* 1 ―― 3―― = 3 Hilgers Akticn-Gesellschaft Sitz der Verwaltung: Rheinbrohl a. Rhein. Gründung: (Aufsichtsrat2 Die Gründung erfolgte am 6. August 1888 unter Uebernahme der seit 1867 bestehenden Firma Jacob Hilgers in Rheinbrohl a. Rhein mit einem Kapital von M 1 000 000.– unter der Firma „A.-G. f. Verzinkerei und Eisenkonstruktion vorm. Jacob Hilgers“. Am 19. Mai 1927 Aenderung der Firma in die jetzige. Gegenstand des Unternehmens: Fortbetrieb des in die Gesellschaft eingebrachten Etablissements von Jacob Hilgers, Rheinbrohl; Eisen- hochbau- und Brückenkonstruktionen jeder Art, Well- blechfabrikate, Hilgers'sche Pfannen. Lohn- und Patentverzinkerei. Erzeugnisse: Rinnen, Röhren, Reservoire, Pontons, Nachen, Dachfenster aus einem Stück gepreßt. Zerlegbare eiserne Bauwerke aus Wellblech. Eisenhochbau- und Brückenkonstruktion. Hilgers'sche Pfannen, Apparate und Behälter aus verzinktem Eisenblech für sämtliche Industriebetriebe. Transportanlagen. Vorstand: Dr. Ing. Ludwig Caemmerer, Rheinbrohl. Aufsichtsrat: Graf Bodo von Alvensleben, Magdeburg, Vorsitzender; Dr. Ernst Schneider, Vorstandsmitglied der Bank für Industrie und Verwaltung A.-G., Berlin, stellv. Vorsitzender; Generaldirektor a. D. Neugattersleben bei Ludwig Heinrichsdorff, Berlin; Karl Roehle, Düsseldorf-Grafenberg; Walter Rothe, Vorstand der Hein, Lehmann & Co. A.-G. Eisenkonstruktionen, Brücken- und Signal- bau, Düsseldorf-Oberkassel; General a. D. Joachim von Stülpnagel, Neubabelsberg. RBilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Deutsche -Revisions- und Treuhand-A.-G., Berlin. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung (Stimmrecht): je RM 100.– Stammaktien 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: 1. zur Abführung von mindestens 5 % an den gesetz- lichen Reservefonds (bis 10 % des Aktienkapitals); 2. zur Bildung oder Verstärkung besonderer Rück- lagen; 3. zur Zahlung einer ordentlichen Dividende bis zu 1 % an die Stammaktien; 4. zur Gewährung einer Tantieme von 10 % an den Aufsichtsrat; 5, der hiernach verbleibende Restbetrag wird an die Aktionäre als Superdividende verteilt, soweit nicht die Generalversammlung eine andere Ver- teilung beschließt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Rheinbrohl; zank für Industrie und Verwaltung A.-G., Rerliner Handels-Gesellschaft, Berlin; Dresdner Bank, Berlin: Sal. Oppenheim jr. & Cie., Köln. Berlin; Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Das Grundkapital der Gesellschaft betrug ursprünglich M1 000 000.– und wurde im Jahre 1900 auf M2 250 000.– erhöht. In den Jahren 1902 bis 1906 wurde sodann das Aktienkapital durch Zusammenlegung und Ankauf von Aktien auf M 1 725 000.– herabgesetzt (weitere Angaben siehe Kapital-Veränderungen). Im Jahre 1911 fusionierte die Gesellschaft mit der Akt.-Ges. für Brückenbau, Tief- bohrung und Eisenkonstruktionen, Neuwied. 1922 Veräußerung des 1921 erworbenen Stanz- und Emaillierwerkes „Moguntia“ in Mainz-Kostheim. 1927 Aenderung der Firma in „Hilgers Aktien- Gesellschaft“. 1934 Die Generalversammlung vom 27. Juni 1935 beschloß die Kapitalherabsetzung von nom. Reichs- mark 2 240 000.–— um nom. RM 80 000.– auf nom. RM 2 160 000.— durch Einziehung eigener Aktien. Der hierdurch entstandene Buchgewinn von RM 28 000.— wurde zur Ermäßigung des Verlustvortrages Yver- wendet. Die gleiche Generalversammlung beschloß die Zusammenlegung des noch verbliebenen Grund- kapitals von nom. RM 2 160 000.— um nom. Reichs- mark 180 000.– auf nom. RM 1 980 000.— derart, daß von je nom. RM 1200.— einzureichender Aktie eine Aktie über je nom. RM 100.– eingezogen wird. Der aus dieser Fransaktion entstandene Buchgewinn in Höhe von RM 180 000.– wurde ebenfalls zur weiteren 427 Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften 1936, M Verlusttilgung verwendet. Des weiteren wurde eine nochmalige Kapitalherabsetzung um nom. Reichs- mark 180 000.– auf nom. RM 1 800 000.– beschlossen. zu diesem Zwecke bietet die Gesellschaft den Aktionären den Ankauf von Aktien im Verhältnis 11: 10 an; d. h. von je nom. RM 1100.—– einzureichen- der Aktie übernimmt die Gesellschaft nom. Reichs- mark 100.– zum Kurse von 67 %. Der Gegenwert für die erworbenen Aktien wird gemäß 88 227, 288 ff. HGB. nach Ablauf des Sperrjahres zur Zahlung fällig. Sofern nicht genügend Aktien angeboten werden, wird der an nom. RM 180 000.– fehlende Aktien- betrag von befreundeter Seite zu den vorstehenden Bedingungen im Interesse der Sanierung der Gesell- schaft überlassen werden. Der aus dieser Einziehung sich ergebende Buchgewinn beträgt RM 58 600.—. Insgesamt stehen also RM 372 500.— – davon Reichs- mark 266 500.– Sanierungsgewinn und RM 106 000.— aus der Auflösung der gesetzlichen Reserve — der Gesellschaft zur Verfügung, aus denen der Verlust- vortrag von RM 356 789.95 getilgt wird, während der Rest zur Deckung der Kosten für die Durchführung der vorstehenden Maßnahmen zur Verfügung steht. 1935 Ende 1935 wurde die längere Zeit still- gelegene Stahlbauwerkstätte in Rheinbrohl wieder in 3etrieb genommen und dementsprechend auch die Zahl der Gefolgschaftsmitglieder erhöht. 6817 4 9 ―― ―