― ― ―――――――― NSU Vereinigte Fahrzeugwerke Aktiengcsellschaff D-Rad Sitz der Verwaltung: Neckarsulm. Gründung: Die Gründung erfolgte am 1. April 1884 als „Neckarsulmer Strickmaschinenfabrik“ (Aktiengesell- schaft) mit einem Grundkapital von M 140 000.—. 1897 Aenderung der Firma in „Neckarsulmer Fahrradwerke AG.“, 1913 in Neckarsulmer Fahrzeug- werke AG.“ und 1926 in ,NSU Vereinigte Fahrzeug- werke AG.“' Hhren jetzigen Namen führt die Firma seit dem 12. August 1932. Gegenstand des Unternehmens: Herstellung von Maschinen, Apparaten und Werk- zeugen aller Art, insbesondere von Fahrrädern, Motorrädern, Motorwagen und sonstigen Fahrzeugen, von Bestandteilen und Zubehörstücken der vor- genannten Gegenstände, Freilaufbremsnaben, ebenso der Handel mit diesen Erzeugnissen. (Die Motor- wagen-Abteilung ist seit Frühjahr 1932 stillgelegt.) Die Gesellschaft kann Zweigniederlassungen und Werkstätten innerhalb und außerhalb Deutschlands er- richten, sich an Geschäften, die ähnliche Gewerbe wie sie verfolgen, beteiligen, auch solche erwerben; über- haupt alle Maßnahmen treffen, die zur Erreichung und Förderung der Zwecke der Gesellschaft ange- messen erscheinen. Erzeugnisse: Motorräder, Einzelmotoren, Fahrräder mit Hilfs- motoren, Fahrräder, Freilaufbremsnaben und die Be- standteile von diesen Gegenständen. Vorstand: Fritz v. Falkenhayn, Neckarsulm; Dr.-Ing. Curt Bücken, Neckarsulm; August Böhringer, Neckarsulm, stellvertretend. Aufsichtsrat: Gustav Nollstadt, Direktor der Dresdner Bank, Berlin, Vorsitzender; Otto Eberhardt, Staatsrat, Berlin, stellv. Vorsitzender; (Aufsichtsrat:) Dr. Hilarius Giebel, Berlin; J. Häußler, Bürgermeister, Neckarsulm; Henry Jaime, Generaldirektor der Deutscher Eisen- handel Aktiengesellschaft, Berlin; Fritz Kiehn, M. d. R. Präsident der Industrie- und landelskammer Stuttgart, Stuttgart. Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Treuhand-Vereinigung AG., Berlin. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember (bis 1923 Oktober- September). Generalversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 100.– Aktien 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: 1. zur Abführung von mindestens 5 % an den gesetz- in lichen Reservefonds (bis 10 % des Aktienkapitals); 2. zur Bildung oder Verstärkung besonderer Rück- lagen; 3. zur Gewährung der dem Vorstande und den Be- amten nach Anstellungsverträgen zustehenden Tantiemen; 4. zur Zahlung einer ordentlichen Dividende bis zu 4 % auf die Stammaktien; 5. zur Gewährung einer Tantieme von 5 % an Aufsichtsrat; 6. der hicrnach verbleibende Restbetrag wird an die Aktionäre als Superdividende verteilt, soweit nicht die Generalversammlung eine andere Ver- teilung beschließt. den Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Neckarsulm; Dresdner Bank und ihre sämtlichen Filialen. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Bei der Gründung des seit 1873 bestehenden Unternehmens als Neckarsulmer Strickmaschinen- fabrik wurden lediglich Strickmaschinen hergestellt. Diese Fabrikation wurde dann im Jahre 1892 voll- ständig eingestellt, nachdem man im Jahre 1886 im „Fahrrad“ einen neuen, Absatz versprechenden Artikel gefunden hatte. Vom Jahre 1892 an fabrinzierte Neckarsuljm Pedale, Naben, Tretlager, überhaupt Fahrrad-Garnituren als Spezialitäten und brachte diese Fahrradteile unter der gesetzlich geschützten Marke NSlb im Hirschhorn“ in den Handel. Im Jahre 1897 erhielt das Statut eine den größeren Verhältnissen entsprechende Erneuerung unter Aenderung der Firma in die passendere Bezeichnung „Neckarsulmer Fahr- radwerke Aktiengesellschaft“. – Der günstige Ge- schäftsgang hielt bis 1898 an. Um die in diesen Jahren auftretende Fahrradkrisis zu überwinden, wurde im Jahre 1901 die Fabrikation der damals in Deutschland noch vollständig unbekannten , Motor- zweiräder' aufgenommen. Neckarsulm war das erste deutsche Werk, welches das Motorrad einführte und hat das Verdienst, Bahnbrecher dafür geworden zu sein. Durch die starke Inanspruchnahme der Motor- radabteilung konnte mit dem Bau von Motorwagen 6987