Industriewerke Aktiengesellschaft, Plauen i. V. Sitz der Verwaltung: Plauen i. V., Parsevalstraße 2. Gründung: Die Gründung erfolgte am 10. Mai 1910 unter der Firma Deutsche Gardinenfabrik Akt.-Ges. mit einem Grundkapital von M 1 600 000.— Aenderung der Firma am 10. Juni 1918 in die jetzige. Gegenstand des Unternehmens: Fabrikmäßige Herstellung von Textilwaren aller Art und der dazu erforderlichen Maschinen, Ausrüstung und Verarbeitung solcher Waren, Herstellung aller zum Betriebe des Unternehmens erforderlichen Roh- materialien, Halb- und Fertigfabrikate und der Handel mit ihnen sowie Beteiligung an und Erwerb von Unter- nehmungen ähnlicher Art. Erzeugnisse: Deutsche Tüll-Gardinen, moderne Dekorations- und Möbelstoffe, Tülle, Hand- und Maschinendruck, Aus- rüsten, Färben, Appretieren eigener und fremder Waren. Vorstand: Dr. phil. h. c. Paul Arno Mocker, Plauen; Georg Fritz Leupold, Fabrikdirektor, Plauen; Paul Mocker, Fabrikdirektor, Plauen. Aufsichtsrat: Richard Goesmann, Inhaber der Firma Rich. Goes- mann jr., Plauen, Vorsitzender; Kaufmann Richard Gruschwitz, Mitinhaber der Firma Gruschwitz & Co., Kammgarnspinnerei. Reichen- bach i. V., stellv. Vorsitzender; Bürgermeister a. D. Dr. Christian Eberle, Präsident des Giroverbandes Sächs. Gemeinden, Dresden; Curt Hartmann, Mitinhaber der Firma Curt Hartmann & Co., Plauen; Carl Heymann, Direktor der Girozentrale Sachsen, Dresden; Hans Leupold, Mitinhaber der Firma Curt Hartmann & Co., Plauen; Geh. Regierungsrat a. D. Dr. Max Georg von Loeben, Mitglied des Direktoriums der Girozentrale Sachsen, Dresden; Fabrikant Hans Sommer, Mitinhaber der Firma Aug. Sommer, Plauen. Fabrikdirektor, Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Dipl.-Bücherrevisor Alfred Gneuß, öff. bestellter Wirt- schaftsprüfer, Plauen i. V. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 20.– Stammaktien 1 Stimme, je nom. RM 20.– Vorzugsaktien 1 Stimme, in den bekannten drei Fällen jedoch 4 Stimmen. Reingewinn-Verwendung: 1. zur Abführung der von dem Gesetz geforderten Beiträge zur Bildung des gesetzlichen Reserve- fonds. Ueber die Bildung sonstiger, hiernach ein- zusetzender Rücklagen entscheidet die General versammlung; 2. zur Zahlung der mit den Mitgliedern des Vor- standes vereinbarten Gewinnanteile und der ihnen etwa bewilligten Gratifikationen; 3. zur Zahlung einer Dividende an die Aktionäre, und zwar bis zu 4 % des eingezahlten Grund- kapitals; 4. erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrats einen Gewinnanteil von 10 % von dem Reingewinn, der nach Vornahme sämtlicher Abschreibungen und vücklagen, sowie nach Abzug des für die Aktionäre als Dividende bestimmten Betrages von 4 % des eingezahlten Grundkapitals verbleibt; 5. der Rest des Reingewinns wird, soweit die Generalversammlung nicht anders beschließt, unter angemessener Abrundung als weitere Divi- dende an die Aktionäre verteilt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Plauen; Deutsche Girozentrale, Berlin; Deutsche Kommunalbank, Berlin; Girozentrale Sachsen, Dresden, Leipzig, Plauen; Landständische Bank des ehem. Sächsischen Mark- graftums Oberlausitz, Dresden. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Die Gesellschaft wurde am 10. Mai 1910 als Deutsche Gardinenfabrik Akt.-Ges. in Plauen gegründet. 10. Juni 1918 Aenderung der Firma in die jetzige, 1918 Errichtung einer Filiale in St. Gallen. 1919 Erwerb sämtlicher Anteile der Plauener Grundstücksverwertungs-G. m. b. H. 1920 Übernahme des Vermögens der Firma „Ausrüstungs-Akt.-Ges. Plauen“' als Ganzes und der gesamten Aktiven der von Carl Ferd. Hesse in Plauen unter der Firma „Carl Hesse Kunstgewerbe-Werkstätten“ betriebenen Handelsgeschäfte nach dem Stande vom 25. November 1920. 1923 Beteiligung an dem Bankhause Reinhold & Co. K.-G. in Plauen. Erwerb der gesamten Anlagen der Gardinen- und Tüllwerke in St. Gallen. 1925 Erweiterungen der Fabrikanlagen. Verkauf des Zweigwerkes in St. Gallen und Löschung der Filiale. Lösung der Beteiligung an dem Bankhause Reinhold & Co. K.-G. in Plauen. 1926 weiterer Ausbau der Fabrikanlagen. 1927 Erweiterung der Fabrikanlagen im Werk III, Holbeinstraße. Um die Erweiterungen der Betriebs- anlagen zu fundieren, beschloß die Generalver- sammlung vom 25. April 1927 eine Kapitalserhöhung. um RM 900 000.– auf RM 4 500 000.—. 1928 Durch Um- und Erweiterungsbauten wurden neue Verwaltungs- und Fabrikationsräume geschaffen 1929/31 Die Krafterzeugungs- und Arbeits- maschinen in sämtlichen Werken sind ständig ver- bessert und vervollkommnet worden und befinden sich auf zeitgemäßer Höhe. 1932 Gegen Ende des Jahres erwarb die Gesell- schaft eine Tüllweberei für die Herstellung von Gitter- tüllen für die Gardinenindustrie. 1933 Zwecks Vornahme einer Wertberichtigung Aktivwerte beschloß die Generalversammlung vom 30. Juni 1933 eine Herabsetzung des Grund- kapitals in erleichterter Form von RM 4500 000.— auf RM 3 150 000.– durch Zusammenlegung sämtlicher Stamm- und Vorzugsaktien im Verhältnis 10: 7 sowie der die Teilauflösung des nicht mehr erforderlichen Reservefonds in Höhe von RM 1 337 600.–. Die Verwendung des Buchgewinnes in Höhe von Reichs- a 2 687 600.– erfolgte mit RM 2 513 495.15 für Sonderabschreibungen; davon RM 517 000.— auf Grundstücke, RM 1 064 100.– auf Gebäude, Reichs- Als Manuskript gedruckt. 7079