I 1 1 1 * 1 2 2 Deutsche Dampfschifffahrts-Gesellschaft „Hansa“ Sitz der Verwaltung: Bremen, Schlachte 6. Gründung: Die Gründung erfolgte am 3. Dezember 1881 mit einem Grundkapital von M 3 000 000.–. Es wurden bis zum Jahre 1895 zwei getrennte Betriebe geführt: die Stammlinie und die asiatische Linie. Vereinigt durch Generalversammlungsbeschluß vom 4. April 1895. Zentrale: in Bremen. Agentur: in Hamburg. Gegenstand des Unternehmens: Betrieb der Schiffahrt und aller damit im Zu- sammenhang stehenden Geschäfte. Linien der Gesellschaft: Der Dienst der Gesellschaft erstreckt sich gegen- wärtig auf folgende Linien: Von Bremen, Hamburg via Rotterdam, Antwerpen nach Port Said, Suez, Djeddah, Port Sudan, Djibouti, Aden, Bombay, Ka- rachi, Okha, Bedi-Bunder, Bhavnagar und bei ge- nügendem Ladungsangebot nach Verawal, Pore- bunder, Cutch-Mandvie, Kundla und Navalakhi, nach Mormugao, sowie den Plätzen der Malabar-Küste (Mangalore, Cannanore, Tellicherry, Calicut, Beypore, Narrakal, Cochin, Alleppey, Quilon, Trivandrum und Colachel je nach Bedarf). Nach Tuticorin, Colombo, Madras, Coconada, Vizagapatam, Calcutta, Rangoon und Chittagong und evtl. direkt oder in Durchfracht nach Bassein, Akyab und Moulmein. Ferner nach den Häfen des Persischen Golfs: Bunder Abbas, Bahrein, Bushire, Mohammerah und Basrah und bei genügendem Ladungsangebot nach Lingah, Dubai, Bandar Shahpour und Koweit. Von Hamburg nach Nord- und Süd-Spanien so- wie nach Portugal. Von Galveston, Houston und anderen Häfen des Golfs von Mexiko nach Bremen und Hamburg. Von Philadelphia und New York nach Süd- und Ost-Afrika (Walfish-Bay, Lüderitzbucht, Mosselbay, Kapstadt, Port Elizabeth, East London, Durban, Lorenco Marques, Beira und anderen Häfen Ost- Afrikas; Madagaskar, Mauritius und Reunion nach Bedarf) in Verbindung mit der Konferenz. Von New York und anderen Häfen der atlantischen Küste von Nordamerika sowie des Golfs von Mexiko via Port Said nach den Häfen des Roten Meeres und Persischen Golfs: Port Sudan, Aden, Bahrein, Bushire, Bandar Shahpour, Khoramshahr und Basrah direkt. Andere Häfen nach Bedarf oder in Umladung. Mit englischen und holländischen Linien bestehen Vereinbarungen wegen der Indienfahrt. Vor dem Kriege waren regelmäßige Linien ein- gerichtet ab Bremen, Hamburg, Antwerpen und Middlesbrough-on-Tees nach Britisch-Indien, Ceylon, Rangoon und La Plata, von Indien nach New-XYork, von New York nach Britisch-Indien, Ceylon, Rangoon dem Kap, Australien und Niederländisch-Indien sowie von Hamburg nach Portugal und von Skandinavien nach Britisch-Indien. Vorstand: Herm. Helms, Bremen; Herm. Helms jr., Bremen. Aufsichtsrat: Dr.-Ing. ehr. Philipp Heineken, Bremen, Vorsitzender; Konsul J. G. Aug. Dubbers, Bremen, stellv. Vor- sitzender; Karl Bollmeyer, Bremen: Dr. jur. F. Boner, Berlin; Dr. Wilhelm Koeppel, Berlin; Hermann Marwede, Bremen; Otto von Mendelssohn-Bartholdy, Berlin; Gustav J. W. Stromeyer, Bremen; Fritz Wintermantel, Vorstandsmitglied der Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft, Berlin. Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: „Fides“ Treuhand-A.-G., Bremen. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 100.– Stammaktien 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: 1. zur Abführung von mindestens 5 % an den gesetz lichen Reservefonds, solange derselbe nicht 10 % des Grundkapitals beträgt; 2. zur Zahlung einer ordentlichen Dividende bis zu 4 % an die Stammaktien; 3. zur Gewährung einer Tantieme an den Aufsichtsrat; 4. der hiernach verbleibende Restbetrag wird an die Aktionäre als Superdividende verteilt, soweit der- selbe nicht zur Dotierung von Spezialreserven und Unterstützungsfonds zu verwenden ist. Zahlstellen: Berliner Handels-Gesellschaft, Berlin; Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft, Bremen, Hamburg; Dresdner Bank, Berlin, Hamburg; Bremer Bank Filiale der Dresdner Bank; Norddeutsche Kreditbank A.-G., Bremen, Hamburg; Reichs-Kredit-Gesellschaft A.-G., Berlin. Berlin, Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Durch den Friedensvertrag mußten die 79 See- b dampfer der Gesellschaft an die Entente ausgeliefert werden. Die Brutto-Register-Tonnen betrugen etwa 2 430 000. Selbst der im Juni 1920 fertiggestellte Ö Dampfer Geierfels“ fiel noch unter die Beschlag- n nahme; der Gesellschaft blieb nur der Dampfer ― „Soneck“. 1920 Erwerb der Aktienmajorität der Dampf- 56 schiffahrts-Gesellschaft „Neptun“ in Bremen. 1924 wurden 10 neuerbaute eiserne Leichter und ie eine neue Motorbarkasse für den Hamburger Hafen- 7abetrieb der Gesellschaft in Betrieb genommen. lhren 443 Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften 1936, V. 1916 in Deutschland gebauten Dampfer „Wolfsburg kaufte die Gesellschaft wieder zurück; er wurde in die indische Fahrt eingestellt. 1925 Neubau von 4 Motorschiffen von je 11 000 t Tragfähigkeit. 8 1926 hat die Gesellschaft eine direkte drei- wöchentliche Linie nach Rangoon wieder auf- genommen und um ihre vor dem Kriege bereits be- standenen weiteren Linien allmählich wieder zu be- treiben und auszubauen, im Laufe des Jahres sechs Dampfer mit einer Tragfähigkeit von zusammen 63 200 t angekauft. 7073