― Deutsche Erdöl-Aktiengesellschaft in Berlin Revisionsvermerk der Prüferinstanz für 1935 (i. Originalwortlaut): „Nach dem abschließenden Ergebnis unserer pflichtgemäßen Prüfung auf Grund der Bücher und Ö= 7 * = = 0 * Schriften der Gesellschaft sowie der vom Vorstand erteilten Aufklärungen und Nachweise entsprechen die Buchführung, der Jahresabschluß und der Geschäftsbericht den gesetzlichen Vorschriften. Berlin, den 2. Juni 1936. – Deutsche Treuhand-Gesellschaft. – Janssen. Wirtschaftsprüfer; i. V. Günther.“ Letzte ordentliche Generalversammlung: 25. Juni 1936. Bemerkungen zum Abschluß per 31. Dezember 1935: Das seit der nationalen Erhebung von 1933 in Angriff genommene Ausbauprogramm war in erster Linie der Deckung des inländischen Mineralölbedarfs zu dienen bestimmt. Es erforderte einen durch- greifenden Ausbau der in der Deutschen Petroleum- Aktien-Gesellschaft zusammengefaßten Mineralöl- gewinnungs- und -verarbeitungsanlagen wie auch eine Sicherung der hierfür notwendigen Rohstoff- grundlagen und umfangreiche Neu- und Ergänzungs- bauten bei den Braunkohlenwerken. Im Geschäftsjahr 1935 wurde dieses Programm unter erheblichen Auf- wendungen weiter durchgeführt. Sowohl auf dem Gebiete der Rohölgewinnung als auch der Braun- kohlenverschwelung und der Weiterverarbeitung der bei der Gesellschaft anfallenden Oele und Teere konnten unter Anwendung aussichtsreicher neuer Herstellungsverfahren gute Erfolge erzielt werden. Der durch den Ausbau der Werke bedingte größere Betriebsumfang hat sich in einer ent- sprechenden Steigerung der Lohn- und Gehalts- aufwendungen ausgewirkt. Auch die im Zusammen- hang mit der starken Bautätigkeit namhaft ge- stiegenen Unternehmerleistungen trugen zur Arbeits- beschaffung wesentlich bei. Bei den Braunkohlen- werken hob sich im Vergleich des Jahres 1932 mit dem Berichtsjahr die Lohnsumme um 22,5 %, während die Kohlenförderung im gleichen Zeitraum um etwa 14.3 % gestiegen ist. Auf den Werken der Deutschen Petroleum-Aktien-Gesellschaft ist ebenfalls mit dem fortschreitenden Ausbau eine namhafte Erhöhung der Lohn- und Gehaltssummen eingetreten. Im einzelnen ist folgendes über die Betriebe zu berichten: Auf der Zeche Graf Bismarck haben im Zu- sammenhang mit dem allgemeinen Wirtschafts- aufschwung Förderung und Absatz zugenommen; jedoch wurde das Ergebnis auch in diesem Jahre durch die hohe Syndikatsumlage auf die Verkaufs- beteiligung von wiederum mehr als RM 4.– je Tonne beeinträchtigt. Auf Schachtanlage I kam eine Misch- anlage für Kesselkohle und Staub in Betrieb; die Um- schlagseinrichtungen am Hafen wurden umgebaut. Auf Schachtanlage II gelangte der Bau einer Wasser- reinigung für das Flammrohrkesselhaus zur Aus- führung. Auf Schachtanlage VII wurde eine neue Kohlenkippe für den Landabsatz in Betrieb genommen. Ferner wurde eine Reihe von Wohnhäusern errichtet, die Anfang 1936 bezogen werden konnten. Die Förde- rung stieg von 1 869 000 t auf 1 996 000 t. Der Absatz der Zeche auf Verkaufsbeteiligung beim Syndikat betrug 48.33 % gegenüber 45,23 % im Vorjahre und auf Koksbeteiligung 26,64 % gegenüber einem Vor- jahrsabsatz von 25,96 %. Die Zahl der Feierschichten hielt sich auf der Höhe des Vorjahres. Zwecks Ver- minderung der unterschiedlichen Belastung der Ge- folgschaften der verschiedenen Zechen des Ruhr- gebiets durch Feierschichten wurde zwischen den Syndikatszechen ein Beschäftigungsausgleich verein- bart, der eine Mindestbeschäftigung von 21 Schichten im Monat vorsieht. Der Lagerbestand an Kohle ging von 25 000 t auf 5000 t zurück; dagegen erfuhr der Koksbestand eine weitere Steigerung von 159 000 t auf 172 000 t. Die Zeche Königsgrube wurde gemäß dem von der Generalversammlung der Magdeburger Bergwerks- Aktien -Gesellschaft genehmigten Vertrage vom 18. Juli 1935 mit Wirkung vom 1. Januar 1935 in Pacht genommen. hre Verwaltung wurde der Zeche Graf Bismarck angegliedert. Der Betrieb verlief plan- mäßig. Die Betriebseinrichtungen wurden durch Be- schaffung von Diesel-Grubenlokomotiven und die Mechanisierung des Füllorts der achten Sohle vervoll- kommnet. Bei unveränderter Syndikatsbeteiligung stieg die Förderung von 485 000 t auf 523 000 t. Der Absatz der Zeche auf die Kohlenverkaufsbeteiligung beim Syndikat stellte sich auf 47.69 % gegenüber 44.47 % im Vorfjahr. Bei den Braunkohlenwerken wurde die technische Ausgestaltung und Verbesserung der Betriebe nach- drücklich weitergeführt. Besondere Maßnahmen galten der Sicherstellung der Rohstoffgrundlagen für die an die Deutsche Petroleum-Aktien-Gesellschaft ver- pachteten Schwelbetriebe. Der Felderbesitz an bitumenhaltiger Kohle im Bereich der Werke Herzogin Adelheid, Regis und Ramsdorf wurde durch Tausch und Zukauf abgerundet. Die zu den Brikettfabriken Dora-Helene und Viktoria gehörenden beiden Tage- baue wurden zusammengefaßt, wodurch eine bessere Ausnutzung der Geräte und höhere Leistungen erzielt wurden. Der Aufschluß des Grubenfeldes Witznitz machte gute Fortschritte. Der Neubau des Kessel- hauses und Kraftwerkes Dora-Helene wurde zu Ende geführt und in Betrieb genommen; hierdurch erfuhren die Arbeitsbedingungen und Betriebsverhältnisse dieses Werkes eine erhebliche Verbesserung. In der Brikettfabrik Regis wurden weitere drei Oefen mit mechanischen Aufgabevorrichtungen ausgestattet und die Elektrofilter verbessert. In den Fabriken Rositz. Adelheid und Viktoria kam je eine neue Brikettpresse in Betrieb. Auf Viktoria wurden eine neue Werkstatt sowie eine Brikettverladung errichtet und in Beuna die Kühlanlage erweitert. Zur Bekohlung der neuen Schwelanlage in Regis kamen ein Bunker und Naß- dienst zur Aufstellung. Die Rohkohlenförderung der Braunkohlenbetriebe einschließlich des Betriebes der Gewerkschaft Viktoria stieg von 5 796 000 t auf 6 429 000 t; die Briketterzeugung einschließlich der- jenigen von Viktoria erfuhr eine Zunahme von 2 151 000 t auf 2 368 000 t. Bei den Wachswarenfabriken hat die Besserung des Absatzes nicht angehalten. Durch die Steigerung des Exports konnte jedoch teilweise ein Ausgleich herbeigeführt werden. 7051