Badische Landeselektrizifätsversorgung Aktiengesellschaff (Badenwerk), Karlsruhe Sitz der Verwaltung: Karlsruhe. Gründung: Die Gründung erfolgte am 6. Juli 1921 mit einem Grundkapital von M 30 Millionen. Gegenstand des Unternehmens: Nutzbarmachung in Baden vorhandener Kraft- quellen für die Bedürfnisse insbesondere des Landes Baden. Die Gesellschaft hat für eine ausreichende und preiswerte Lieferung zu sorgen und auf möglichst vollkommene Kraftwirtschaft hinzuwirken. Die Ge- sellschaft kann hierzu kraftwirtschaftliche Anlagen, namentlich badische Wasserkräfte, ausbauen und be- treiben oder betreiben lassen und sich auch an anderen Unternehmungen zur Förderung des Geschäfts- zweckes beteiligen. Vorstand: Dipl.-Ing. Franz Goerg, Karlsruhe; Oberbaurat Rudolf Fettweis, Karlsruhe. Aufsichtsrat: Ministerpräsident Köhler, Karlsruhe, Vorsitzender; Präsident Dr. Paul, Karlsruhe, stellv. Vorsitzender; (Aufsichtsrat:) Oberregierungsbaurat Altmayer, Karlsruhe; * 10 2 Ö= * – Bankdirektor Senator Dr. Betz, Karlsruhe; Oberregierungsrat Buceriuss, Karlsruhe; Minister des Innern Pflaumec, Karlsruhe; Ministerialdirektor Sammet, Karlsruhe; Hauptabteilungsleiter beim Reichsnährstand Schmit t, Karlsruhe; Ministerialrat Seeger, Karlsruhe; Fabrikant Tscheulin, Teniagen. Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1935/36: Süddeutsche Revisions- und Treuhand-Aktien-Gesell- schaft, Mannheim. Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März. Generalversammlung jede Aktie 1 Stimme. (Stimmrecht): Zahlstellen für Anleihezinsen: Schweizerische Kreditanstalt, Zürich; De Twentsche Bank, Amsterdam. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Die Badische Landeselektrizitätsversorgung Aktien- gesellschaft (Badenwerk) ist die wichtigste aller in Baden tätigen Stromversorgungsunternehmungen. Kurz nach der Gründung erwarb das Badenwerk folgende, damals schon in Betrieb befindlichen An- lagen käuflich vom Lande Baden: a) das Murgwerk (1918 fertiggestellt) die Schalt- und Transformatorenstationen Forbach, Schei- benhardt bei Karlsruhe und Rheinau, sowie die 110 000-Volt-Leitung Forbach-–Karlsruhe–Maynheim; b) die 45 000-Volt-Leitung Singen-–BStockach (1921 erbaut) mit der Haupt- und Transformatorenstation Stockach; c) die 20 000-Volt-Haupt- und Verteilungsleitungen (1919–1922 erbaut) nebst zugehörigen Schalt- und Transformatorenstationen und Ortsnetzen zur Ver- sorgung Nord- und Mittelbadens im Anschluß an das Murgwerk und an die mit diesem zusammen- arbeitenden Dampfkraftwerke; d) die 15 000- und 5000-Volt-Leitungen (1920 bis 1922 erbaut) nebst zugehörigen Transformatoren- stationen und Ortsnetzen zur Versorgung der Amts- bezirke Konstanz, Meßkirch, Pfullendorf, Stockach und Ueberlingen. 1922 nahm das Badenwerk ein Wasserkraftwerk (1.5 Mill. KkWh Jahreserzeugung) bei Erbersbronn im nördlichen Schwarzwald zwecks Lieferung von Strom für den Bau eines Speicherbeckens im Schwarzenbachtal in Betrieb. Bei der Errichtung der Großkraftwer k Mannheim A.- G. im Jahre 1921 beteiligte sich das Badenwerk am Aktienkanital zwecks Beschaffung einer Dampfkraftreserve für das Murgwerk. Eine Erweiterung des Murgwerkes erfolgte durch die im September 1926 fertiggestellte hydrau- lische Speicheranlage des Schwarzenbach- werkes mit Jahresspeicher im Tale des Schwarzen- baches, eines Nebenflusses der Murg. Nach Voll- endung der Schwarzenbach-Sperrmauer wurde die Raumünzach in das Schwarzenbach-Becken über- geleitet und damit die Leistung des Schwarzen- bach-Werkes erhöht. Die durchschnittliche Jahreserzeugung des Murg- und Schwarzenbach- Werkes beträgt insgesamt 124 Mill. kWh. Auf die jährliche Erzeugung (33 Mill. KWh) der 1925 in Betrieb genommenen Wasserkraftanlage an der Neckarstau- stufe bei Wieblingen hat das Badenwerk ein vertrag- lich gesichertes Anrecht. Ebenso hat das Badenwerk das Recht, aus den auf das Netz des RWE arbeitenden Neckarstaustufen Neckargemünd, Neckarsteinach und Neckarzimmern Strom zu beziehen. An den Neugründungen von Wasserkraftwerk- Unternehmungen (Kraftwerk Ryburg-Schwörstadt, Schluchseewerk und Kheinkraftwerk Albbruck- Dogern) nahm das Badenwerk Interesse (s. a. unter „Beteiligungen“). Durch die 1926 in Betrieb genommene 110 000. Volt-Leitung Karlsruhe–Laufenburg (Oberrheinleitung) bezieht das Badenwerk elektrische Arbeit während der Sommermonate aus der Schweiz und liefert während der Wintermonate elektrische Arbeit dorthin zurück. Ferner dient die genannte Leitung durch die Einführung in den Speisepunkt Villingen zur Beliefe- rung des Netzes des Kraftwerkes Laufenburg. Neben dem Zusammenschluß mit den Leitungen der schweizerischen Kraftwerke im Süden wurde etwa zur gleichen Zeit im N orden das Hochvoltnetz des Badenwerkes mit dem des R WE zusammengeschlossen. Durch Fortführung der bereits bis Pforzheim be- stehenden 110 000 Volt-Leitung des Bademe?. östlicher Richtung bis zur bacgeh Wüfrtenb Landesgrenze wurde der Anschluß mit dem 380 Volt-Netz der FElektrizitätsversorgung Württembos A.-G. hergestellt und damit eine a e süddeutsche Hochront 0%% bindung Bayern–Württemberg — aden . 30 wurde eine 110 000-Volt-Leitung im geschaffen. 1930 W urde eine 110 0 R Knotenpunkt Offenburg nach Eichstetten 123 lueferungsges = 3 a Teil ihres Bedarfes M geliefert wird. Ebenfalls vom Knotenpun burg 7083