* Deufsche Kabelwerkc Aktiengcesellschaft Gründung: Die Gründung erfolgte am 14. Juni 1896 mit einem Grundkapital von M 1 000 000.–. Uebernommen wurde die Firma Hirschmann & Co. in Rummelsburg mit sämtlichen maschinellen Anlagen für M 950 000.—. Die Firma Deutsche Kabelwerke vorm. Hirschmann & Co. wurde 1899 in die jetzige abgeändert. Gegenstand des Unternehmens: Herstellung elektrischer Leitungen und Kabel jeder Art, Gummi- und Guttapercha-Fabrikation für elektro- technische und sonstige Zwecke. sowie Herstellung aller anderen mit der Draht- und Kabelfabrikation in Zusammenhang stehenden Artikel. Die Gesellschaft kann elektrotechnische, maschinentechnische oder andere damit verwandte Unternehmungen. Telegraphen- und Telephongesell- schaften sowie Kupferwerke gründen, erwerben oder sich an Unternehmungen solcher Art direkt oder in- direkt beteiligen und ist ferner zur Errichtung von Niederlassungen innerhalb und außerhalb Deutsch- lands berechtigt. Vorstand: Dr. Albert Maier, Volkswirt, Berlin-Zehlendorf; Hans Schlee. Major a. D., Bernau; Dr. Kuno Fischer, Fürstenwalde (Spree). Aufsichtsrat: Dr. Alfred Busch, Direktor der Dresdner Bank, Berlin, Vorsitzender; Konsul Max Schroeder, Vorstandsmitglied der Bank für deutsche Industrie-Obligationen, Berlin, stellv. Vorsitzender; Fabrikbesitzer Walter Bresges, Rheydt; Werner Carp, Aufsichtsratsmitglied der Kabelwerk Rheydt A.-G., Düsseldorf; Fabrikbesitzer Max Dilthey, Rheydt; Sitz der Verwaltung: Berlin-Lichtenberg, Borxhagener Straße 79/80. (Aufsächtsrat: Dr. rer. pol. h. c. Robert Pferd 9 i bpol. h. c. 0 srdmenges, Aufsichts- ratsmitglied der Kabelwerk theydt A Köln. EBilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: * 7 ― Treuhand-Vereinigung Akt.-Ges., Berlin. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember Generalversammlung (Stimmrechtz): je nom. RM 20.— Stammaktien 1 Stimme. je nom. RM 20.— Vorzugsaktien 1 Stimme, jedoch in den bekannten drei Fällen 4 Stimmen. Reingewinn-Verwendung: 1. zur Abführung von mindestens 5 % an den ge- setzlichen Reservefonds (bis 10 % des A.-K.):; 2. zur Bildung oder Verstärkung gesetzlicher Rück.- lagen; zur Zahlung einer Dividende von 6 % an die Vorzugsaktien. mit Nachzahlungsanspruch: 4. zur Zahlung einer ordentlichen Dividende bis zu 4 % an die Stammaktien; 5. zur Gewährung einer Tantieme von 8 % des ver- bleibenden Betrages an den Aufsichtsrat; 6. der hiernach verbleibende Restbetrag wird an die Aktionäre als Superdividende verteilt, soweit nicht die Generalversammlung eine andere Verteilung beschließt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Berlin: Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft, Berlin: Dresdner Bank, Berlin: Georg Fromberg & Co. A.-G., Berlin; M. M. Warburg & Co., Hamburg. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Die Deutschen Kabelwerke fabrizieren in Lichten- berg und Ketschendorf elektrische ober- und unter- irdische Kabel, isolierte Drähte aller Art sowie Gummireifen, Gummischläuche und sonstige Gummi- waren. Durch den Krieg ging der Gesellschaft ihre wert- volle Beteiligung an der Union Cable Co. Ltd. (nom. §$ 50 000.– im Werte von ca. ? 200 000.–) verloren. Durch die Neuerrichtung eines modern ausgestatteten Kabelwerkes in Ketschendorf ist versucht, diesen Ver- lust auszugleichen. 1918/23 Ankauf von ca. 600 Morgen Land. Er. werb eines Fabrikgrundstückes (Cyklonettenfabrik) in Mylau (Vogtland) sowie Errichtung eines Fabrik- neubaues in Berlin-Lichtenberg und der Kabelfabrik in Ketschendorf (1924/25 in Betrieb genommen). 1922 Abgabe der sämtlichen Anteile der Cyklon Maschinenfabrik G. m. b. H. in Berlin. 1923 Mitgründung der Cyklon-Automobil-Werke A.-G. in Charlottenburg. 1925 Fertigstellung und Inbetriebnahme eines Kupferdrahtwalzwerkes. Aufnahme eines Darlehns in Höhe von § 750 000.– auf 3 Jahre fest von der American & Continental Corp. New York. Am 27. April 1927 wurde das Kapital zur Stär- kung der Betriebsmittel auf RM 10 000 000.– ver- 419 Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften 1936, V. doppelt, da das bisherige Aktienkapital im Verhältnis zum Umfang des Geschäftes zu klein war. Reichs- mark 4 166 600.– wurden den alten Aktionären im Verhältnis 6: 5 zu 112 % angeboten, der Rest wurde im Interesse der Gesellschaft verwertet. Verlängerung der Rückzahlungsfrist des ameri- kanischen Darlehns bis zum 1. Juli 1930. 1930 Am 1. Juli 1930 wurde das amerikanische Hypothekardarlehen in Höhe von § 655 000.– und ?$ 20 000.–.– zurückgezahlt. – Die Fabrik für iso- lierte Drähte und Kabel wurde nach Ketschendorf verlegt und modernisiert und die in Berlin frei- werdenden Räume von den Tochtergesellschaften be- zogen. Verkauf eines Postens Reichsschuldbuch- forderungen im Betrage von rd. RM 232 000.—– 1931 Im Laufe des Jahres 1931 wurde die Gummiwarenfabrik und die Leitungsdrahtfabrik von Berlin-Lichtenberg nach Ketschendorf (Spree) verlegt. 1932 Um das Grundkapital an den insbesondere aus Anlaß der Wirtschaftsentwicklung veränderten Vermögensstand der Gesellschaft anzupassen, be- schloß die Generalversammlung vom 1. Juni 1932 eine Kapitalherabsetzung in erleichterter Form um RM 5 Mill. dadurch, daß die RM 10 Mill. Stamm- aktien im Verhältuis 2: 1 zusammengelegt werden. 0 o Nyoe Der sich aus der Zusammenlegung ergebende Buch- Als Manuskript gedruckt. 6689