Philipp Holzmann Aktiengesellschaft in Frankfurt a. M. und der Linien Frankfurt–Bebra, Frankfurt–Hom- burg und Hanau-Aschaffenburg. Am 1. Januar 1865 übergab Johann Philipp Holzmann das Geschäft seinen beiden Söhnen, dem späteren Kgl. Baurat Philipp Holzmann (1836–1904) und dessen Bruder Wilhelm Holzmann (1842–1913), deren Tatkraft und Unter- nehmungsgeist den Grundstein zu der späteren, damals ungeahnten Ausdehnung des Geschäftes legten. Der Drang nach Betätigung in großen technischen Aufgaben, die nur mit bedeutendem Betriebskapital erreichbar schien, führte Philipp Holzmann dazu, mit der seit 1872 in Frankfurt bestehenden Internationalen Bau- und Eisenbahnbaugesellschaft am 1. August 1873 eine Kommanditgesellschaft unter der Firma Philipp Holz- mann & Cie. mit M 3 000 000.– Kapital zu gründen, deren alleiniger persönlich haftender Gesellschafter Philipp Holzmann wurde. Im Jahre 1895 wurde die Firma, die bereits 1883 eine offene Handelsgesellschaft geworden war, in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung mit M 6 000 000.– Kapital umgewandelt, deren Geschäfts- leitung einem Direktorium übertragen wurde, während Philipp Holzmann den Vorsitz im Aufsichtsrat übernahm Durch Verschmelzung der Philipp Holzmann & Cie. G. m. b. H., die als solche schon vor dem Kriege zu den bedeutendsten Bauunternehmungen der Welt gehörte, mit der Internationalen Baugesell- schaft A.-G. entstand schließlich am 30. Oktober 1917 die Philipp Holzmann A.-G. 1926 Verkauf von RM 1.72 Mill. Vorratsaktien zu ca. 100 %. 1928 Aus dem Grundstücksbesitz wurden 94 352.3 Quadratmeter veräußert. Die Beteiligung an der Neu Westend A.-G. für Grund. stücksverwertung wurde mit Buchgewinn veräußert. 1929 wurden in Frankfurt a. M. für Siedlungs- zwecke ein größeres Gelände und einzelne Villenbau- plätze, in Mühldorf/Inn drei Wohnhäuser und in Höpfingen und Hardheim verschiedene ausgebeutete Steinbrüche verkauft. Der Lagerplatz in München wurde durch Zukauf vergrößert und in Bitterfeld ein Grundstück für Lager- zwecke erworben. 1930 Errichtung einer Filiale in Magdeburg. In der Gemarkung Frankfurt a. M. wurden für Siedlungszwecke ein größeres Gelände sowie zwei kleine Bauplätze bei Hamburg veräußert. Abstoßung der Beteiligung an der Tornow'schen Terrain A.-G., Frankfurt a. M. 1931 Im Laufe des Jahres 1931 wurde in der Gemarkung Frankfurt a. M. ein größeres Gelände und einzelne kleine Grundstücke in verschiedenen Teilen des Reiches veräußert. Ferner wurde der Besitz der Aktien der Wohnungsbau A.-G. in Danzig verkauft. 1932 Laut Generalversammlungsbeschluß vom 24. Juni 1932 wurde das Grundkapital von Reichs- mark 20 090 000.– durch Einziehung von Reichsmark 1 100 000.— im eigenen Besitz befindlicher Stammaktien auf RM 18 990 000.– herabgesetzt. Der erzielte Buch- gewinn in Höhe von RM 723 379.91 wurde einem besonderen Reservefonds zugeführt. 1933 Zwecks Vornahme von Sonderabschrei- bungen in Höhe von RM 8.6 Mill. beschloß die Generalversammlung vom 12. Mai 1933 mit Wirkung per 31. Dezember 1932 eine Herabsetzung des Grund- kapitals in erleichterter Form von RM 18 990 000.– um RM 5 670 000.– Stammaktien auf RM 13 320 000.—– durch Verminderung des Stammaktienkapitals im Ver- hältnis 10: 7. Außer dem hierbei erzielten Buchgewinn in Höhe von RM 5 670 000.— wurde zur weiteren Deckung der Abschreibungen ein Teilbetrag des ge- setzlichen Reservefonds in Höhe von RM 1 855 753.07, ferner der Reservefonds II in Höhe von RM 723 379.91 (Buchgewinn aus Kapitalherabsetzung vom 24. Juni 1932) aufgelöst und der Reingewinn aus dem Jahr 1932 von RM 424 458.91 mit herangezogen. In den ersten Monaten des Jahres 1933 hat die Verwaltung nom. RM 600 000.– = nom. RM 420 000.—– zusammengelegte eigene Stammaktien erworben; in der gleichen Generalversammlung wurde beschlossen, diese Aktien einzuziehen und das Grundkapital von RM 13 320 000.– auf RM 12 900 000.– herabzusetzen. Gemeinsam mit in- und ausländischen Bau- firmen beteiligte sich die Gesellschaft an der Grün- dung des Syndicats Européen d'Entreprises, Paris, um internationale Bauaufgaben zu bearbeiten. In Frankfurt wurde ein Grundstück und in Brohl am Rhein ein Hausgrundstück verkauft. 1934 Verkauf eines Lagerplatzes in Berlin- Tempelhof, einiger abgebauter Steinbrüche und eines größeren Geländes für einen Siedlungsblock. Ankauf zweier Steinbrüche in Ebenwies bei Regensburg. Neu- beschaffung von Baugeräten in Höhe von rd. Reichs- mark 2 300 000.—. 1935 wurde in Frankfurt a. M. Baugelände für einen Siedlungsblock veräußert. Für die Zwecke der Reichsautobahn wurden 2 kleine Parzellen von dem Gelände in Griesheim a. M. abgegeben. Von den Grundstücken in München-Schwabing wurden einige Parzellen mit gutem Nutzen verkauft. Die gebesserte Beschäftigungslage der Steinmetzabteilung erforderte den Ankauf einiger Steinbrüche, andererseits wurden verschiedene ausgebeutete Steinbrüche abgestoßen. Von der Reichsbahn wurde ein der Gesellschaft seit- her verpachtetes Schotterwerk in Henkenhagen an- gekauft. Sowohl im Hoch- wie im Tiefbau ist die Bau- tätigkeit der Gesellschaft überaus vielseitig; ihr Name ist international bekannt. Ausgeführt hat die Gesellschaft im Hochbau u. a. zahlreiche Siedlungsbauten, Fabrikbauten, Um- und Neubauten von Geschäfts- häusern; im Tiefbau umfangreiche Erdarbeiten. Bauten von Eisenbahnen, Schiffahrtskanälen, Wasserkraftanlagen, Hafen-, Kanal- und Wasserleitungsarbeiten, Straßen- bauten, Deichbauten, Kai- und Brückenbauten. Besitz- und Betriebsbeschreibung. Grundbesitz: Der gesamte Grundbesitz der Gesellschaft beträgt 2 435 402 qm; es entfallen auf: a) die dem eigenen Geschäftsbetrieb dienenden Liegenschaften 1 653 109.6 qm; b) Anteile an Gemeinschaftsgeschäften (Ginnheimer Höhe und ehemals Lönholdtsche Liegenschaften) 6786 in Frankfurt a. M. 41 758.69 qm, davon 1200 qm bebaut; c) zum Verkauf bestimmte Liegenschaften 740 533.3 Quadratmeter; hiervon befinden sich: in Frankfurt a. M. und Umgebung 519 600.8 qm, davon 4 330 qm bebaut, außerhalb Frankfurt a. M. 220 932.5 qm, un- bebaut.