H. Ö F. Wihard Akticngescllschaf Gründung: Die Gründung erfolgte am 16. November 1920 unter Uebernahme der seit 1857 bestehenden offenen Handels- gesellschaft H. & F. Wihard mit einem Grundkapital von M 2 250 000.—. Gegenstand des Unternehmens: Herstellung, Ausrüstung und Vertrieb von Leinen- und Halbleinengeweben aller Art. Erzeugnisse: Reinleinen, flalbleinen und Mischgewebe. Vorstand: Direktor Dr. Helmut Struck, Liebau; Direktor Heinrich Schröder, Liebau, stellv. Vorstands- mitglied. Aufsichtsrat: Otto Wiegels, Generaldirektor a. D., Freiburg i. Schl., Vorsitzender; Direktor Hans Kipke, Breslau, stellv. Vorsitzender; Bankier Franz Koenigs, Amsterdam; Karl Prasse, Berlin; Adolf Ratjen, Berlin; Heinrich von Schlittgen, Rittmeister a. D., Bad Oeyn- hausen. Aufbau und Entwiecklung des Unterne 1921/23 Bau eines Verwaltungsgebäudes und einer neuen Weberei. 1922 Erneuerung der Kesselanlage durch Einbau eines Büttner-Kessels. 1925 In der Spinnerei wurde der Umsatz bei un- eingeschränkter Produktion erhöht. Die neue Weberei- anlage konnte voll in Betrieb genommen werden. 1926 Die Gesellschaft trat zum Zwecke des zentralisierten Verkaufs ihrer Erzeugnisse der Leinen- garnvertriebsgesellschaft m. b. H., Berlin, bei. 1927 Die Gesellschaft wurde nach neunmonatiger voller Beschäftigung durch die Absatzstockung ge- zwungen, Produktionseinschränkungen vorzunehmen. 1928 Infolge der schlechten wirtschaftlichen Lage lag die Spinnerei ca. 6 Monate mit Unterbrechungen still. In der Weberei war der Beschäftigungsgrad relativ günstig. 1929 Anfang 1929 legte die Gesellschaft die Spinnerei bis auf weiteres still. Die Weberei war mit Ausnahme von 2 Monaten verhältnismäßig gut be- schäftigt. Verkauft wurden 2 Wohnhäuser. 1931 Die ordentliche Generalversammlung vom 17. Juni 1931 genehmigte die Herabsetzung des Aktienkapitals um RM 750 000.–— auf Reichsmark 750 000.– durch Rückkauf von Aktien zum Kurse von 50 % und Einziehung dieser Aktien. Der da- durch entstandene Buchgewinn in Höhe von Reichs- mark 375 000.–— wurde zusammen mit RM 240 000.— aus dem Reservefonds zu Abschreibungen verwandt, Sitz der Verwaltung: Liebau in Sc hlesien. ... Bilanzprüfer für das 6 eschäftsjahr 1936: Karl Kluge, Breslau. jahr 1936: Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 500.– Aktien 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: 1. zur Abführung von mindestens 10 % an den gesetz- 3 ... (bis 10 % des Kxtienkapifel) ahlung einer ordentlichen Dividende bi 0 an 38 Stammaktien; „ Zur Gewährung einer Tanti 5 3 antieme von 10 % an den Auf- 4. der hiernach verbleibende Restbetrag wird an die Aktionäre als Superdividende verteilt, soweit nicht 1 al 7 i = amml Ullg Sllle andere erteil = d 2 Ger era Vers ) V Ulg beschließt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Liebau; Delbrück Schickler & Co., Berlin. hmens. und zwar in Höhe von RM 165 581.71 auf Anlage- konten und in Höhe von RM 362 633.87 zur Ab- schreibung der Verlustvorträge aus den Vorjahren, während der Rest zur teilweisen Deckung des im Jahre 1931 entstandenen Verlustes benutzt wurde. Am 1. Juli 1932 konnte die Gesellschaft auf ein 75jähriges Bestehen zurückblicken. 1933 Wiederinbetriebsetzung der alten Still- gelegten Weberei gegen Ende des Jahres. 1935 Im September 1935 gründete die Gesellschaft zusammen mit drei anderen deutschen Leinen- webereien die Wihardsche Flachsspinnerei G. m. b. H. in dem Bemühen, in dem Interesse der Arbeits- beschaffung und der Erhöhung der inländischen Garn- produktion die im Jahre 1928 stillgelegte Flachsgarn- spinnerei wieder aufzurichten. Das neue Unternehmen wurde mit einem Kapital von RM 280 000.–— ge- gründet, von dem die Gesellschaft ein Viertel, also RM 70 000.– unter Anrechnung auf den Kaufpreis übernahm. Von den in der Bilanz ausgewiesenen RM 95 725.23 Forderungen an Tochtergesellschaft sind RM 90 000.– eine Restkaufgeldforderung für die ver- kaufte Spinnerei. Die Restkaufgeldforderung ist durch Bankbürgschaften gesichert. Der Betrieb der Wihardschen Flachsspinnerei G. m. b. H. wurde im Jahre 1935 einer gründlichen Renovierung unterzogen und ist betriebsfertig. Der Betrieb konnte jedoch mangels Rohstoff noch nicht aufgenommen werden. Besitz- und Betriebsbeschreibung. Grundbesitz: Die der Gesellschaft gehörenden haben eine Größe von ca. 110 000 qm. 1. Werke in Liebau (Schlesien). Größe: ca. 96 000 qm. Betriebsanlagen: 2 mechanische Webereien, Mangel, Ausrüstung, Reparaturwerkstatt. Maschinelle Einrichtung: 216 Leinen-, Schaftmaschinen- und Jacquardwebstühle, div. Vorbereitungs- und sonstige Hilfsmaschinen, Ausrüstungsmaschinen. Grundstücke 7 Kraftanlagen: 1 Dampfkessel, 1 einige hundert Motoren. Dampfmaschine, 2. Häuser: 12 Wohnhäuser für Direktoren, Arbeiter und Angestellte, 1 Magazingebäude, 1 Verwaltungsgebäude, 1 Kinderheim. 3. Fuhrpark: 2 Pferde nebst dazugehörendem Wagenpark.