Waggonfabrik L. Steinfurt Akfiengesellschaft Sitz der Verwaltung: Gründung: Die Gründung erfolgte am 18. Oktober 1922 mit Wirkung ab 1. April 1922 unter Uebernahme der seit 25.April 1906 bestehenden Firma Waggonfabrik L. Steinfurt G. m. b. H. mit einem Grundkapital von M 14 000 000.—. Gegenstand des Unternehmens: Uebernahme, Weiterführung und Ausgestaltung der unter der Firma Waggonfabrik L. Steinfurt G. m. b. H., Königsberg i. Pr., betriebenen Maschinenbauanstalt, Eisen- gießerei und Eisenbahnwaggonfabrik. Die Gesellschaft ist befugt, alle Geschäfte abzu- schließen und Maßnahmen zu treffen, die den Gegen- stand des Unternehmens unmittelbar und mittelbar zu fördern geeignet sind. Sie ist insbesondere be- rechtigt, zu diesem Zwecke Anlagen und Geschäfte jeder Art zu errichten, zu erwerben, zu betreiben, zu pachten, zu verpachten und zu veräußern, sich auch an anderen gleiche oder ähnliche Zwecke verfolgen- den Unternehmungen in jeder zulässigen Form zu be- teiligen, Zweigniederlassungen im In- und Auslande zu errichten. Erzeugnisse: Güter-, Personen- und Spezialwagen aller Art für Voll- und Schmalspur, Straßenbahnwagen, Transport- und Ackerwagen, Wagenzubehörteile, Räder- und Wagen- beschläge, Karosserien, Eisenkonstruktionen, leichte und schwere Schmiedeteile, Gesenkschmiedestücke als Massen- artikel, Eisen- und Metallguß, insbesondere Handels-, Ofen- und Herdguß, Holzmaterial für Bau- und Tischler- zwecke, Einrichtungen für Mühlen, Schulmöbel, Last- wagenanhänger. Vorstand: Paul Zollitsch, Königsberg i. Pr., ordentliches Mitglied; Fritz Radok, Königsberg i. Pr., ordentliches Mitglied; Friedrich-August Heumann, Königsberg i. Pr., stell- vertretendes Mitglied. Aufsichtsrat: Landwirt Max Heumann, Kl.-Gablick. Vorsitzender; Königsberg i. Pr. (Aufsichtsrat:) Gustav Hoffmann, Fabrikbesitzer, Königsberg i. Pr., stellv. Vorsitzender; Kurt Atzler, Fabrikdirektor (Feldmühle A.-G.), Königs- berg i. Pr.; Bankier Adelbert Delbrück i. Fa. Delbrück Schickler & Co., Berlin: Direktor Dr. h. c. Arthur Klotzbach, Vorstandsmit. glied der Fried. Krupp A.-G., Essen; Dr. jur. Eduard Mosler, Vorstandsmitglied der Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft, Berlin; Curt Schnevoigt, Direktor der Voigt & Haeffner A.-G., Frankfurt a. M. Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936/37: Deutsche Treuhand-Gesellschaft, Berlin. Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März. Generalversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 100.— Stammaktien 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: 1. zur Abführung von mindestens 5 % an den gesetzlichen Reservefonds (bis 10 % des Aktienkapitals); 2. zur Zahlung einer ordentlichen Dividende bis zu 4 % an die Stammaktien; 3. von dem alsdann verbleibenden Betrag erhält der Aufsichtsrat 8 %; 4. der Rest wird als weiterer Gewinnanteil an die In- haber der Stammaktien verteilt, soweit nicht die Generalversammlung eine andere Verteilung be- schließt. Zahlstellen: Jesellschaftskasse in Königsberg; Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft, Berlin, Königsberg; Delbrück Schickler & Co., Berlin. 0 Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Die Waggonfabrik L. Steinfurt A.-G. ist entstanden aus der im Jahre 1906 in Königsberg i. Pr. gegründeten Waggonfabrik L. Steinfurt G. m. b. H. Diese wiederum führt ihren Ursprung zurück auf die bereits seit dem 13. Januar 1830 bestehende Maschinenbauanstalt Leopold Steinfurt, welche unter Erweiterung ihrer Anlagen 1865 den Bau von Eisenbahnwaggons aufnahm. Die Fabrikanlagen der G. m. b. H. befanden sich ursprünglich im Innern der Stadt Königsberg. Da dort einer erfolgreichen Weiterentwicklung sehr erhebliche Schwierigkeiten entgegenstanden, wurde bis zum Jahre 1909 die Verlegung nach einem günstigeren, unterhalb der Stadt am schiffbaren Pregel und Bahnanschluß gelegenen Terrain durchgeführt. Es entstand hier ein neues, injeder Beziehung modernes Werk, das durch Ankauf eines nahen Sägewerks mit ca. 80 000 am großem Holzlagerplatz im Jahre 1907 eine erhebliche Erweiterung erfuhr. Das Stammkapital der G. m. b. H. betrug bei ihrer Gründung M 2 080 000.—. Am 23. Februar 1921 wurde dieses auf M 5 200 000.– erhöht. Am 18. Oktober 1922 erfolgte die Umwandlung der G. m. b. H. in eine Aktiengesellschaft unter der Firma „Waggonfabrik L. Steinfurt A.-G.“. – Das Grundkapital betrug zunächst M 14 000 000.–, davon M 2 000 000.— Vorzugsaktien mit 3fachem Stimmrecht. Durch Beschluß der außerordentlichen Haupt- versammlung vom 6. März 1923 wurde das Grund- kapital um M 12 000 000.– auf M 26 000 000.– erhöht. Die Generalversammlung vom 10. September 1924 beschloß Rückkauf der M 2 000 000.– Vorzugsaktien. Laut Generalversammlungsbeschluß vom 15. De- zember 1924 erfolgte die Kapitalumstellung von Mark 24 000 000.– Stammaktien auf RM 2 400 000.—– durch Abstempelung des Nennwertes der Aktien von bisher M 1000.– auf RM 100.—. 7053 %. .... ..