Deutsche Dampfschifffahrts-Gesellschaft „Hansa“ in Bremen Die in der ao. G.-V. v. 25. 11. 1926 beschlossene Erhöhung des Kapitals um RM 8 000 000.—– Stamm- aktien und RM 8 000 000.–— Vorzugsaktien wurde durchgeführt und das Agio mit RM 1 750 000.– dem gesetzlichen Reservefonds zugeführt; außerdem wurden die früheren RM 4 000 000.– Vorzugsaktien in Stammaktien umgewandelt. 1927 Bau von 2 Motorschiffen mit je 11 000 t Tragfähigkeit sowie von 4 Dampfern mit je 11 500 t Tragfähigkeit. 1928 Bau von 2 Dampfern von je 10 000 t Trag- fähigkeit. Die Generalversammlung vom 24. 3. 1928 beschloß, die RM 8 000 000.– Vorzugsaktien nach inzwischen erfolgter Vollzahlung in Stammaktien umzuwandeln. Von den neuen Aktien wurden RM 2 000 000.– an die Bremer Reedereivereinigung für Rechnung des Norddeutschen Lloyd begeben. Die Hansa erhielt dafür RM 3 000 000.— Stammaktien des Nord- deutschen Lloyd. Diese Maßnahme wurde getroffen, um auch nach außen das gute Verhältnis zwischen den beiden Reedereien zum Ausdruck azu bringen. Das Agio in Höhe von RM 2 640 000.— wurde dem gesetzlichen Reservefonds überwiesen. 1929 beschloß die ao. G.-V. vom 24. 10. die Auf- nahme einer Anleihe in Höhe von § 5 000 000.–, mit Aktienoption ausgestattet. und demgemäß eine Er- höhung des Aktienkapitals von bis zu Reichsmark 10 000 000.—. Zwei neue Dampferbauten wurden in Auftrag gegeben. Die Neptun-Majorität wurde an den Norddeutschen Lloyd verkauft. 1930 Die Gesellschaft hat auf einzelnen Routen ihres Britisch-Indien-Dienstes die Gemeinschaftsfahrt mit der Holländisch-Britisch-Indien-Linie, Rotterdam, aufgenommen. Die Gesellschaft nahm ferner den regelmäßigen Dienst von Philadelphia–New York nach Kapstadt und den ostafrikanischen Häfen, den sie vor dem Kriege durchgeführt hat, wieder auf. Von den Vereinigten Staaten von Amerika ging die erste Rate der Rückgabe auf beschlagnahmte Dampfer im Betrage von RM 2 205 000.— ein. 1931 Anfang des Jahres 1931 wurden die Dampfer „Geierfels“ und „Uhenfels“ mit je 7505 Br.-Reg.-To. in Dienst gestellt. Aus dem Amerikaguthaben ist eine weitere Rate im Betrage von RM 1 639 883.07 eingegangen. 1932 Die Generalversammlung vom 5. Juli 1932 beschloß eine Kapitalherabsetzung in erleichterter Form von RM 32 Mill. auf RM 12 Mill. zwecks Ausgleich von Wertminderungen im Vermögen der Gesellschaft und zur Bildung neuer Reserven. Zu- nächst gelangten RM 8 Mill. eigene Aktien zur Ein- ziehung. Diese Aktien hat die Gesellschaft im Laufe des Jahres 1931 zum Teil durch Tausch gegen in ihrem Besitz befindliche Norddeutsche Lloyd-Aktien übernommen und zum Teil von der Bremer Reederei- Die danach verbleibenden RM 24 Mill. wurden durch Herabsetzung des Nenn- wertes bzw. Zusammenlegung im Verhältnis 2: 1 auf vereinigung erworben. RM 12 Mill. herabgesetzt. Des weiteren wurde der Assekuranz-Reservefonds in Höhe von RM 3 Mill. und der gesetzliche Reservefonds um einen Teil- betrag von RM 4 640 000. aufgelöst. Die Ver- wendung der freigewordenen Beträge ist aus der Gewinn- und Verlust-Rechnung per 31. Dezember 1931 ersichtlich. Die aus der Auflösung der Assekuranz- Reserve stammenden RM 3 Mill. wurden zur Bil- dung einer Sonderreserve verwandt. Aus der Ein- ziehung der RM 8 Mill. eigenen Aktien ist ein Buch- gewinn nicht entstanden. Seitens des Reiches wurde der Gesellschaft ein Betriebskredit in Höhe von RM 1.5 Mill. gewährt, dessen Verbuchung erst im Abschluß ultimo 1932 erfolgen wird. Im Laufe des Jahres 1932 wurden vier Dampfer der Flotte zu den bekannten Bedingungen der Reichs- regierung abgewrackt (, Reichenfels', „Crostafels', „Argenfels“, „Axenfels“') und drei weitere Dampfer („Soneck“, „Rolandseck“, „KEhrenfels“') zum gleichen Preise an andere Reedereien verkauft. Der gesamte Erlös übersteigt den Gesamtbuchwert um eine Kleinigkeit. Ilm Januar 1934 wurde das Motorschiff „Schwarzenfels an die Deutsche Lufthansa A.- G., Berlin, verkauft. Im Gegensatz zur Hapag und dem Norddeutschen Lloyd mit ihren heute schon wieder stark aus- gebauten Weltlinien-Netzen hat sich die „Hansa“ noch mehr als in den Vorkriegszeiten zu einer Reederei ausgebildet, die speziell das Frachtgeschäft mit den ostindischen Häfen betreibt. Von 1924 bis 1931 hat die „Hansa“ ihre Flotte annähernd verdoppelt und diese Vermehrung um rund 150 600 Br.-Reg.-To. im wesentlichen aus reser- vierten Betriebsergebnissen finanziert. Die Flotte besteht aus reinen Frachtschiffen mit einem Neubauwert von etwa RM 140 000 000.—–, die 1931 bereits auf knapp / abgeschrieben sind. Trotz durchschnittlich höheren Lebensalters der Schiffe pflegt die Gesellschaft diese innerhalb von 15 Jahren abzuschreiben. Dank der tatkräftigen Leitung der Reederei sind heute – nachdem durch den Friedensvertrag die ge- samte Flotte mit etwa 430 000 Br.-Reg.-To. verloren ging – nach Abzug der Tonnage der oben erwähnten 7 Schiffe bereits wieder rund 295 000 Br.-Reg.-To. Schiffsraum vorhanden, und die Beziehungen nach Uebersee voll und ganz wieder aufgenommen und weiter ausgebaut worden. Zu berücksichtigen und besonders hervorzuheben ist, daß die Durchschnitts- größe und die Fahrgeschwindigkeit der Schiffe ständig gewachsen ist. Besitz- und Betriebsbeschreibung. Anlagen: Kai-Anlage Hamburg; Kontorhaus in Bremen, Schlachte 6; Reparatur-Werkstätten. Flotte (nach dem Stande vom Dezember 1935): a) 33 Dampfer mit insgesamt 234 274 Br.-Reg.-To. und 322 927 t Tragfähigkeit; 7074 b) 9 Motorschiffe mit insgesamt 70 953 Br.-Reg.-To. und 99 554 t Tragfähigkeit (einschl. Neubauten); c) 2 Schleppdampfer, 2 Dampfbarkassen, 6 Motor- barkassen, 3 Motorleichter und 30 eiserne Schuten. Buchwert: RM 33 280 000.—. ===― 0 1