1* ―――――― — — —- –. ―‚Ü‚ÜÜÄ. 28 Harpener Bergbau-Aktien-Gesellschaft, Dortmund und Julia im Verwaltungsbezirk Herne zu einer Großschachtanlage ist durch die am Rhein-Herne- Kanal in Ausfünrung begriffene Sammelaufbereitung der Grund gelegt worden. Neue Großkokereien wurden errichtet auf Gneisenau (Tagesleistung rd. 2400 t) und Robert Müser (Tagesleistung rd. 1200 t). Die Gesellschaft hat, da auch die Kokerei Victoria als Großanlage zu betrachten ist, zur Zeit drei Großkokereien, neben denen nur noch eine Kleinkokerei (auf Neu- Iserlohn) in Betrieb ist, während drei weitere Kleinkokereien in Reserve stehen. 1924 arbeitete die Gesellschaft mit 15 Kleinkokereien und einer Großkokerei (Victoria). In Verbindung mit den Großkokereien Gneisenau und Robert Müser wurden Einrichtungen geschaffen und in Betrieb genommen, um das anfallende Gas, soweit es nicht zu eigenen Zwecken gebraucht wird, abzugeben (Gasreinigung, Gaskompression, Gas- speicherung), Mit der Gasabgabe an die Ruhrgas A.-G. wurde auf Gneisenau im August 1929, auf Robert Müser im Januar 1930 begonnen, nachdem der erste Gaskompressor und die Gasreinigungsanlage fertig- gestellt waren. Die Siebereien und Wäschen hat die Gesellschaft in großem Ausmaße um- oder neugebaut, um den Be- trieb rationeller zu gestalten. 1931 Im Laufe des Jahres 1931 wurden auf der Großschachtanlage Gneisenau verschiedene Neu- anlagen in Betrieb genommen. Im Herner Bezirk wurde die neue Kohlenaufbereitungsanlage ein- schließlich Sieberei und Verladung für die Zechen Recklinghausen II und Julia sowie verschiedene Nebenanlagen in Betrieb genommen. Im Juni 1931 erfolgte die Stillegung der Zeche Kurl; am 15. September 1931 wurde die Förderung auf Recklinghausen I eingestellt, nachdem die Kokerel Recklinghausen 1 bereits im Februar 1931 außer Be- trieb gesetzt worden war. Weder durch diese und die voraufgegangenen Stillegungen ist jedoch die Gesamtförderkapazität wesentlich verringert. Das Aktienkapital per 31. Dezember 1931 wurde in erleichterter Form um nom. RM 20 Mill. auf nom. RM 90 Mill. Stammaktien durch Einziehung von Vorratsaktien herabgesetzt. 1932 wurde die Fertigstellung der Zentralauf- bereitungsanlage Recklinghausen II/Julia in der Hauptsache beendet und der Ausbau des Schachtes IV der Zeche Gneisenau fortgesetzt. Die Anlagen der stillgelegten Zeche Neu- Iserlohn II wurden im Jahre 1933 abgebrochen. Verkauft wurde das Gut Geeste bei Lingen am Dortmund-Ems-Kanal. Ueber die Neuanlagen ist aus dem Jahre 1934 folgendes zu berichten: Auf Robert Müser sind zwei Hochleistungskessel und die Erweiterung der Wasserreinigungsanlage zur Sicherstellung des Dampfbetriebes in Auftrag gegeben. Auf Schacht I der Zeche Neu-Iserlohn und auf Schacht Eduard der Zeche Siebenplaneten wurden die Arbeiten zum Weiterabteufen um je 125 m in Angriff genommen. Auf der Anlage Hugo I wurde zur Sicherstellung der Druckl uftversorgung eine neue Druckluftleitung bestellt. Der Wetterschacht Hugo-Ost erreichte Ende Dezember 1934 die endgültige Feufe von 653 m. Mit der Herstellung der Füfforter ist begonnen. Der neue Schacht IV auf der Anlage Gneisenau wurde fertiggestellt und im dritten Vierteljahr in Betrieb genommen. Am 7. Oktober 1934 erfolgte die Weihe des Schachtes. 435* Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften 1936, V. Im August 1934 wurde die der Großkokerei Gneisenau angeschlossene Schwachgasgeneratoren- anlage in Betrieb genommen. In der Kompressoren- anlage wurde ein dritter Gasverdichter — von 12 000 cbm — betriebsfertig. Für die Schiffahrtsabteilung wurde ein neuer Rhein-Schlepper für eine Schleppleistung von 70 000 Zentnern in Auftrag gegeben. Der Antrieb erfolgt durch Sauggasmotoren, deren Treibgas in einem mit Koks beschickten Gaserzeuger hergestellt wird. Damit wird zum ersten Male in der Motorschiffahrt das aus dem Ausland stammende Dieselöl durch heimischen Stoff ersetzt. 1935 Die außerordentliche Generalversammlung vom 13. August 1935 hat eine Herabsetzung des Grundkapitals von RM 90 300 000.– auf Reichsmark 60 000 000.– in der Weise beschlossen, daß die seitens der Gesellschaft zu erwerbenden RM 300 000.– Vor- zugsaktien eingezogen werden (der Erwerb aus dem Besitz der Kohlen-Vertriebs-A.-G., Dortmund, ist in- zwischen zum Kurse von 100 % erfolgt) und die RM 90 000 000.– Stammaktien im Verhältnis von 3:2 zum Zwecke der teilweisen Rückzahlung des Grund- kapitals an die Aktionäre mittels Ausreichung von RM 30 000 000.– neu auszugebenden, vom 1. Januar 1935 ab mit jährlich 4 % verzinslichen und außer- dem mit einer von der Dividende der Gesellschaft abhängigen Zusatzverzinsung ausgestatteten Teil- schuldverschreibungen (Teilschuldverschreibungen von 1935) zusammengelegt werden. Die Zusamme nlegung erfolgte in der Weise, daß gegen eingereichte je drei Stammaktien zu je RM 600.– oder RM 1000.– oder RM 1200.–, von denen je eine einbehalten und je zwei mit einem Gültigkeitsvermerk versehen und wieder auszuhändigen waren, an Stelle der mit einem Gültigkeitsvermerk zu versehenden Aktien neue Aktienurkunden zu je RM 100.— im gleichen Nenn- betrage ausgereicht und ferner gegen jede ein- behaltene Aktie zu RM 600.– oder RM 1000.– oder RM 1200.— neue Teilschuldverschreibungen zu je RM 100.— im gleichen Nennbetrage ausgehändigt wurden. Nachdem der Kapitalherabsetzungsbeschluß am 23. August 1935 in das Handelsregister ein- getragen worden ist, sind in Ausführung dieses Be- schlusses die Aktionäre aufgefordert worden, ihre Aktien zum Zwecke der Zusammenlegung bis zum 12. Dezember 1935 einzureichen, wobei auf je RM 300.– Nennbetrag Stammaktien ein Nennbetrag von RM 200.– neuen Aktienurkunden mit Gewinn- anteilscheinen Nr. 1 u. ff. und ein Nennbetrag von RM 100.—– Teilschuldverschreibungen von 1935 mit Zinsscheinen für das Kalenderjahr 1935 u. ff. ent- fielen. Die eingereichten alten Stammaktien wurden sämtlich einbehalten und vernichtet. Gegen Ende des Jahres erwarb die Gesellschaft aus dem Besitz der Eisenwerk-Gesellschaft Maximilians- hütte, Rosenberg, die Kuxe der Gewerkschaft der Steinkohlenzeche „Mont-Cenis“, Sodingen i. W., um sich damit das Belieferungsrecht im Werksselbstverbrauch ihrer Großaktionärin zu sichern. Die Gesellschaft hofft mit dieser Angliederung die Beschäftigung ihrer An- lagen, namentlich aber den Koksabsatz, nicht un- wesentlich aufzubessern. Die Bezahlung des Kauf- preises erfolgt durch Kokslieferungen, die sich auf mehrere Jahre erstrecken. In Verfolg der Bestrebungen, auf dem Wege der Steinkohleveredelung die Treibstoffversorgung Deutschlands aus eigenen Rohstoffquellen zu fördern, beteiligte sich die Gesellschaft an der Gründung der Ruhrbenzin A.-G. in Oberhausen-Holten. 1936 Im März des Jahres 1936 bot sich der Ge- sellschaft die Möglichkeit, aus dem Besitz der Ver. Als Manuskript gedruckt. 6947