clausthal verkauft und die Interessen von Butzkes Gasglühlicht A.-G., Berlin, abgestoßen. Die Generalversammlung vom 20. Dezember 1926 beschloß die Uebernahme der Bernhard Joseph A.-G. als Ganzes unter Ausschluß der Liquidation (Aktien- umtausch Nennwert gegen Nennwert). Im Laufe des Jahres 1927 erwarb die Gesell- schaft die Firma F. Gaebert, Berlin N. Die ehe. maligen Butzkeschen Grundstücke Ritterstr. 12–14 417 Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften 1936, V. wurden bis auf die Gießerei vollständig geräumt; aur der Sitz der kaufmännischen Verwaltung blieb dort. Seit 1936 ist ein großer Teil dieser Räumlich- keiten wieder für Fabrikationszwecke in Verwendung. Die freien Räume sind vermietet. Anfang 1928 schloß die Gesellschaft einen I. G.- Vertrag mit der Frankfurter Armaturenfabrik A.-G., Frankfurt, ab. 1929 Bei der im Februar 1929 erfolgten Sanierung der Ludwig Wessel Steingutwerke A.- G., Bonn, jetzt Wessel Keramische Werke A.-G., nahm die Gesellschaft Gelegenheit, sich unter Beteili- gung an der Sanierung einen maßgebenden Aktien- besitz dieser Gesellschaft zu sichern. Den bisherigen Wessel-Aktionären wurde von der Butzke-Joseph-A.- G. das Recht eingeräumt, je RM 1000.– nicht zusammengelegter Wessel-Aktien in je RM 100.– B. & J.-Aktien zuzüglich Dividende 1929 unter gleichzeitiger Gewährung eines Bar- betrages in Höhe der Dividende für 1928 (7 %) um- reidg erwarb die Gesellschaft die Majorität der Frankfurter Armaturenfabrik A.-G., Frankfurt a. Main. 6657 * ―――――