Behringwerke Aktiengesellschaft. Sitz in Marburg a. d. L. Gegründet: 24./7. 1920 mit Wirk. ab 1./4. 1920; eingetr. 1./10. 1920. Der Sitz der Ges. war bis 1921 i Bremen. Zweck: Herstellung und Vertrieb von Heil.- mitteln u. medizinischen u. pharmazeutischen Präpa- raten jeder Art, insonderheit unter Verwertung der von dem Wirkl. Geh. Rat Prof. Dr. Emil von Behring gemachten Erfindungen, Betrieb aller nach dem Er- messen des A.-R. mit dem Gegenstande des Unterneh- mens in Zusammenhang stehenden Geschäfte, sowie die Beteiligung an gleichartigen u. ähnlichen Unternehm. Der Ges. ist das Institut für experimentelle Therapie „Emil von Behring“ u. das Institut zur Bekämpfung der Virusschweinepest bei Eystrup (Weser) ange- gliedert. Vorstand: W. R. Mann, Berlin; Dr. Max Brügge- mann, Leverkusen-I. G.-Werk; Gerhard Zahn, Köln. Aufsichtsrat: Vors.: Prof. Dr. H. Hörlein, W.- Elberfeld; 1. Stellv.: Dir. Dr. A. Ammelburg, Neuhaus- Schliersee; 2. Stellv.: Justizrat Otto Doermer, Bonn; Prof. Dr. C. L. Lautenschläger, Frankfurt a. M.-Höchst; Geh. Oberreg.-Rat Dr. F. Bumm, B.-Charlottenburg; Geh. Justizrat M. Klingenbiel, Marburg. Bilanzprüfer für 1936/37: Chemie Rewvisions- u. Treuhand-G. m. b. H., Berlin. Entwicklung: Uebernahme u. Fortführung der bisher unter der Firma Behringwerke G. m. b. H., Bremen, betriebenen Geschäfte. Besitztum: Grundstücke und Anlagen in Marbach (b. Marburg a. d. Lahn) u. Eystrup (Weser). Betriebsvertrag: Die G.-V. v. 8./8. 1929 ge- nehmigte einstimmig den Abschluß eines Betriebsüber- nahmevertrages mit der I. G. Farbenindustrie, der mit dem 1./4. 1929 in Kraft trat. Gemäß Vereinbarung mit den bisherigen Aktionären gingen über 90 % der Aktien der Behring-Werke in das Eigentum der I. G. Farben- industrie A.-G. über. Die I. G. Farben verpflichtete sich, für die Aktien, die sich noch nicht in ihrem Besitz befinden oder ihr zur Verfügung stehen, eine Dividende von 6 % für die Zukunft zu garantieren. Die Behring- Werke werden bis auf weiteres unverändert fortgeführt, während der Verkauf der Marburger Produktion in die allgemeine pharmazeutische Verkaufs-Organisation der Leverkusener Fabrik der I. G. Farbenindustrie ein- bezogen ist. Zweck der Zusammenfassung war die Ver- einheitlichung u. Rationalisierung von Produkten und Verkauf auf dem Serumgebiete. In Auswirkung des Be- triebsübernahmevertrages wurden in den Jahren 1934 und 1935 die Betriebsanlagen in Marburg vergrößert u. die Produktion gesteigert. Kapital: 1 800 000 RM in 18 000 Akt. zu 100 RM. Kapitalveränderungen: Urspr. 2 500 000 M; erhöht bis 1923 auf 20 000 000 M in 20 000 Akt. zu 1000 M. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 25./10. 1924 von 20 Mill. M auf 1 200 000 RM in 20 000 Aktien zu 60 RM durch Abstempel. Lt. gleicher G.-V. Erhöh. um 600 000 RM in 6000 Akt. zu 100 RM. Großaktionäre: Fast das gesamte A.-K. ist im Besitz der I. G. Farbenindustrie A.-G. in Frankfurt am Main. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Stimmrecht: Je 20 RM A.-K. = 1 St. Bilanz 31./3. 1936: Sa. 1 839 306 RM. Aktiva: Anlagevermögen: Grundst. 128 686, Gebäude 176 822, Bibliothek 3001, Patente 1; Umlaufsvermögen: Wert- papiere 1 177 000, Forder. auf Grund geleisteter An- zahlungen 152, an Konzernges. 300 604, andere Bank- guthaben 53 038. – Passiva: A.-K. 1 800 000, R.-F. 18 406; Verbindlichkeiten: (Hypotheken 6500, nicht ein- gelöste Div. 783) 7283, Posten, die der Rechnungs- abgrenzung dienen 2600, Gewinn 1935/36: 11 016. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Sa. 182 762 RM. Soll: Abschreib. auf Anlagen 146 006, Steuern 23 113, alle übrigen Aufwend. 2626, Gewinn 11 016. – Haben: Roheinnahmen 155 323, Zinsen u. sonst. Kapi- talerträge 27 438. Bilanzprüfer 1935/36: Chemie Rewvisions- u. Treuhand G. m. b. H., Berlin. – Beichert, ppa.: Her- mann. – „ Ueblicher Bestätigungsvermerk.“ Dividenden 1926/27–1935/36: 0, 6, 0, 6. 6, 6, 6,*6, 6, 6 %. Zahlstellen: Marburg a. d. Lahn: Commerz- u. Privat-Bank, Reichsbank-Nebenstelle. Bankverbindung: Deutsche Länderbank, Berlin. Letzte ordentl. Generalversammlung: 3./9. 1936. Vereinigte Milchwerke Aktiengesellschaft. Sitz in Berlin-Grunewald, Auerbachstraße 2. Gegründet: 16./12. 1921; eingetragen 24./5. 1922. Zweck: Verarbeitung von Milch und Handel mit Milch und Milch-Erzeugnissen insbesondere durch Er- werb und Fortbetrieb der von der Trockenmilch-Ver- wert.-Ges. m. b. H. und der Deutschen Condensmilch- Ges. m. b. H. betrieb. Unternehmen. Erzeugnisse: Die Ges. stellt Kondensmilch, Trockenmilch und andere Molkereiprodukte (u. a. But- ter und Tilsiter Käse) her. Vorstand: Otto Gabler, Otto Schmeida. Aufsichtsrat: Vors.: Fabrikant Michael Gabler; Stellv:: Hans Gabler, Obergünzburg; Frau Lie Schmeida, Berlin-Grunewald. Bilanzprüfer für 1936: Dipl.-Kaufmann W. Eich, Berlin. Grundbesitz: 22 000 qm, davon 2950 qm bebaut. Anlagen: Betriebe in Friedland, Schakenhof und Allenburg, sämtlich in Ostpreußen, Dampf- und Kraft- betrieb, Molkerei-, Kondensierungs- und Trocknungs- Einrichtungen. Fuhrpark: 4 Diesellastzüge, 7 Fuhrwerke. Verbandszugehörigkeit: Hauptvereinigung der deutschen Milchwirtschaft, Berlin. Kapital: 200 000 RM in 200 Aktien zu 1000 RM. Kapitalveränderungen: Urspr. 9 Mill. M in 9000 Aktien, übern. von den Gründern zu 100 %. Erhöht 1923 um 21 Mill. M in Akt. zu 10 000 M. Lt. G.-V. v. 25./11. 1924 Umstell. des A.-K. von 30 Mill. M auf 500 000 RM in 5000 Aktien zu 100 Reichsmark. Die G.-V. v. 28./4. 1926 beschloß Herab- setzung um 300 000 RM auf 200 000 RM. 7058 Großaktionäre: Familie Gabler, Obergünzburg (66 %), Familie Schmeida, Berlin (34 %). Bilanz 31./12. 1935: Sa. 446 804 RM. Aktiva: Anlagevermögen: Grundstücke 10 177, Gebäude 92 827, Maschinen und Einrichtungen 44 170, Inventar u. Fuhr- park 7, Gleisanschluß 1, Umlaufsvermögen: Fertig- waren 41 809, Roh- und Betriebsstoffe 25 098, Forderun- gen aus Warenlieferungen 82 632, sonstige Forderungen 16 864, Wechsel 4217, Schecks 377, Kassenbestand und Postscheckguthaben 43 285, Bankguthaben 85 337. – Passiva: A.-K. 200 000, R.-F. 9664, Rückstellungen 53 550, Verbindlichkeiten: Hypotheken 71 000, Verbind- lichkeiten für Warenlieferungen 44 780, sonstige Ver- bindlichkeiten 33 151, Posten der Rechnungsabgrenzung 12 078, Reingewinn 1935: 22 579. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Sa. 547 665 RM. Soll: Löhne und Gehälter 15 748, soziale Abgaben 5761, Abschreibungen auf Anlagen 79 276, andere Ab- schreibungen 1620, Zinsen 7415, Besitzsteuern 19 068, andere Steuern und Abgaben 81 405, alle übrigen Auf- wendungen 214 788, Reingewinn 22 579. – Haben: Er- trag gem. § 261c HGB 547 579, ao. Erträge 85. Bilanzprüfer 1935: Dipl.-Kaufmann W. Eich. Wirtschaftsprüfer, Berlin. –— „Ueblicher Bestätigungs- vermerk.“ Dividenden 1927–1935: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0. 6, 6 %. Bankverbindungen: Delbrück Schickler & Co., Berlin; Dresdner Bank, Berlin-Halensee. Letzte o. G.-V.: 20./8. 1936.