/ pꝓxę6R ............. * * = = ―― ― Deutsche Gesellschaft für öffentliche Arbeiten Aktiengesellschaft. Sitz in Berlin W8, Taubenstraße 47. Gegründet: 1./8. 1930; eingetragen 9./9. 1930. Gründer: Das Deutsche Reich, die Deutsche Bau- und Bodenbank-Aktiengesellschaft, Berlin; die Reichs-Kredit- Gesellschaft Aktiengesellschaft, Berlin; Dr. Werner Thümmler, Berlin; Dr. Hermann Worbs, Berlin. Zweck: Förderung der Errichtung und des Aus- baus wertschaffender Anlagen und zu diesem Zweck die Aufnahme von Anleihen u. Darlehen im In- u. Aus- lande, die Gewährung von Darlehen im Inlande und die Beteiligung an anderen Unternehmungen. Die An- nahme von Depositen und der Betrieb von Bank- geschäften ist der Ges. nicht gestattet. Grundstücke darf die Ges. nur zur Verhütung von Verlusten oder zur Beschaffung von Geschäftsräumen erwerben. Die Tätigkeit der Ges. ist gemeinnützig. Ihre Geschäfte werden auftragsweise durch die Deutsche Bau- u. Boden- bank A.-G., Berlin, besorgt. Die Ges. untersteht der Auf- sicht des Deutschen Reichs, die durch einen Reichskom- missar ausgeübt wird. Vorstand: Dr. Kurt Wildermuth, Dr. Robert Schoepf, stellv. Vorstandsmitglied. Aufsichtsrat: Vors.: Reinhart, Preuß. Staatsrat, Präs. der Industrie- u. Handelskammer zu Berlin, Leiter der Wirtschaftsgruppe , Privates Bankgewerbe“, Berlin; Stellv.: Dr. Syrup, Präsident der Reichsanstalt für Ar- beitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung, Berlin; Dr. Fischer, Bankdirektor, Leiter der Reichsgruppe IV Banken, Berlin; Dr.-Ing. e. h. Dr. jur. Kämper, Berlin; Frhr. von Schröder, Bankier, Leiter der Wirtechafts- gruppe „Privatbankiers“, Köln; Mitglieder: Brinck- mann, Schatzmeister der Déutschen Arbeitsfront, Berlin; Forster, M. d. R., Preuß. Staatsrat, Gauleiter, Reichs- betriebsgruppenführer der Deutschen Arbeitsfront, Dan- zig; Dr. Friedrichs, Bankdir., Leiter der Wirtschafts- gruppe „Kreditunternehmungen verschiedener Art“, Berlin; Heuser, Ministerialrat im Reichs- und Preuß. Wirtschaftsministerium; Dr. Jeserich, geschäftsführ. Präsid. des Deutschen Gemeindetages, Berlin; Leopold, Bergwerksdir., Berlin; Dr. Poerschke, Geh. Reg.-Rat, Ministerialrat im Reichsfinanzministerium, Raps, Ministerialrat im Reichsfinanzministerium, Ber-— lin; Dr. Richter, Oberreg.-Rat im Reichs- und Preuß. Arbeitsministerium, Berlin; Schlüter, Beigeordneter im Deutschen Gemeindetag, Berlin; Schuhmann, M. d. R., Preuß. Staatsrat, Oranienburg; Dr. Stephan, Ministe- rialrat im Reichs- u. Preuß. Arbeitsministerium, Ber- lin; Dr. Zschucke, Direktor in der Hauptstelle der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosen- versicherung, Berlin. Reichskommissar: Dr. Wende, Ministerialrat im Reichs- und Preußischen Arbeitsministerium, Berlin. Bilanzprüfer für 1935/36: Deutsche Re- visions- u. Treuhand-A.-G. Grundbesitz der Ges. besteht in sache in dem Bürohaus Taubenstraße 47. Verbandszugcehörigkeit: Wirtschaftsgruppe Oeffentl. Banken mit Sonderaufgaben. Entwicklung: Die Grundlage für die Errich- tung der Ges. gab die Verordnung des Reichspräsiden- ten zur Behebung finanzieller, wirtschaftlicher und so- zialer Notstände vom 26./7. 1930, in der die Reichs- regierung ermächtigt wurde, ,„die Forderungen des Rei- ches aus Darlehen der produktiven Erwerbslosenfür- sorge und der wertschaffenden Arbeitslosenfürsorge in eine Gesellschaft des privaten Rechts einzubringen, die die Errichtung und den Ausbau wertschaffender An- lagen fördern soll''. Auf Grund dieser Ermächtigung hat das Reich seine sämtlichen Forderungen aus der wertschaffenden Arbeitslosenfürsorge, die bisher von den Landesarbeitsämtern und der Reichsanstalt für Ar- beitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung verwal- tet waren, im Gesamtbetrage von rund 372 000 000 RM zuzüglich der ab 1./4. 1930 eingegangenen oder ein- gehenden Zinsen in die Gesellschaft eingebracht. Aus- genommen wurden hiervon rund 20 000 000 RM bis zum 31./3. 1931 fälliger Forderungen, so daß der Gesell- schaft rund 352 000 000 RM verblieben sind. Diese For- derungen sind mit einem Aktienkapital von 150 000 000 RM und offenen Reserven von 105 000 000 RM, also im 7009 Dir. Eberhard Leo Sarrazin, Wilhelmi, der Haupt- Berlin;. ganzen mit 255 000 000 RM in der Bilanz aktiviert, so daß dieser Betrag einem Uebernahmekurs von 170 % für die Aktien entspricht. Der gesamte Darlehnsbestand der Ges. belief sich am 31./3. 1935 auf rd. 409.7 Mill. RM (i. V. 411.5 Mill. RM). Die Darlehen verteilen sich auf die einzelnen Gruppen der Schuldner wie folgt: Reich und Länder 23.3 Mill. RM = 5.7 %, Gemeinden über 100 000 Ein- wohner 55.6 Mill. RM = 13.6 %, Gemeinden unter 100 000 Einwohner 71.4 Mill. RM = 17.5 %, Kommunalverbände 45.5 Mill. RM. = 11.1 %, Genossenschaften, Zweckver- bände u. dergl. 38.1 Mill. RM = 9.3 %, gemischtwirt- schaftliche Unternehmungen 72.4 Mill. RM = 17.7 %, Reedereien 15.2 Mill. RM = 3.8 %, Darlehen zum Land- arbeiter-Wohnungsbau 87.9 Mill. RM = 21.3 . Im Geschäftsjahr 1933/34 wurden über die Ges. Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen der Reichsregierung in Höhe von 1 200 000 000 RM finanziert. Von diesem Be- trage wurden rd. 200 Mill. RM für Maßnahmen auf dem Gebiete der Reichswasserstraßenverwaltung, des Straßenbaues und sonst. Tiefbauten (sogen. Papen- Programm), rd. 400 Mill. RM für Arbeiten im Rahmen des sogen. Sofort-Programms, rd. 600 Mill. RM für Arbeiten im Rahmen des sogen. Reinhardt-Programms bereitgestellt. Diese Kredite werden auf Wechsel- grundlage in der Weise finanziert, daß die an den Ar- beiten beteiligten Firmen Wechsel auf die Deutsche Gesellschaft für öffentliche Arbeiten A.-G. ziehen, die von der Gesellschaft akzeptiert und von Banken dis- kontiert werden. Die Wechsel werden vom Reich bei den zuerst genannten Arbeiten (im Papen-Programm) nach einer Laufzeit von 14 Jahr, im Sofort- u. Rein- hardt-Programm innerhalb eines Zeitraumes von 5 Jahren eingelöst. Die Verpflichtungen der Gesell- schaft aus dieser Transaktion sind im Papen-Programm (204 Mill. RM) durch Bürgschaften des Reichs, im So- fort-Programm (401 Mill. RM) durch Hinterlegung von Steuergutscheinen, im Reinhardt-Programm (rd. 600 Mill. RM) durch Hinterlegung von Arbeitsschatz- anweisungen sichergestellt. In ihrem laufenden Kreditgeschäft hat die Ges. neue Darlehen in Höhe von 24 Mill. RM vergeben, womit eine Reihe größerer Maßnahmen u. a. der Rügendamm, finanziert worden ist, für die aus den Arbeitsbeschaffungsprogrammen keine ausreichenden Mittel zur Verfügung standen. Im übrigen hat die Oeffa in diesem Geschäftsjahr mit eigenen neuen Aus- leihungen im Hinblick auf den Umfang der Arbeits- beschaffungsprogramme zurückgehalten. Im Geschäftsjahr 1934/35 galt die Arbeit der Ges. zunächst der Durchführung der umfangreichen Arbeits- beschaffungsmaßnahmen, deren Finanzierung ihr über- tragen war. Der im Reinhardt-Programm über die Ges. finanzierte Betrag wurde im Berichtsjahr um 69.2 Mill. RM erhöht, während die Kreditsummen der ersten beiden Arbeitsbeschaffungsprogramme unverändert blieben. Die der Ges. erteilten Kreditermächtigungen belaufen sich nach dem Stande vom 31./3. 1935 auf 1 270 250 000 RM. Hiervon waren am gleichen Stichtag 1 221 800 000 RM (= xrd. 96 %) durch Kreditzusagen belegt. Im einzelnen sind die Mittel für folgende Arbeiten bereitgestellt worden: Reichsmaßnahmen 376 Mill. RM, Straßenbauten 259 Mill. RM, Brückenbauten 46 Mill. RM, Kommunale Versorgungsbetriebe 178 Mill. RM, Instandsetzungs- u. Ergänzungsarbeiten an öffentl. Ge- bäuden u. Brücken u. sonst. Hochbauten 169 Mill. RM, Verkehrsunternehmungen 96 Mill. RM, sonstige Tief- bauten (Talsperren, Hafenbauten, Flußregulierungen usw.) 54 Mill. RM. Sonstige 40 Mill. RM. Mit dem Auslaufen der Arbeitsbeschaffungsmaß- nahmen hat die Ges. ihr eigenes Kreditgeschäft wieder in größerem Umfange aufgenommen. Im Hinblick auf die anhaltende Aufwärtsbewegung in der Wirtschaft und andere größere, im Sinne einer Arbeitsbeschaffung wirkende Maßnahmen ist von den zur Verfügung stehenden Mitteln nur ein Teilbetrag eingesetzt worden. Insgesamt wurden im Geschäftsjahr 1934/35 Darlehen in Höhe von 48.9 Mill. RM bewilligt. Bei der Auswahl der Arbeiten hat die Ges. solche Vor-