Eschebach-Werke, Aktiengesellschaft. Sitz in Radeberg. Gegründet: 1./11. 1890 als A.-G.; eingetr. 10./12. 1890. Gründung des Dresdner Werkes 1867, des Radeb. Werkes 1886. Firma bis 21./7. 1932: Vereinigte Esche- bach'sche Werke, Aktiengesellschaft mit Sitz in Dres- den-N. Zwecks Anpassung des gesamten Geschäfts- betriebes an die auf weniger als die Hälfte der Kapa- zität verminderten Umsatzmöglichkeiten wurden im Jahre 1931 zunächst alle nicht mehr gängigen Erzeug- nisse aus dem Fabrikationsprogramm ausgeschieden, unzureichend ausgenutzte Teilbetriebe, wie die Metall- gießerei, stillgelegt und schließlich, beginnend in den letzten Monaten 1931, die gesamten Betriebe und Büros unter völliger Freistellung des Dresdner Werkes in Radeberg konzentriert. Das Dresdner Grundstück wurde im Juni 1932 zum Preise von 635 620 RM ab- gestoßen. Sanierung folgte. — Der G.-V. vom 14./9. 1936 liegen die Bilanzen für die Jahre 1934 und 1935 zur Genehmigung vor, gleichzeitig soll über erneute Sanierung beschlossen werden. Ueber die Gründe wird berichtet, daß die Ges. noch bis Anfang 1934 die Aus- wirkungen der Krisenjahre zu spüren hatte. 1935 machte sich eine umfangreiche Reorganisation der Be- triebe erforderlich, die sich insbesondere auf eine Um- stellung bzw. Erneuerung des Fabrikationsprogramms unter gleichzeitiger Aufgabe verschiedener unrentabler Artikel bezog. Nachdem diese Arbeiten im wesentlichen zu einem befriedigenden Abschluß gelangt sind, wird durch die Sanierung (s. u. Kapital) eine Bereinigung der durch die vorstehenden Maßnahmen entstandenen Verluste vorgenommen. Zweck: Betrieb der Fabriken, die unter den frühe- ren Firmen: „Eschebach & Haussner“ in Dresden und „Radeberger Guß- u. Emaillierwerke Carl Eschebach & Comp.“ in Radeberg bestanden und vor Erwerb durch die A.-G. Carl Eschebach gehörten, sowie aller damit zusammenhängenden Geschäfte. Erzeugnisse: Abteilung Herde: Kohlenherde, Dauerbrandherde, kombin. Herde f. Gas- u. Kohlenbehei- zung, Sturzzugherde, Gasherde, Gaskocher, Abteilung Installationsgeräte: Gasbadeöfen, Kahlenbade- öfen, Heißwasser-Durchlaufautomaten, Heißwasservor- ratsautomaten, Kleinwasserheizer, Spültische; Abteilung Kesselöfen; Möbel: Original-Reformküchen, Küchenbüfetts. Küchen- tische. Aufwaschtische, Küchenstühle, Küchenbänke, Handtuchhalter, Wickelkommoden; Ab- teilung Kühlgeräte: Eisschränke für Haushalt und Ge- werbe, Eismaschinen für Haushalt u. Gewerbe, Klein- kühler, Flaschenkühler, Speiseeiskonservatoren, Schlag- sahnekühler, Quarkkühler; Abteilung Haus- u. Küchen- geräte: verzinkte Wannen, Kinderbadewannen, Erka- Teigrührmaschinen, Durchstreichapparate ,Resina), Einkochapparate, Garkocher (Kochkisten). Kehricht- eimer, Freßnäpfe, Blumentopfuntersetzer, Bidets, Zim- merklosette, emaillierte Photoschalen; Abteilung Guß- emaille: porzellanemaillierte Badewannen, Einbau-— wannen. vorstand: Dr.-Ing. Gerhard Brandstäter, Dresden. Aufsichtsrat: Vors.: Dr. Herbert Müller, Hofrat Dr. Ludw. Anton, Dr.-Ing. Hans Wallot, Dir. Franz Bergmann, Dir. Herbert Büttig, Dir. Ernst Thümmel. Putzkommoden, Besitztum: Die Ges. besitzt in Radeberg Werk- gelände von 8,30 ha, von dem 3.30 ha bebaut sind. Das wWerk besteht aus einer Eisschrank- und Küchen- möbelfabrik mit 100 Holzbearbeitungsmaschinen und Holztrockenkammern, einer Eisengießerei mit 2 Kupol- öfen und 50 Formmaschinen sowie 8 Kompressoren, einem Stanzwerk mit 70 Pressen und Stanzen sowie 150 Scheren und div. Blechbearbeitungsmaschinen, einem Emaillierwerk mit 17 Muffelöfen, einer Herd- und Gasgerätefabrik mit 65 Revolver- und Leitspindel- drehbänken, 35 Schleifmaschinen und 40 Fräs-, Hobel- und Bohrmaschinen. Außerdem besitzt das Werk eine Verzinnerei, Verzinkerei und Vernickelei. Das Werk arbeitet über 3 Transformatoren von zus. 675 KVA mit Fremdstrom, besitzt als Reserve 2 Dampfmaschinen von 440 PS und 7 Dampfkessel für Heiz- und Kraft- zwecke sowie über 100 Motoren und Generatoren für Kraft und Licht. Verbandszugehörigkeit: Verband Deutscher Gasherdfabrikanten, Verband Deutscher Herqdfabri- kanten, Fachverband der Deutschen Haushaltmaschinen- Industrie; Gußwannenverband. Kapital: 1 500 000 RM. Kapitalveränderungen: Urspr. 8 000 000 M in St.-Akt., beschloß die ao. G.-V. vom 29./5. 1908 die Ausgabe von 1 000 000 M in Vorz.-Akt. Weiter erhöht 1921 um 6 000 000 M in 6000 St.-Akt. zu 1000 M. Nochmals erhöht 1922 um 12 000 000 M in 12 000 St.-Akt. zu 1000 M. Weiter erhöht 1923 um 22 000 000 M in 22 000 St.-Akt. – Lt. G.-V. v. 4./12. 1924 Umstell. von 44 Mill. M auf 4 400 000 RM (10: 1) in 43 000 St.-Akt. u. 1000 Vorz.-Akt. zu je 100 RM. Die G.-V. v. 21./7. 1932 (Mitt. gemäß § 240 HGB.) be- schloß zwecks Sanierung Herabsetz. des St.-A.-K. in er- leichterter Form von 4 800 000 RM auf 215 000 RM durch Zusammenleg. der St.-Akt. im Verh. 20: 1. Die Herabsetz. erfolgt zum Zwecke der Wertverminder, der Vermögens- gegenstände der Ges., Deckung der Verluste und Bildung eines R.-F. von 160 000 RM, sodann Erhöh. des A.-K. um 1 285 000 RM durch Ausgabe von 850 St.-Akt. zu 100 RM und 1200 St.-Akt. zu 1000 RM mit Div.-ber. ab 1./1. 1932. Die jungen Akt. übernimmt die Dresdner Bank zu 100 % und bietet sie den Aktionären derart an. daß auf eine zu- sammengelegte Aktie sechs junge zu 102 % entfallen. Die Vorz.-Akt. wurden in St.-Akt. umgewandelt, dergestalt. daß je 100 RM Vorz.-Akt. je 100 RM St.-Akt. nach der Zusam- menlegung entsprechen. Lt. G.-V. vom 14./9. 1936 zur Herabsetz. des A.-K. i. e. F. von 1 600 000 auf 160 000 RM (Zusammenlegung 10: 1) zum Ausgleich von Ver- lusten, von Wertminderungen und zur Bildung eines gesetzl. R.-F.; anschließend Erhöhung des Kapitals um 1 340 000 auf 1 500 000 RM durch Ausgabe neuer Aktien Sanierung der Ges. zu je 1000 RM mit Dividendenberechtigung ab 1./1. 1936 gegen Einbringung von Forderungen mit bilanzmäßi- ger Rückwirkung zum 31./12. 1935. Teilschuldverschreib. Stücke zu 1000 M. Anleihe: 5 000 000 M in 5 7 von 1921, rückzahlbar zu 102 7 Aufgewertet auf 231 311 RM. Jährl. Auslosung nach Tilgungsplan. Gesetzl. Aufwert.-Betrag 10.68 RM für je nom. 1000 M bzw. für seinerzeit in 4½ % An- leihe von 1900 getauschte Stücke 150 RM. Ee.... Zahlst. wie Div. Kurs Ende 1927–1935: 72, 68. 67, 65, 70, 60, 75, 82, 92.5 7. In Leipzig notiert (bis, ult. in Dresden). Von Anleihen Uult 7* Umlauf (in der Bilanz 1935 noch 174 200 RM im avalmäßig angesetzt). beiden Kalenderjahr. 100 RM A.-K. = 1 St. Geschäftsjahr: Stimmrecht: Je Gewinn-Verteilung: 10 % zum R.-F., vertrags- mäßige Tantieme an Vorst., 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz 31./12. 1934: Sa. 4 773 469 RM. Aktiva: Anlagevermögen (1 875 776): Grundst. 106 674, Wohn- 138 900, Fabrikgebäude 862 000, Masch. 193 200, gebäude maschin. Anlagen 405 500, Werkz. u. Stanzerei-Einrich- tungen 156 700, Formen und Formkästen 2, Fuhrpark 12 800; Umlaufsvermögen (2 273 907): Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 375 082, halbfert. Waren 558 828, fertige Waren 412 637, Wertp. 2699, Forder. auf Grund von Warenliefer. u. Leist. 711 922, sonstige Forder. 70 167, Wechselbestand 5139, Kasse, 7369, andere Bankguth. 10 061; 2629, (Restanspruch auf 177 210), Verlust 621 156. Restkaufgeld 120 000, Notenbank u. Postsch. Rechnungsabgrenzungsposten Grundstücksverkauf Dresden – Passiva: A.-K. 1 600 000, Rückstell. 54 000, Wert- berichtig.-Posten 30 384; Verbindlichkeiten (3 048 257): fällige Teilschuldverschreib. 4450, Hypothek Radeberg 500 000, Hypothek Wohnhäuser Radeberg 41 099, An- zahlungen von Kunden 10 960, Verbindlichk. auf Grund von Warenfiefer. u. Leist. 263 189, sonst. Verbindlich- keiten 48 875, Akzepte 503 144, Bankschulden 1 644 971, Eschebach- und Schumannstiftung 20 611, Darlehen der Unterstützungskasse 10 953; Rechnungsabgrenz.-Posten 40 827, (Teilschuldverschreibungen 177 210). Gewinn. u. Verlust-Rechnung: Sa. 2 627 298 RM. Soll: Verlustvortrag 26 739, Löhne und Gehälter 1 606 518, soz. Abgaben 137 061, Abschreib. auf Anlagen 92 487, andere Abschreib. 31 177, Zinsen 177 102, Besitz- steuern 34 313, sonstige Aufwend., mit Ausnahme der 6905