C. Müller, Gummiwaarenfabrik Acfien-Gesellschaff Sitz der Verwaltung: Gründung: Die Gründung erfolgte am 10. Januar 1898 mit Wirkung ab 15. Dezember 1897 unter Uebernahme der seit 1875 bestehenden Firma C. Müller, Gummiwaaren- fabrik, Berlin, mit einem Grundkapital von Mark 1 100 000.— Gegenstand des Unternehmens: Betrieb aller mit dem Handel und der Fabrikation von Gummiwaren und verwandter Gewerbe zu- sammenhängenden Geschäfte. Die Gesellschaft ist weiter berechtigt, Immobilien zu erwerben, Zweigniederlassungen, Agenturen und Kommanditen zu errichten, sich auch an anderen Unternehmungen zu ähulichen Zwecken zu beteiligen. Erzeugnisse: Chirurgische Gummiwaren sowie sonstige Sanitäts- und Krankenpflege-Artikel aus Patentgummi, Weich- und Hartgummi, elektrotechnische Hartgummi-Artikel, Spielbälle, Bade- und Sportartikel. Vorstand: Direktor Paul Berthold, Berlin. Aufsichtsrat: Kammerdirektor Dr. Heinz i. Hessen, Vorsitzender; Bankier Wilhelm Lilienfeld, i. Fa. Wilh. & Co., Hannover, stellv. Vorsitzender; Hemeyer, Laubach Lilienfeld Berlin-Weißensee, Belfortstraße 23–29. ([(Au f.s iehbsS ra? Direktor Heinrich Rosemeyer (Bankhaus Lilienfeld & Co.), Hannover; Geheimrat Dr. Hans Wangemann, Berlin. Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: E. Ohme, Berlin. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung Stimmrecht): RM 100.— Stammaktien 1 Stimme. HReingewinn-Veruendung: 1. zur Abführung von mindestens 5 7% an setzlichen Reservefonds (bis 10 % des kapitals); 2. zur Zahlung % an die je nom. den ge- Aktien- einer ordentlichen Dividende bis zu Stammaktien; 3. zur Gewährung einer Tantieme von 10 % an den Aufsichtsrat nach 5 % an den ,= und % Vordividende; 4. zur Gewährung der dem Vorstande und den Beamten nach Anstellungsverträgen zustehenden Tantiemen und Jahresgratifikationen; 5. der hiernach verbleibende Restbetrag wird an die Aktionäre als Superdividende verteilt, soweit nicht die Generalversammlung eine andere Ver- teilung beschließt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse, Berlin: Bankhaus Wilh. Lilienfeld & Co., Hannover. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Das Unternehmen ist im Jahre 1875 von Herrn Carl Müller gegründet und im Jahre 1898 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt worden. Die bis da- ain in Berlin, zuletzt Neue Königstraße 89, betriebene Fabrikation wurde gleichzeitig nach Weißensee in eine neue, wesentlich vergröherte Fabrik verlegt, während Verwaltung und Vertrieb erst im Jahre 1911 in ein für diese Zwecke auf dem Weißenseer Fabrik- gelände neu errichtetes Verwaltungsgebäude über- Siedelten. –— Um die Möglichkeit zur Erweiterung der Fabrikanlage zu sichern, wurde im Jahre 1920 ein an- grenzendes Grundstück von 220 Quadratruten hinzu- gekauft, von dem ein Teil im Jahre 1922 für Fabrikationszwecke bebaut worden ist. 1929 Laut Generalversammlungs-Beschluß vom 22. Mai 1929 gelangte die im Jahre 1924 beschlossene Kapitalserhöhung um RM 195 000.– auf Reichsmark 1 095 000.–— zum Zwecke der Erweiterung und Ver- Übesserung der Betriebsanlagen zur Durchführung. Gleichzeitig wurde die am 30. März 1928 beschlossene Umwandlung der nom. RM 5000.– Vorzugsaktien in 1Stammaktien durchgeführt. An Stelle des alten Kesselhauses wurde ein größeres mit modernster Dampfkesselanlage errichtet, die eine rationelle Ausnutzung der Kohle gewähr- leistet und das Werk vom Fremdstrombezug un- abhängig macht. 1930 Die Abteilung Bade- und Sportartikel wurde durch Errichtung eines Neubaues auf etwa die doppelte Arbeitsfläche vergrößert. 1931 Die ordentliche Generalversammlung vom 30. Juni genehmigte den Ankauf eines 25 % betragen- den Aktienpaketes eigener Aktien zum Kurse von 60 %. Lt. diesem Beschluß sind nom. RM 250 000.—– eigene Aktien, und zwar aus dem früheren Besitz des Bankhauses Carsch & Co., erworben worden. Zwei Drittel der Kaufsumme sind im Jahre 1931, die Rest- rate am 1. Mai 1932 beglichen worden. Von den eigenen Aktien wurden lt. General- versammlungsbeschluß vom 29. Juni 1932 nom. RM 100 000.– in erleichterter Form eingezogen und der hierdurch entstandene Buchgewinn von Reichs- mark 40 000.— zu Abschreibungen auf den ver- bleibenden Besitz an eigenen Aktien verwandt. Durch die weitere Ausgestaltung der Fabrik- anlagen ist die Leistungsfähigkeit des Betriebes gegenüber der Vorkriegszeit mehr als verdreifacht worden. 1933 Inbetriebsetzung der neuen Kraftanlagen. Erhöhung der Leistungsfähigkeit der maschinellen Einrichtungen durch Ersatz- und Neuinvestitionen. Besitz- und Betriebsbeschreibung. Grundbesitz: Die der Gesellschaft gehörenden Grundstücke haben eine Größe von 9509 am, wovon 5010 am bebaut sind. 437 Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften 1936, V. ―― 6977