Prignitzer Eisenbahn-Aktiengesellschaft Sitz der Verwaltung: Perleberg. Gründung: Die Gründung erfolgte am 23. Juli 1884 mit einem Arundkapital von M. 2 700 000. unter der Firma Örignitzer Eisenbahn-Gesellschaft. Erweiterung des Unternehmens im Jahre 1895 bei Erhöhung des Grund- Mapitals auf M. 3 420 000.–. Lt. Reichsanzeiger vom 5. Dezember 1934 lautet die Firma jetzt: Prignitzer AEisenbahn-Aktiengesellschaft. Gegenstand des Unternehmens: Bau und Betrieb einer normalspurigen Neben- ieisenbahn von Perleberg über Pritzwalk und Witt- stock bis zur preußisch-mecklenburgischen Landes- Zrenze auf Mirow zu und Betrieb der der Meckl. Priedrich Wilhelm-Eisenbahn-Gesellschaft gehörigen bAnschlußstrecke bis Bahnhof Buschhof. Einrichtung Mand Betrieb von Kraftfahrlinien für den Personen-, Ge- cäck- und Güterverkehr und von anderen Verkehrs- uinternehmungen; Erwerb des Eigentums solcher Unternehmungen und die Beteiligung an solchen, Be- Meiligung an Geschäften aller Art, die dem Zweck der esellschaft mittelbar oder unmittelbar förderlich sind. Vorstand: AEisenbahndirektor Paul Richers, Perleberg. Aufsichtsrat: Ministerialrat Dr. Woltering, Berlin, Vorsitzender; ITierarzt Dr. Damm, Kreisdeputierter, Perleberg, stellv. Vorsitzender; Bankdirektor Emil Wiglow, Berlin; Rittergutsbesitzer Dr. von Winterfeld, Neuendorf; Bürgermeister a. D. Dr. Schultz, Wittstock (Dosse); Bürgermeister Mende, Perleberg; (Aufsichtsrat:) Bürgermeister Dr. Heyder, Pritzwalk; Landesdirektor von Arnim, Berlin; Bürgermeister Jagow, Wittsock (Dosse); Landrat Dr. Strange, Kyritz. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 300.— Stammaktien Lit. BE 1 Stimme, je nom. RM 300.— Prior.-Stammaktien Lit. A 1 Stimme, auf RM 1000.– Aktien soviel Stimmen, wie volle RM 300.– darin enthalten sind. Reingewinn-Verwendung: 1. Dotation des Ern.-Fonds, des Spezial-Res.-Fonds; zur Abführung von mindestens o v. H. des Bahn- anlagekapitals an den gesetzlichen Reservefonds (voll aufgefüllt); zur Bildung oder Verstärkung besonderer Rück- lagen: zur Zahlung einer Dividende Prior.-St.-Aktien, Lit. A.; 5. zur Zahlung einer Dividende bis zu 5 % an die St.-Aktien, Lit. B.; 6. der hiernach verbleibende Restbetrag wird an die Aktionäre als weitere Dividende gleichmäßig ver- teilt. Zahlstellen: Gesellschaftshauptkasse in Perleberg; Landschaftliche Bank für Brandenburg (Central-Land- schaftsbank), Berlin. von 4 % an die Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Die Prignitzer Eisenbahn ist Eigentum der auf Grund der Genehmigungsurkunde vom 23. Juli 1884 sobegründeten Prignitzer Eisenbahngesellschaft und Mwüurde als Nebenbahn am 31. Mai 1885 in einer Länge von 44,93 km (von Perleberg bis Wittstock [Dosse)) Klem öffentlichen Verkehr übergeben. Das Unter- aehmen ist auf Grund des Beschlusses der außer- wordentlichen Generalversammlung vom 30. Januar 1894 nund der Genehmigungsurkunde vom 31. Juli 1894 auf oden Bau und Betrieb der Nebenbahnstrecke von Witt- vestock (Dosse) bis zur preußisch-mecklenburgischen Landesgrenze (im Anschluß an die Mecklenburgische Friedrich-Wilhelm-Eisenbahn) erweitert worden. Diese Strecke wurde am 18. Mai 1895 in einer Länge von 9116,56 km dem Verkehr übergeben. Die Prignitzer Eisenbahngesellschaft hat den Be- Itrieb auf der der Mecklenburgischen Friedrich-Wil- helm-Eisenbahn-Gesellschaft gehörigen 1,8 km langen Anschlußstrecke Landesgrenze–Buschhof vertrags- mäßig übernommen dergestalt, daß ihr die gesamten Betriebseinnahmen dieser Strecke zufließben, wogegen sie der Eigentumsgesellschaft das Anlagekapital der Strecke zu verzinsen und die Kosten der betriebs- sicheren Unterhaltung der Bahnanlage zu tragen hat. Der Bahnhof Buschhof wird von der Prignitzer Eisen- bahngesellschaft gegen Entschädigung mitbenutzt. 1931 Zusammenlegung des Betriebes der Witten- berge–Perleberger Eisenbahn mit der Prignitzer Eisenbahn: im Zusammenhang damit Erwerb des Hausgrundstücks in Perleberg zum Gesamtpreise von RM 43 544.–, in dem sich die Direktionsräume bisher mietweise befanden. 1933 Erwerb eines Hausgrundstückes und Verkauf von 2 Lokomotiven. 1935 Ergänzung der Betriebsmittel durch zwei leistungsfähige 1 D 1-Lokomotiven. 1936 Umgestaltung des Bahnhofes Wittstock auf leistungsfähiger und betriebssicherer Basis. Besitz- und Betriebsbeschreibung. Grundbesitz: Die der Gesellschaft gehörenden Grundstücke chaben eine Größe von 981 000 qm. 1. Eigene Bahnen. Perleberg–Pritzwalk–Wittstock mecklenburgischen Grenze. Betriebslänge: 63,29 km. Spurweite: 1, 435 m. Betriebsanlagen und Wagenpark: 10 Lokomotiven, 12 Personenwagen, bis zur preußisch- 087439 Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften 1936, V. 5 Post- und Gepäckwagen, 7 Güter- und Bahndienstwagen. Rosenhagen, Rohlsdorf, Groß Pankow, Alt Krüssow, Heiligengrabe, Liebental, Wittstock (Dosse), Groß Haßlow, Dranse, Personenhaltepunkt Beveringen. In Perleberg wird der Bahnhof der Wittenberge–Perleberger Eisenbahn, in Pritzwalk der Gemeinschaftsbahnhof mit der Reichsbahn und in Buschhof der Bahnhof der Mecklenburgischen Friedrich-Wilhelm-Eisenbahn mitbenutzt. Eisenbahnwerkstatt in Wittstock (Dosse). 3 Bahnhöfe in 7009 = = = * 3 = ―