Harpener Bergbau-Aktien-Gesellschaft, Dortmund erreicht und mit dem Abteufen der zweiten Zeche Prinz von Preußen bei Altenbochum begonnen. 1859 begann die regelmäßige Förderung. In 1870 wurde von der Gewerkschaft Vollmond deren Schacht Caroline gekauft. In 1883 wurde das markscheidende Grubenfeld Schildwacht erworben, April 1889 die seit 1856 in Betrieb befindliche Zeche Neu-Iserlohn bei Langen- dreer, im Oktober 1889 die Zeche Vollmond, sowie die Kokereien Vollmond I (früher Wirtz) und Voll- mond II (früher Schüchtermann). Ferner wurde November 1889 das gesamte Berg- werks- und Grundeigentum der 1863 gegründeten „Société Anonyme Belge des Charbonnages de Herne- Bochum in Brüssel“', bestehend aus den Zechen von der Heydt, Julia, Recklinghausen I und Reckling- hausen II erworben. 1891 Erwerb der nordöstlich von Dortmund bei Lünen belegenen Zechen Scharnhorst, Gneisenau und Preußen. 1899 wurde das Grubenfeld dieser drei Zechen nach Süden und Osten durch Erwerb des gesamten Bergwerks- und Grundeigentums der Bergwerks- aktiengesellschaft Kurl erweitert. 1905 kam die Gerechtsame der Zeche Sieben- planeten bei Langendreer hinzu. 1908 Erwerb der größeren Mehrheit der Kuxe der Gewerkschaften Victoria und Kobold. Der Betrieb der Zeche Victoria wird seit 1. Juli 1912 durch die Harpener Bergbau-Gesellschaft geleitet. Der Auf- schluß des Grubenfeldes Kobold ist vorläufig noch nicht beabsichtigt. Von 1893–1896 gelangten die sämtlichen Aktien der Bergwerks-Aktien-Gesellschaft Hugo in Buer in den Besitz der Gesellschaft. In 1904 übernahm die Gesellschaft das gesamte Bergwerks- und Grundeigentum der Bergbau- und Schiffahrts- Aktien-Gesellschaft vorm. Kannengießer in Ruhrort mit den Zechen Roland und Sellerbeck und der Brikettfabrik Gustavsburg. Zeche Ver. Sellerbeck ist am 1. Mai 1905 stillgelegt, aber in 1912 durch den Mülheimer Bergwerks-Verein für einige Jahre ange- pachtet, und später ganz in den Besitz dieser Gesell- schaft übergegangen. In 1904 gelangte das Eigentum der Zentral- Aktien-Gesellschaft für Tauerei und Schlepp- schiffahrt zu Ruhrort in den Besitz der Gesell- schaft. Damit erwarb die Harpener Gesellschaft 26 Dampfer und 75 Schleppkähne mit Magazinen und Verladevorrichtungen. Der bisherigen Beteiligung der Bergbau- und Schiffahrts-Aktien-Gesellschaft vorm. Kannengießer am Kohlenhandel und an der Schlepp- schiffahrt auf dem Rhein entsprechend, beteiligte sich die Gesellschaft 1904 mit M. 985 200.– am Geschäfts- kapital der am 12. Dezember 1903 gegründeten Rhei- nischen Kohlenhandel- und Rhederei-Gesellschaft zu Mülheim a. d. Ruhr. In 1905 wurde von dem Kapital von M. 400 000.— Mainkette in Mainz die M. 319 500.– Aktien erworben. Im November 1907 wurde die Gesellschaft Eigen- tümerin der mit Roland und Ver. Sellerbeck mark- gesamten Aktien- der Aktiengesellschaft Mehrheit von nom. scheidenden Steinkohlenbergwerke Anna I und Ludwig 1. 1908/09 wurden die Gewerkschaften Victoria- Kobold in Lünen erworben. 1923 Erwerb von Grundstücken in Buer in Größe von 325 000 qm. 6946 Der Erwerb der neuen Bergwerksbeteiligungen und die Errichtung von Bauten erfolgten aus eigenen Betriebsmitteln. Im Oktober hatte die Gesellschaft durch Micum- lieferungen und Ruhrschäden einen Verlust von GM 21 800 000.-. Es wurden damals 354 000 t Kohle, 223 000 t Koks und 23 000 t Briketts be- schlagnahmt. 1924 Ausgabe einer 7 %igen Anleihe im Betrage von RM 7 500 000.–, von welcher RM 5 000 000.– begeben wurden. Die restlichen RM 2 500 000.– ge- langten wieder zur Einziehung. 1925 Errichtung einer neuen Hafenanlage zwischen Rhein-Herne-Kanal und Emscher. Abteufen eines neuen Schachtes in der Nähe von Lanstrop. 1926 Erwerb der Zeche Massen durch die Ge- werkschaft Siebenplaneten von der Buderus Eisen- werke A.-G. in Wetzlar. Errichtung einer Zentral- kokereianlage auf Zeche Gneisenau. Veräußerung der 50,2 igen Beteiligung an der „Demerag“ Donau-Main-Rhein-Schiffahrts-A.-G., Nürnberg. 1927 Inbetriebnahme einer neu erbauten Kokerei- anlage auf Zeche Victoria. 1928 Stillegung der Zeche Roland und Zeche Preußen II. Auf dem Weg der Verringerung der Zahl der Schachtanlagen ist die Gesellschaft durch die in- zwischen durchgeführte Vereinigung der Zechen Julia-von der Heydt und Neu-Iserlohn L–Neu-Iser- lohn II weiter fortgeschritten. Die Mittel zur Durchführung des Werks- erneuerungsprogramms mußte die Gesellschaft, so- weit ihre eigenen Reserven nicht ausreichten, durch kurzfristige Kredite beschaffen. Zur Ablösung dieser Kredite ist eine 6 %ige Anleihe in Höhe von Dollar 10 Millionen durch Vermittlung der Berliner Handels- Gesellschaft und der National City Bank of New York aufgenommen, die zum Kurse von 90 % in New York und an einigen europäischen Plätzen auf- gelegt worden ist. Ihre Laufzeit beträgt 20 Jahre. Eine mit der Anleihe verbundene Aktienoption lief bis zum 1. 7. 1932, sie wurde jedoch von den Anleihe- gläubigern nicht ausgeübt (s. u. „Anleihen). 1929 Das Programm der Zusammenlegung der Schachtanlagen wurde in diesem Jahr weiter durch- geführt. Im Dezember 1929 beteiligte sich die Gesellschaft an der Gründung der Ruhrmontanindustrie Aktien- gesellschaft, Essen. Die außerordentliche Generalversammlung vom 11. Juli 1929 beschloß eine Kapitalerhöhung im Aus- maße von nom. RM 10 000 000.— Stammaktien. Die Anleihe von 1924 in Höhe von Reichsmark 5 000 000.— wurde auf Grund eines Umtausch- angebotes im Dezember 1929 nahezu voll, im Ver- hältnis 1: 1, in Aktien der Gesellschaft eingetauscht. 1930 hat die Produktion einen scharfen Rückgang erfahren. Die Kohlenförderung ist etwa auf den Stand des Jahres 1925 zurückgefallen und liegt da- mit gut 20 % unter der Friedensförderung. Rund 118 000 t Kohlen und 222 000 t Koks mußten auf Halden gestürzt werden. Von den Schachtanlagen wurde Robert Müser im Verwaltungsbezirk Langendreer als Großschacht- anlage fertiggestellt. Sie hat die Zechen Heinrich Gustav, Amalia und Caroline in sich aufgenommen. Die Großschachtanlage Gneisenau im Verwaltungs- bezirk Dortmund-Herne ist noch in der Ausbildung begriffen; der Anschluß der Zeche Scharnhorst ist bereits erfolgt. Für die Zusammenfassung der drei Schachtanlagen Recklinghausen I, Recklinghausen II Als Manuskript gedruckt.