9 Zuckerfabrik Nauen. Sitz in Nauen (Prov. Brandenburg). Gegründet: 28./12. 1888. Vorstand: Gen.-Dir. Fritz Harney, techn. Dir. Robert Behme, kaufm. Dir. Werner Peckmann. Aufsichtsrat: Vors.: Geh.-Rat v. Steinmeister, Potsdam; Stellv.: Landwirt Walter Friese, Paaren a. W.; Kaufmann Bernhard Troch, Hamburg; Rittmstr. d. Res. a. D. Gerh. v. Bredow, Bredow; Landwirt Günther von Freier, Hoppenrade; Landwirt Dr. A. Schurig, Zeestow; Dir. Carl Happach (Zucker- raffinerie Tangermünde Fr. Meyer's Sohn A.-G.) Tangermünde. Besitztum: Die Ges. besitzt und betreibt je eine Fabrik in Nauen u. in Ketzin. Letztere wurde 1905 erworben. Ferner besitzt die Ges. das Rittergut Bredow. Beteiligungen: Im Umtausch gegen eig. Aktien erwarb die Ges. 1931/32 Aktien der Zuckerraffinerie Tangermünde Fr. Meyers Sohn A.-G. in Tangermünde. Seegefelder Kraftfutterwerk G. m. b. H., Falkensee b. Spandau. – Gegr.: 11./8. 1897; Kapital: 100 000 RM; Beteilig.: 100 %. Verbandszugehörigkeit: Hauptvereinigung der deutschen Zuckerwirtschaft und damit dem Reichs- nährstand; Wirtschaftsgruppe Zuckerindustrie; Wirt- schaftliche Vereinigung der Mischfutterhersteller Deutschlands. Kapital: 4 800 000 RM in 12 000 Akt. zu 400 RM. Kapitalveränderungen: Urspr. 1 000 000 M, erhöht 1905 um 600 000 M. 1920 um 2 400 000 M, 1922 erhöht um 8 000 000 M. Kap.-Um- stellung lt. G.-V. v. 25./11. 1924 von 2 Mil, . 4 800 000 RM derart, daß der Nennwert der Aktien von bisher 1000 M auf 400 RM ermäßigt wurde. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. – 1 Aktie = 1. St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., etwaige Dotierung von anderen Reserven, vertragsm. Tant. an Vorst., bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bzw. nach Verf. der G.-V. Aus dem Spez.-R.-F. kann die Div. auf 5 % ergänzt werden. Bilanz 30./6. 1936: Sa. 8 872 429 RM. Aktiva: Grundstücke 228 435, Fabrikgeb. 1 951 000, Geschäfts- u. Wohngeb. 244 000, Baukonto 27 216, Masch. u. Apparate 561 000. Werkzeuge u. Betriebsinv. 4, Geschäftsinv. 3, Fuhrpark 2, Wertpap. 24 879, Beteilig. 448 586, Roh- Hilfs- u. Betriebsstoffe 510 413, fert. Erzeugn. 3 003 268, Rittergut Bredow: Grundbesitz mit Gebäuden 1 123 000, landwirtschaftl. Inv. 186 969, Vorräte 67 516, Pachtgut Neukammer: Pächterinventar u. Vorräte 25 008, Inven- tar des landwirtschaftl. Nebenbetriebes der Zuckerfabrik Nauen 12 273, Forder. an Tochterges. 116 200, Forder. an Dritte 246 839. Bankguth. 74 793, Postscheckguth. 11 579, Kasse 9439, (Gegenwert der geleisteten Bürg- Stimmrecht: schaft 16 000, zugunsten der Zuckerfabrik Nauen ge- leistete Bürgschaft 15 000). – Passiva: A.-K. 4 800 000, gesetzl. Rücklage 410 000, Wohlfahrts-F. 20 000, Hyp. wegen Rittergut Bredow 592 238, nicht erhobene Div. 8370, Akzepte 223 180, Verbindlichkeiten 2 439 973, (von der Zuckerfabrik Nauen geleistete Bürgschaft 16 000, Gegenwert der geleisteten Bürgschaft 15 000), Gewinn (Vortrag aus 1934/35: 17 468, Gewinn im Geschäftsjahr 1935/36: 361 199) 378 667 (davon 5 % zur gesetzl. Rück- lage erhöht auf 35 000, weitere Zuweis, an den Wohl- fahrts-F. 10 000, Vorstands-Tant. laut Anstellungsver- trägen 14 228, Aufsichtsrats-Tant. laut Gesellschafts- statut 10 997, 6 % Div. 288 000, Vortrag auf das Ge- schäftsjahr 1936/37: 20 441). Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Sa. 3 295 050 RM. Soll: Abschreibungen 492 119, Löhne u. Gehälter 1 201 015, soz. Abgaben 87 229, Zinsen 104 926, Besitz- steuern 316 692, andere Steuern u. Abgaben 353 913, son- stige Aufwend. 360 486, Gewinnvortrag aus 1934/35: 17 468, Gewinn im Geschäftsjahr 1935/36: 361 199. – Haben: Gewinnvortrag aus 1934/35: 17 468, Erträge aus Beteiligungen und Landwirtschaft 221 781, Erträge aus der Zuckerfabrikation gemäß § 2610c HGB 3 055 800. Statistik: 1930/31 31/32 32/33 33/34 34/35 35/36 Rübenverarbeitung in 1000 Ztr. . . . 4929 2997 2471 2866 2890 3260 Dividenden 1924/25–1935/36: 8, 6, 6, 0, 0, 6, 5, 0, 5, 6, 6, 6 % (Div.-Schein Nr. 17): Zahlstellen: Nauen: Ges.-Kasse, Bankhaus H. Woellner; Berlin: Deutsche Bank u. Disc.-Ges., Dresdner Bank. Letzte o. G.-V.: 2./9. 1936. Bemerkung zum Abschluß 1935/36: Da die dauernde Aufrechterhaltung eines möglichst ausgedehnten Rüben- anbaues nicht nur für die deutsche Landwirtschaft, son- dern auch für die gesamte Volkswirtschaft notwendig ist, hat die Verwaltung der Zuckerfabrik Nauen schon für die Kampagne 1935/36 ihren angeschlossenen Liefe- ranten Rübenlieferungsscheine in Höhe von 85 % zu- geteilt, obwohl seitens der Hauptvereinigung der deut- schen Zuckerwirtschaft nur ein Ausnutzungssatz von 80 % vorgeschrieben gewesen ist. Erst für Kampagne 1936/37 sind nunmehr auch seitens der Hauptvereinigung für alle deutschen Fabriken 85 % als Mindestabnahme- satz vorgeschrieben worden. Durch die vorerwähnte reichliche Zuteilung von Lieferungsrechten ist es der Ges. möglich gewesen, nicht nur eine dem zur Zeit steigenden Zuckerverbrauch entsprechende Menge Zucker für den Inlandsabsatz zu erzeugen, sondern darüber hinaus auch die vorgeschriebene Vorratsbildung zu steigern und außerdem noch nebenher eine sehr be- trächtliche Menge vollwertiger Zuckerschnitzel für die angeschlossenen Landwirte und den Bedarf des all- gemeinen Marktes herzustellen. Ziegelwerk Waldsassen Aktiengesellschaft. Sitz in Waldsassen i. Bay. Gegründet: 12./10. 1928; eingetr. 28./3. 1929. Zweck: Herstellung u. Vertrieb von Ziegeln jeder Art u. anderer Erzeugnisse der Grobkeramik, der Han- del mit solchen, die Beteiligung an ähnlichen Unter- nehmungen, die Vertretung von solchen sowie die Ein- gehung von Interessengemeinschaften. Vorstand: Karl Pleier jr., Hans Stark. Aufsichtsrat: Fabrikbes. Carl Pleier sen., Ge- werberat Baumstr. Franz Kassecker, Frau Amalie Stark, Oskar Rosenau, Augsburg; Ludwig Reis, Nürnberg. Kapital: 140 000 RM in 175 Nam.-Akt. zu 800 RM, übern. von den Gründern zu pari. Kapitalveränderungen: Urspr. 75 000 RM in 175 Nam.-Aktien zu 1000 RM. Die G.-V. vom 18./6. 1935 beschloß Herabsetzung um 35 000 RM auf 140 000 RM in erl. Form durch Herab- setzung des Aktienbetrages von 1000 RM auf 800 RM. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. — Stimmrecht: 1 Aktie 6842 Bilanz 31./12. 1935: Sa. 152 407 RM. Aktiva: Grundstücke 20 024, Geschäfts- und Wohngebäude 5941, Maschinenhaus- und Ringofen 50 539, Oefen 12 005, Maschinen 12 547, Werkzeuge 400, Betriebs- und Ge- schäftsinventar 7713, Konzessionen 1, Warenbestände 17 201, Wertpapiere 323, Außenstände 13 464, Kassen- bestand 187, Postscheckguthaben 51, Bankguthaben 8142, Verlustvortrag 1934: 3863. – Passiva: A.-K. 140 000, Delkredere 1346, Verbindlichkeiten gegen Lieferanten 3631, Rückstellungen 3338, Gewinn 4091. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Sa. 50 593 RM. Soll: Löhne u. Gehälter 21 088, soziale Abgaben 2131, Abschreibung auf Anlagen 8151, andere Abschreibun- gen 1346, Zinsen 3, Besitzsteuern 5760, sonst. Auf- wendungen 8020, Reingewinn 4091. – Haben: Waren- bruttogewinn 47 904, Miete- und Pachteinnahmen 203, Diskont 104, Delkredere aus 1934: 2382. Dividenden 1929–1935: 0 %. Zahlstelle: Ges.-Kasse.