Kraftwerk Altwürttemberg Aktiengesellschaft Mit Verleihungs- und Genehmigungsurkunde der württembergischen Regierung des Neckarkreises vom 2. April 1913 Nr. 2889 wurde alsdann die erweiterte Wasserkraftanlage zusammengefaßt und der Gesell- schaft das unvergängliche Recht verliehen, den Neckar durch Einsetzung eines beweglichen Stau- wehres bei Neckar-kkm 158.74 oberhalb Beihingen aufzustauen und das freie Gefälle des Neckars zwischen Neckar-km 162.5 und 152.9 auszunützen. Zwecks besserer Ausnützung der Wasserkraft hat die Regierung ferner unterm 5. April 1919 die Erhöhung des Staues um 50 em auf 190 m N. N. genehmigt. 1912 Anfang der Errichtung des Kraftwerkes Pleidelsheim. 1913 Aenderung des Namens der Gesellschaft in „Kraftwerk Altwürttemberg A.-G.“' am 30. April 1913. 1915 Am 9. Februar 1915 Inbetriebnahme des Kraftwerkes Pleidelsheim. 1921 Die starke Steigerung der Anschlüsse einer- seits und der sehr häufig auftretende niedrige Wasser- stand des Neckars andererseits zwangen die Gesell- schaft bereits im Jahre 1920, sich nach einer ge- nügenden Stromreserve umzusehen. Zu diesem Zwecke gründete die Gesellschaft in Gemeinschaft mit dem Gemeindeverband Ueberlandwerk Hohen- lohe-Oehringen eine besondere Aktiengesellschaft unter der Firma „ Großkraftwerk Württemberg AktiengesellschaftL unterm 4. November 1921, die ein großes Dampfkraftwerk bei Heilbronn errichtete, das im September 1923 den Betrieb aufnehmen konnte. 1924 Laut ao. Generalversammlungsbeschluß Um- stellung des M 56 000 000.— betragenden Aktien- kapitals im Verhältnis 20: 3 auf RM 8 400 000.—. 1928 bewegte sich das Unternehmen in auf- steigender Kurve. Bisher wurden rd. 285 Gemeinden bzw. Teilgemeinden an das Stromnetz angeschlossen. 1929 Ausbau der Ortsnetze durch Verstärkung der Leitungen und den Bau von Transformatoren stationen. Das Hochspannungsnetz wurde durch den Bau von 114 km Fernleitung vergrößert. Die neu- erbaute 60-KkV-Freiluftstation in Pleidelsheim und die Erweiterung des 60-kV-Umspannwerks in Maubach wurde in Betrieb genommen. In Ludwigsburg wurde ein Grundstück erworben, auf welchem zu gegebener Zeit ein Verwaltungs- gebäude errichtet werden soll. 1930 Anschluß des Elektrizitätswerkes Winnenden an das 10-kV-Netz. Errichtung von sieben neuen Transformatorenstationen und Verstärkung ver- schiedener Ortsnetze. 1931 wurden nur 2 neue Transformatorenstationen gebaut, eine alte Station erweitert und einige Orts- netzerweiterungen vorgenommen. Sonstige Neu- anlagen wurden nicht errichtet. 1932 Außer normalen Ortsnetzerweiterungen wurden die Anlagen vergrößert durch Neubau von 4 Transformatorenstationen. 1933 Das von der Elektrizitäts-A.-G. vorm. W. Lahmeyer & Co. gewährte Darlehen wurde An- fang des Jahres unter Führung der Bank für elek- trische Unternehmungen in einen achtjährigen 3 Mill. Schweizer Franken-Kredit, mit 6% % verzinslich, umgewandelt. 1934 Die Beteiligung an der Neckar-A.-G. (nom. RM 4000.—) wurde an das Reich abgetreten. 1935 Eine Anzahl neuer Transformatorenstationen wurde errichtet, so in Möglingen, Backnang und Murrhardt. Mit Ende des Geschäftsjahres 1935 ist die Strom- versorgung der früher selbständigen, seit 1933 nach Heilbronn eingemeindeten Stadt Böckingen an das Elektrizitätswerk Heilbronn übergegangen. Das Orts- netz wurde zu den vertraglich festgelegten Bedin- gungen an das Elektrizitätswerk Lauffen-Heilbronn abgetreten. Besitz- und Betriebsbeschreibung. Wasserkraftwerk Pleidelsheim. Größe: 577 347 qm. Anlagen: 1 Stauwehr, bestehend aus 1 Oberwasserkanal und 1 Unterwasserkanal. Die Gesamtlänge des Kanals vom Wehr bis zur Wiedereinmündung in den Neckar beträgt 4.5 km. 4 Frangis - Turbinen. mittels senkrechter Welle direkt gekuppelt mit je 1 Drehstromgenerator, Spannung 10 000 bis 12 000 Volt. Die Generatoren arbeiten direkt über die Sammel- schiene auf das 10 000-Volt-Verteilungsnetz. Transformatorenstationen: 321. Leitungsnetz: 10-kV-Freileitungen Einfachleitungen 523.77 km, Doppelleitungen . . . 827 km, Dreifachleitungen. 1.00 km, 1 0-KV-Kabel. 20.6 km; 60-kV-Freileitungen Einfachleitungen . . 35.00 km. Doppelleitungen . . 23.50 km. Gesamtanschlußwert: 57 598 kW. Bemerkung: Die Wasserkraftanlage ist ausgebaut für eine Wasserleistung von 60 cbm maximal, ent- sprechend der 100tägigen Wassermenge. Der vor- genannten Wassermenge entspricht ein Gefälle von rund 7,1 m. – Grundbesitz: 577 347 qm. Sonstiger Besitz: 3 Häuser in Ludwigsburg, Bismarck straße 3, Bismarckstraße 50 und Talallee 55. Beteiligungen. 1. Großkraftwerk Württemberg A.-G., Heilbronn. Gegründet: 4. November 1921. Kapital: RM 2 175 000.– Aktien Buchstabe B, RM 725 000.– Aktien Buchstabe A. Bemerkung: Die Betriebsführung hat die Kraftwerk Altwürttemberg A.-G. Dividende ab 1925: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 3 % 3 % Bonus, 4, 4 %. 6668 Beteiligung: 36,99 % = nom. RM 268 200.– Aktien Buchstabe A und 12.5 % = nom. RM. 273 240.– Aktien Buchstabe B, ferner sind beteiligt der würt- tembergische Staat und Gemeinden, Gemeinde-Ver- band Ueberlandwerk Hohenlohe-Oehringen und Elektrizitäts-A.-G. vorm. W. Lahmeyer & Co. und Lechwerke.