* 2* Allgemeine Baugesellschaft Lenz Q Co. (Kolonial-Gesellschaft) Sitz der Verwaltung: Berlin-Wilmersdorf, Mecklenburgische Straße 57. Zweigniederlassungen: Dortmund, Dresden, Frankfurt a. M., Halle = Hamburg, Königsberg, Magdeburg, Saarbrücken, Stettin, Istanbul. Gründung: Die Gründung erfolgte im Jahre 1905 unter dem Namen Deutsche Kolonial-Eisenbahn-Bau- und Be- triebs-Gesellschaft auf Grund des § 11 des Schutz- gebietsgesetzes (RGBl. 1900 S. 813) als Kolonial- gesellschaft mit einem Grundkapital von Mark 4 000 000.–, das im Jahre 1926 auf RM 320 000.— umgestellt wurde. Die jetzige Firmenbezeichnung führt die Gesellschaft auf Grund des Beschlusses der außerordentlichen Hauptversammlung der Anteils- eigner vom 28. März 1927. Gegenstand des Unternehmens: Bau und Betrieb von Eisenbahnen und anderen Transportanlagen, Ausführung von Hoch- und Tief- bauten jeder Art, Kauf und Verkauf, Herstellung und Ausbesserung von Maschinen, Eisenbahnbetriebs- mitteln, Baumaterialien und Geräten und deren Teilen, Erwerb und Verwertung von Großgrundbesitz. Be- trieb von Pflanzungen, von Bergwerken, von Land- und Forstwirtschaft im Inlande, in den deutschen Schutzgebieten und im Auslande, insbesondere im überseeischen Auslande, ferner Tätigkeit aller hiermit zusammenhängenden Rechtsgeschäfte, Beteiligung an Gesellschaften dieser oder ähnlicher Art, Errichtung von Zweigniederlassungen, Eingehung von Interessen- gemeinschaften. Die Gesellschaft dient auch der Fortführung des von der Firma Lenz & Co. G. m. b. H. in Berlin be- triebenen Hoch- und Tiefbaugeschäfts. Vorstand: Oberingenieur Carl Hinder, Berlin-Nikolassee; Direktor Otto Grub, Berlin. Aufsichtsrat: Generaldirektor Dr. jur. walde, Vorsitzender; Generaldirektor Max Dräger, Rittergut „Der Kohlhof“ bei Hohennauen (Westhavelland), stellv. Vor- sitzender; Geheimrat Heinrich F. Albert, Rechtsanwalt, Berlin; Bankier Paul Hamel, i. Fa. Sponholz & Co., Berlin; Baurat Theodor Reh, Berlin-Nikolassee; Carl Rosenhauer, Vorstand der Bank der Deutschen Arbeit A.-G., Berlin; Direktor Dr. Ing. Erich Stephan, Vorstandsmitglied der A.-G. für Verkehrswesen. Berlin; Generalmajor a. D. O. Teschner, Hannover; Bankdirektor Hans Wilhelm von Tümpling, Berlin; Direktor Dr. Kurt Wilhelmi, Vorstandsmitglied der Gesellschaft für öffentliche Arbeiten A.-G., Berlin. Erich Lübbert, Sommers- Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Deutsche Wirtschaftsprüfungs- und Treuhandgesell- schaft m. b. H., Berlin-Wilmersdorf. Reichskommissar: Die Gesellschaft untersteht der Aufsicht des Herrn Reichskanzlers (Auswärtiges Amt), die durch den zuständigen Reichskommissar, zur Zeit durch Herrn Ministerialdirigent Brückner, ausgeübt wird. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung (Stimmrecht); je nom. RM 100.– Stammanteilnennbetrag 1 Stimme, je nom. RM 100.– Vorzugsanteilnennbetrag 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: 1. 5 % werden dem Reservefonds zugeführt, bis er die Höhe von 10 % des Grundkapitals erreicht hat. 2. von dem nach Speisung des Reservefonds und nach Vorwegberechnung einer Dividende von 4 % auf das gesamte Grundkapital verbleibenden Ueberschuß werden 8 % zugunsten des Aufsichts- rats ausgesondert. Auf diese dem Aufsichtsrat zustehende Tantieme wird die ihm nach § 17 zu- fallende feste Vergütung angerechnet. 3. Soweit eine Verteilung des Reingewinnes unter die Anteilseigner stattfindet, geschieht diese Ver- teilung wie folgt: Zunächst erhalten die Inhaber von Vorzugs- anteilen 5% % p. a. des Nennwertes ihrer Anteile als Vorzugsdividende, und zwar erhalten sie vor- weg etwaige Ausfälle an der Vorzugsdividende früherer Jahre. Nach Befriedigung der Vorzugsanteile erhalten die Inhaber von Stammanteilen aus dem Jahres- gewinn bis zu 6 % des Nennwertes ihrer Stamm- aAnteile. Der alsdann noch zur Verteilung verbleibende Reingewinn wird als weiterer Gewinnanteil auf die Inhaber sowohl der Vorzugsanteile als auch der Stammanteile gleichmäßig verteilt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Berlin; Bank der Deutschen Arbeit A.-G., Berlin; Reichs-Kredit-Gesellschaft A.-G., Berlin; Mendelssohn & Co., Berlin; Dresdner Bank, Berlin, Breslau,. Dresden, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, München und Stuttgart; Komm.-Ges. Sponholz & Co. vorm. Herz, Berlin; Berliner Handels-Gesellschaft, Berlin; Bankhaus Herrmann & Hauswedell, Hamburg; Bankhaus M. M. Warburg & Co., Hamburg. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Die Aktiengesellschaft für Verkehrswesen bzw. die Lenz & Co. G. m. b. H. begann 1904 mit dem Bau von Eisenbahnen in den ehemaligen deutschen Kolonien in Afrika. Zur Durchführung des kolonialen Eisenbahnbaues und des Betriebes gründete die Aktiengesellschaft für Verkehrswesen 1905 die „Deutsche Kolonial-Eisenbahn-Bau- und Betriebs- 447 Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften 1936, V. Gesellschaft, Berlin' mit einem Grundkapital von M 4 000 000.—. Bis zu Beginn des Krieges 1914 hatte Lenz & Co. G. m. b. H. Dzw. die Deutsche Kolonial-Eisenbahn- Bau- und Betriebs-Gesellschaft von insgesamt 4348 km erbauten afrikanischen Eisenbahnen 1702 km gebaut und 1586 km betrieben. Nach dem Verlust der 7137