― Harpener Bergbau-Aktien-Gesellschaft Sitz der Verwaltung: Dortmund, Goldstraße 14. Zweigniederlassung: Duisburg-Ruhrort. Gründung: Die Gründung erfolgte am 4. Januar 1856 mit einem Grundkapital von Talern 1 100 000.—. Gegenstand des Unternehmens: Bergbau auf den von der Gesellschaft bereits er- worbenen und noch zu erwerbenden oder anzu- pachtenden Gruben, Verwertung der selbstgewonnenen oder anderweitig erworbenen Mineralien und sonstigen Erzeugnisse in rohem Zustande sowie durch Ver- arbeitung derselben für Handel und Verbrauch, Er- richtung, Erwerbung oder Anpachtung und Betreibung der für diese Gesellschaftszwecke erforderlichen oder förderlichen Anlagen und Unternehmungen jeder Art. Die Gesellschaft kann sich bei bestehenden oder neu zu errichtenden, ähnliche Zwecke verfolgenden anderen Unternehmungen beteiligen. Vorstand: Generaldirektor Bergassessor mund, Vorsitzender; Direktor Bergassessor Otto Schlarb, Dortmund-Grevel; Direktor Dr. Wilhelm Wollenweber, Dortmund; Direktor Rüdiger Schmidt, Dortmund. Stellvertretend: Direktor Bergassessor Ernst Schulze-Höing, Bochum- Ernst Buskühl, Dort- Werne; Direktor Bergassessor Oskar Schulz, Gelsenkirchen- Buer; Direktor Bergassessor Karl Reiß, Herne i. Westf.; Aufsichtsrat: Dr. Friedrich Flick, Berlin, Vorsitzender; Dr. Albert Vögler, Dortmund, stellv. Vorsitzender; Dr. Ernst Tengelmann, Vorsitzender des Vorstandes der Essener Steinkohlenbergwerke A.-G., Essen, stellv. Vorsitzender; Geheimrat Dr. Eugen Böhringer, Vorsitzender des Vor- standes der Eisenwerk-Gesellschaft Maximilians- hütte, Sulzbach-Rosenberg Hütte (Oberpfalz); Geheimrat Gustav Brecht, Vorsitzender des Vor- standes der Rheinischen A.-G. für Braunkohlen- bergbau und Brikettfabrikation, Köln; Louis Brügmann, Mitinhaber der Firma W. Brügmann & Sohn, Dortmund; Werner Carp, Ratingen bei Düsseldorf; Carl Goetz, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Dresdner Bank, Berlin; Dr. Otto Jeidels, Geschäftsinhaber der Berliner Handels-Gesellschaft, Berlin; Dr. Karl Kimmich, Vorstandsmitglied der Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft, Berlin; Ö Dr. Gustav Knepper, Vorsitzender des Vorstandes der Gelsenkirchener Bergwerks-A.-G., Essen; (Aufsichtsrat:) Kommerzienrat Dr.-Ing. E. h. Adolf standsmitglied der Buderus'sche Wetzlar; rer. pol. h. c. Robert Pferdmenges, Geschäfts inhaber des Bankhauses Sal. Oppenheim jr. & Cie., Köln; phil. h. c. Oscar Schlitter, Vorsitzender des Auf- sichtsrates der Deutschen Bank und Disconto- Gesellschaft, Berlin; Kurt Freiherr v. Schröder, Mitinhaber des Bankhauses J. H. Stein, Köln; Otto Steinbrinck, Vorstandsmitglied der Mitteldeutsche Stahlwerke A.-G., Berlin; Dr. Kurt von Sydow, Gutsherr, Zemlin über Cammin (Pomm.); Frederik Hendrik Fentener van Vlissingen, Utrecht (Holland). Koehler, Vor- Eisenwerke, Dr. Dr. Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Deutsche Treuhand-Gesellschaft, Berlin. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember (bis 1922 Juli/Juni) Generalversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 200.– Stammakien 1 Stimme. MNweingewinn-Verwendung: Der durch die Vermögensaufstellung festgesetzte Reingewinn wird folgendermaßen verteilt: 1, zunächst werden 5 % an den Reservefonds 80 lange überwiesen, als er nicht den zehnten Teil des Grundkapitals übersteigt; 2. alsdann erhalten die Inhaber der Stammaktien 4 % des eingezahlten Grundkapitals als Gewinn- anteil (Vordividende); 3. von dem verbleibenden Gewinn erhält der Auf- sichtsrat eine Vergütung von 7 % des auf die Inhaber der Stammaktien nach Abzug der Vor- dividenden entfallenden Gewinnanteils (feste jährliche Vergütung; jedes Mitglied RM 3000.—, der Vorsitzende RM 6000.–); 4. über die Verwendung des restlichen Reingewinns bestimmt die Generalversammlung. Bankverbindungen: Berliner Handels-Gesellschaft, Berlin; Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft, Berlin, Dortmund, Frankfurt a. M., Hamburg, Köln; Dresdner Bank, Berlin, Frankfurt a. M., Hamburg; Lazard Speyer-Ellissen, Berlin; von der Heydt-Kersten & Söhne, Elberfeld; Sal. Oppenheim jr. & Cie., Köln; Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Die Gesellschaft, die heute das größte unab- hängige Kohlenunternehmen Deutschlands ist und in ihrer Produktion nur von der Vereinigte Stahlwerke A.-G. und den preußischen Staatsbergwerken über- troffen wird, wurde am 4. Januar 1856 auf 12 in der Nähe von Harpen, unweit Bochum, gemutete Kohlenfelder (844 preuß. Morgen) mit einem Kapital 435 Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften 1936, V. von 1.1 Millionen Taler, zerlegt in 5500 Aktien zu je 200 Talern, gegründet. Diese ersten Grubenfelder der Gesellschaft heißen Ileinrich Gustav, Prinz von preußen. Klothkamp. Neumond. Sirius. Harpen. Hackelmei, Rosenbaum, Selinde, Werhahn, Amalia und Hofesaat. Noch in 1856 wurde auf Schacht Jakob der Zeche Heinrich Gustav bei Werne das Kohlengebirge Als Manuskript gedruckt. 6945