Senftenberger Kohlenwerke Aktiengesellschaft. Sitz in Senftenberg N.-L. – Büro Gegründet: 22./3. 1909 mit Wirkung ab 1./4. 1909; eingetr. 21./4. 1909 in Dobrilugk. Sitz bis 1914 in Tröbitz. Die Firma lautete bis 22./1. 1929: Neue Senftenberger Kohlenwerke A.-G. Zweck: Betrieb von Braunkohlenbergbau, Brikett- fabrikation, Ziegeleibetrieb u. sonstige mit dem Braun- kohlenbergbau zusammenhäng. Nebengewerbe, ferner der Erwerb von Grundstücken, Kuxen und anderen Bergwerksanteilen, die Finanzierung von Bergwerks- unternehmungen sowie die Beteiligung an solchen oder verwandten Unternehmungen. Die Ges. übernahm 1909 von Wilh. Werhahn in Neuß die s. Z. aus dem Kon- kurs der Senftenberger Kohlenwerke Akt.-Ges. er- worbenen Gruben Hansa u. Elisabethglück mit Brikett- pressen nebst zugehörigen Kohlenfeldern u. Mobilien. vorstand: Wilh. Werhahn jun., Neuß. Aufsichtsrat: Ferdinand Neeß, Köln a. Rh.; Anton Werhahn, Berlin; Paul Heinemann, Neuß a. Rh. Besitztum: A. Grube Hansa. Der Bergwerks- besitz erstreckte sich 1911 über ein Areal von 642 ha 12 a 85 qm, wovon 619 ha 62 a 85 qm Käuflich er- worben u. 22 ha 50 a durch Vorkaufsrecht gesichert sind. Das Kohlenvorkommen tritt in einer Mächtig- keit von 5 bis 15 m auf bei einer Deckgebirgsmächtig- keit von 6–60 m. Die Gewinnung der Kohlen ge- schieht zum Teil durch Tagebau. zum Teil durch Tiefbau. Der Abraumbetrieb wird in eigener Regie ausgeführt. Es sind zwei Tiefbaue vorhanden. durch zwei elektrisch angetriebene Kettenbahnen mit der Brikettfabrik verbunden. Die Brikettfabrik ist mit 3 Naßdienstsystemen und 9 Brikettpressen nebst 10 großen Schulz'schen Trockenapparaten u. 1 Jalousie- kühlanlage ausgerüstet. Zur Krafterzeugung stehen 4 Dampfmasch. von zusammen 600 PS und 1 elektr. Zentrale von 1000 PS zur Verfügung. Eigener An- schluß an Staatsbahnstrecke Halle-Sorau. – B. Grube Elisabethglück. Der Kohlenfelderbesitz umfaßte 1911 130 ha 58 a 67 qm, wovon ca. 25 ha im ersten Flöz u. 25 ha im sogen. zweiten Flöz für Tagebaubetrieb in Betracht kommen, während der Rest des zweiten Flözes im Tiefbau zu gewinnen sein wird. Die Kohlenmäch- tigkeit des oberen Flözes beträgt 15–17 m bei einem Deckgebirge von 16–36 m. Das durch Bohrungen nachgewiesene untere Flöz hat eine durchschnittliche Mächtigkeit von 10–11 m und liegt in einer Tiefe von 26–66 m. Zur Zeit ist nur Tagebau im Betrieb; der Abraumbetrieb wird in eigener Regie ausgeführt. Die Förderung aus dem Tagebau nach der Brikettfabrik erfolgt durch elektr. betriebene Seilbahn. —– Zur weiteren Deckung ihres Kohlenbedarfs hat die Ges. sich das Recht gesichert, nach Erschöpfung ihres Tage- baues aus dem Grubenfelde der benachbarten Gew. Louise II Senftenberg bis zu 60 000 000 hl Tagebau- kohle gegen einen Förderzins von 1½ Pf. pro hl zu fördern. Der Kohlenfelderbesitz der Gew. Louise II umfaßte 1911 230 ha 77 a 75 qm, wovon ca. 140 ha im Tagebau u. der Rest im Tiefbau abzubauen sind. Die Kohlenmächtigkeit der Tagebaukohle beträgt 10–25 m bei einem Deckgebirge von 10–42 m. Die Tiefbau- kohle liegt in einer Tiefe von ca. 60 m. Die Brikett- fabrik umfaßt 2 Naßdienstsysteme u. 9 Brikettpressen nebst 13 Trockenapparaten und 1 Jalousiekühlanlage. Die Betriebskraft wird erzeugt durch 4 Dampfmasch. von zusammen 350 PS sowie eine elektr. Zentrale von in Berlin NW 21, Alt-Moabit 98–105. 1500 Kw. Eigener Anschluß an Staatsbahn b. Senften- berg N.-L. Die Ausrüstung der 3 Brikettfabriken ent- spricht einer Leistungsfähigkeit pro Tag von 185 Wagen von je 10 t. Auf allen Gruben ca. 1500 Be- amte u. Arbeiter. Beteiligungen: Die Ges. besitzt sämtliche Kuxe der Gew. Louise II. Der Ges. ist unter dem Namen Horrem 61 das Bergwerkseigentum in dem in den Ge- meinden Bergheim u. Paffendorf im Kreise Bergheim belegenen 2 199 948 qm großen Felde zur Gewinnung von Braunkohlen verliehen worden. verbände: Die Ges. gehört dem Ostelbischen Braunkohlen-Syrdikat u. der Niederlausitzer Brikett. Verkaufs-Ges. an; Beteiligungsziffer 500 000 t; auch beteiligt an der Niederlausitzer Wasserwerks-Ges. m. b. . Kapital: 3 500 000 RM in 3500 Akt. zu 1000 RM. Kapitalveränderungen: Urspr. 3 500 000 M. begeben zu pari. Lt. G.-V. vom A.-K. in bisher. Höhe auf Reichs- %% Anleihe von 1909: Die Anleihe wird ab 2./1. 1932 z. Aufwert.-Betrage zurückgezahlt. Der Ge- samtbetrag der im Umlauf befindlichen Genußrechte beträgt 24 300 RM. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., etwaige Sonderrücklagen, 5 % Div., dann 7 Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Vergüt. für jedes Mitgl.), Rest weitere Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz 31./12. 1934: Sa. 2 949 962 RM. Aktiva: Anlagevermögen (65 051 : Grundstücke 309 701, Koh- lenfelder 780 553, Gebüi 1 532 072, Maschinen und maschinelle Anlagen 9, Fuhrpark 6419, kurz- lebige Wirtschaftsgüter 287 4822, Inventar 1. Xufschluß- kosten und Vorratsabraum 2 078 714, B ligungen 329 142, Umlaufsvermögen (1 443 571): Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe 91 568, fertige Erzeugnisse 140 059, Wert- papiere 143 453, Hypotheken 37 717, geleistete Anzah- lungen 610 262, Forderungen auf Grund von Waren- lieferungen und Leistungen 22 399, Forderungen an abhängige und Konzerngesellschaften aus Warenliefe- rungen und Leistungen 281 624, sonstige Forderungen 17 044, Kasse und Postscheck 44 443, Rechnungsabgren- zung 13 861, Verlust (Vortrag aus 1933: 66 624 abzgl. Gewinn 1934: 37 228) 29 396. Passiva: A.-K. 3 500 000, gesetzl. R.-F. 350 000, andere R.-F. 1 550 000, Rückstel- lungen 315 504, Genußrechte (aufgewertete Obligatio- nen) 24 300, noch nicht eingelöste Obligationen 1650, Hypotheken 34 532, Verbindl. a. Grund von War. ulief. und Leistungen 1 512 683, Verbindl. gegenüber abhäng. und Konzernges. 573 927, sonstige Verbindl. 131 432, Akzepte 892 018, Posten der Rechnungsabgrenz. 63 858. (Bürgschaft 19 420). Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Sa. 11 644 110 RM. Soll: Verlustvortrag aus 1933: 66 624, Löhne und Gehälter 2 933 583, soziale Abgaben 510 602, Abschrei bungen auf Anlagen 1 770 126, andere Abschreibungen 1 756 455. Besitzsteuern 256 833, Zinsen, soweit sie die Ertragszinsen übersteigen 24 299, sonstige Aufwendun- gen 1 320 584. – Haben: Betrag nach Abzug der Auf- wendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 5 720 838. außewrordentliche Erträge 5 893 3876, Verlust (Vortrag aus 1933: 66 624 abz. Gewinn 1934: 37 228) 29 396. Dividenden 192 7–1934: 0, 0, ?, ?, 0, 0, 0, 0 %. Aktiengesellschaft St. Vincentiusverein. Sitz in Konstanz (Bodensee), Gartenstr. 4. Gegründet: 15. Mai 1885. Zweck: Erwerb. u. Unterhalt. eines Hauses nebst Garten für die Krankenschwestern vom hl. Kreuz in Konstanz. Vorstand: Ernst Bär. Aufsichtsrat: Vors.: Bäckermeister August Keller. Kapital: 60 000 RM in 600 Akt. zu 100 RM. Bilanz 31./12. 1935: Sa. 152 234 RM. Aktiva: Grundstücke 12 000, Gebäude 108 000, Einrichtg. 49 500, Umlaufsvermögen: Kasse 1284. Postscheck 198, Bank 4462, Wertpapiere 239, Debitoren 6100. Vorräte 500. – Passiva: A.-K. 60 000, ges. Rücklage 3285. Kreditoren 4243, Hypotheken 110 000, Baurücklage 3473, Ueber- schuß 1935: 1282. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Sa. 77 112 RM. Soll: Löhne 3563, Sozialabgaben 871, Zinsen 2093, sonstige Aufwendungen 12 469, Abschreibungen: Ge- bäude 2817, Einrichtung 9309, Ueberschuß 1935: 1272. — Haben: Roheinnahmen 34 126, ao. Ertrag 3285. 6869