Porzellanfabrik zu Kloster Veilsdorf Gründung: Die Gründung erfolgte 1765 und im Jahre 1884 die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft unter Uebernahme der seit 1863 bestehenden Firma Kieser & Heubach mit einem Grundkapital von M 600 000.—–. Gegenstand des Unternehmens: Fabrikation von Porzellanwaren und anderen kerami- schen Artikeln und Handel mit solchen. Die Gesellschaft darf sich an Unternehmungen, deren Geschäftsbetrieb mit dem Gegenstand ihres Unternehmens in Beziehung steht, beteiligen, auch zu diesem Zwecke Aktien von Aktien- und Kommandit-Gesellschaften erwerben. Werke: in Kloster Veilsdorf, Eisfeld, Meuselwitz, Bratten- dorf und Kronach (stillgelegt). Erzeugnisse: Hochspannungsisolatoren für Freileitungen und Apparate, Bahnisolatoren, Niederspannungsisolatoren und Installationsmaterial, elektrotechnisches Montage- porzellan, Flaschenverschlüsse, Porzellanteile für Textilmaschinen und für sanitäre Anlagen, Massen- artikel aller Art wie Knöpfe, Griffe, Schilder u. dgl. für die Holz- und Metallindustrie sowie für alle sonstigen Zwecke. Puppen, Badekinder, Figuren, Heiligenartikel usw. Vorstand: Direktor Max Bartenstein, Kloster Veilsdorf; Direktor Dipl.-Ing. Ernst Raasch, Brattendorf. Aufsichtsrat: Staatsminister z. D. Dr. jur. Ottomar Benz, Direktor der Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft, Berlin, Vorsitzender; Dr. Gerhard Sachau, Vorstandsmitglied der Leipzig, stellv. Vorsitzender; Bankdirektor Dr. jur. Adolf Conrad, Meiningen; Kommerzienrat Curt Gretschel, Vorstandsmitglied der Triptis A.-G., Triptis; Fr. IIschner, Direktor der Dresdner Bank, Dresden; Kommenienrat Ch. W. Palmié, Dresden. Adca, Sitz der Verwaltung: Kloster Veilsdorf bei Hildburghausen. „ für das Geschäftsjahr 1936: vdevisions- und Treuhand-Akt. Ges Meaa es. „Thüringen“, Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. * Gene alversammlung (Stimmrechtz): j3e nom. RM 100.– Stammaktien 1 Stimme, le nom. RM 30.– Vorzugsaktien Lit. A 1 Stimme in den besonderen drei Fällen 2 Stimmen; j3e nom. RM 100.— Vorzugsaktien Lit. B 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: kieben Rsss6 f a Eapial 8 (bbis % des Aktien- 2. zur Zahlung einer Dividende von 5 Vorzugsaktien Lit. A; zur Zahlung einer Dividende von 5 % an die Vorzugsaktien Lit. B zuzüglich % Zusatz- dividende auf je 1 % Stammaktiendividende: zur Zahlung einer Dividende von 4 % an die Stammaktien; 5. ein Betrag bis zur Hälfte des alsdann verbleiben- den Restes kann vom Aufsichtsrat zu außer- ordentlichen Abschreibungen und Rücklagen zu- rückgestellt oder auf seinen Antrag hin durch Beschluß der Generalversammlung zur Amorti- sation von Aktien verwendet werden; 6. erhalten die Stammaktionäre 1 % Divi- Gdende: der hiernach nicht zurückbehaltene wendete Betrag ist zur einen Hlälfte dividende an die Hälfte an die Gewinnanteil % an die 2= oder ver- als Super- Stammaktionäre, zur anderen Inhaber der Genußscheine als zu verteilen. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Kloster Veilsdorf: Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft, Berlin, Dresden, Erfurt. Leipzig, Meiningen: Arnhold, Berlin; Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt, Leipzig, Dresde Bank Abteilung Waisenhausstraße, Dresder Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. 1923 Ankauf der Porzellanfabrik Eduard Lieb- mann Kom.-Ges. in Schney bei Lichtenfels. Bau eines Brennhauses in Eisfeld sowie eines Verwaltungs- gebäudes in Veilsdorf. 1927 Stillegung des Werkes Schney bei Lichten- fels. Errichtung eines Achtfamilien-Arbeiterwohn- hauses. Modernisierung und Vergrößerung der Brenn- öfen. 1928 Verwertung der restlichen Vorratsaktien. 1929 Verkauf des Werkes Schney und des Grund- stückes der Faktorei Heubach. Vergrößerung des Eisfelder Grundbesitzes zwecks Schaffung einer besse- ren Zufahrtstraße und für evtl. Erweiterungsbauten. Die außerordentliche Generalversammlung Zur Durchführung dieser Transaktionen wurde das Kapital um nom. RM 570 000.— und nom. RM 300 000.– Vorzugsaktien nom. RM 2 115 000.– erhöht. Von den nom. vom 31. Oktober 1929 genehmigte den Fusionsvertrag mit der Gebr. Kühnlenz A.-G., Kronach, und den Erwerb der Porzellanfabrik Hentschel & Müller, Meuselwitz. Stammaktien Iät. B Neichs- mark 570 000. Stammaktien dienten nom. Reichs- mark 270 000.–— ab 1. Januar 1929 dividenden- berechtigte Stammaktien zur Fusion mit der Gebr. Kühnlenz, wobei auf nom. RM 1000.— Gebr. Kühnlenz-Aktien nom. RM 900.– junge Veilsdorf- Aktien entfielen. Die restlichen nom. RM 300 000.— Stammaktien (Dividende ab 1. Oktober 1929) wurden von einem Konsortium, bestehend aus der Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft, der Adca und Gebr. Arnhold, zu pari übernommen. Die nom. RM 300 000.– Vorzugsaktien Lit. B, die mit einer Mindestdividende von 8 % und ein- fachem Stimmrecht ausgestattet sind, wurden den Stammaktionären der Gesellschaft im Verhältnis von 5 Stammaktien zu 1 Vorzugsaktie zu pari zum Be- zuge angeboten. Gleichzeitig beschloß die gleiche General- versammlung die Aufnahme einer hypothekarisch ge- sicherten Anleihe von RM 800 000.—. In 1930 wurden die Werke Kronach und Bratten- und die Fabrikationseinrichtungen stillgelegt dorf 6727