Kolonien Allgemeine Baugesellschaft Lenz & Co. (Kolonial-Gesellschaft) ging der kleine Rest der Anteile der Deutschen Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaft, der sich in fremdem Besitz befand, an die Aktien- gesellschaft für Verkehrswesen über. Nachdem sich die Tätigkeit der Deutschen Kolonial-Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaft nach dem Kriege nur auf Abrechnungs- und Ab- wicklungsarbeiten mit dem Reichskolonialamt er- streckte, wurde Anfang 1926 die gewerbliche Tätig- keit wieder aufgenommen. Am 28. März 1927 wurde das Kapital unter Aenderung der Firma in „All- gemeine Baugesellschaft Lenz & Co. (Kolonial-Gesell- schaft)'' auf RM 5 000 000.– erhöht. Die gesamten Hoch- und Tiefbaugeschäfte im In- und Ausland gingen von der Lenz & Co. G. m. b. H. auf die Ge- sellschaft über. Während Lenz & Co. G. m. b. H. den Eisenbahnbetrieb und den Eisenbahnbau (letzteren nur im Inland) behielt, bekam die Allgemeine Baugesell- schaft Lenz & Co. (Kolonial-Gesellschaft) den Hoch- und Tiefbau im In- und Ausland sowie den Eisen- bahnbau im Ausland als Tätigkeitsgebiet zugewiesen. 1928 wurde das Kapital von RM 5 000 000.– auf RM 7 500 000.– und im Mai 1929 auf RM 11 250 000.—– erhöht. 1929 Im Februar erwarb die Gesellschaft eine Beteiligung von RM 650 000.– an der mit einem Kapital von RM 1 000 000.— ausgestatteten Mün- chener Bau-A.-G., München, die wieder abgestoßen wurde. 1930 Gegen Ende des Jahres 1930 wurde die mit der Firma Dyckerhoff & Widmann A.-G., Wiesbaden, mit Wirkung ab 1. Januar 1930 getroffene Verein- barung über die gemeinschaftliche Betätigung im Auslande wieder aufgehoben. Die ao. Generalversammlung vom 29. Dezember 1930 beschloß, das Grundkapital der Gesellschaft durch Einziehung von RM 5 250 000.– eigenen, von der A.-G. für Verkehrswesen zur Verfügung ge- stellten Anteilen auf RM 6 000 000.– herabzusetzen. Als Gegenleistung überließ die Allgemeine Baugesell- schaft Lenz & Co. der A.-G. für Verkehrswesen Be- teiligungen (u. a. die 337% % betragenden Beteili- gungen an der N. V. Bouw Maatschappij Dyckerhoff & Widmann, Den Haag, und N. V. Albetam Bagger- en Bouw-Mij., Den Haag) bzw. den durch anderweitige Verwertung dieser Beteiligungen erzielten Erlös, Hypotheken und langfristige Forderungen zum Buch- werte von RM 4 200 000.–. Der aus dieser Trans- aktion sich ergebende Buchgewinn von Reichsmark 1 050 000.– wurde zu außerordentlichen Abschreibun- gen verwandt. Ebenfalls wurde die Beteiligung an der Bauver- einigung G. m. b. H., Berlin, am 29. Dezember 1930 an die A.-G. für Verkehrswesen abgegeben. 1931 Zwecks Uebernahme des schlesischen Arbeitsgebietes der früheren Industriebau – Held & Francke A.-G. gründete die Gesellschaft im Juli 1931 die Schlesische Industriebau Lenz & Co. A.-G., Gleiwitz, und brachte in diese ihre Beteiligung an der Lenz & Co. Schlesische Baugesellschaft m. b. H., Breslau, ein. Aus ähnlichen Erwägungen heraus gründete die Gesellschaft zusammen mit der Firma J. Kemna, Breslau, im Dezember 1931 die Straßen- baugesellschaft Kemna-Lenz G. m. b. H., Berlin. 1932 Die Generalversammlung vom 20. Juli 1932 beschloß eine Herabsetzung des Grundkapitals in er- leichterter Form zwecks Anpassung an den aus Anlaß der Wirtschaftsentwicklung veränderten Vermögens- stand der Gesellschaft von RM 6 Mill. auf RM 1.2 Mill. durch Zusammenlegung der Anteile im Verhältnis 5: 1. Der Buchgewinn von RM 4.8 Mill. wurde in der Hauptsache zu Abschreibungen auf Debitoren ver- wandt. Die gleiche Generalversammlung beschloß ferner die Wiedererhöhung des Grundkapitals um Reichs- mark 1.8 Mill. auf RM 3 Mill. Das neue Kapital wurde von der Aktiengesellschaft für Verkehrswesen übernommen, die sich verpflichtet, den alten Anteils- eignern ein Bezugsrecht zu pari im Verhältnis 2:3 zuzüglich 6 % Zinsen p. a. bis zum 31. Dezember 1932 einzuräumen. Die Beteiligung an der „Hof und Hufe“' Allge- meine Landsiedlungsgesellschaft m. b. H., Klein- Plasten i. Mecklbg., wurde auf RM 198 000.– erhöht. 8 *97 1933 Das Kapital der „Hof und Hufe“ wurde auf RM 500 000.–— erhöht, von denen die Gesellschaft RM 300 000.— übernahm, so daß sich die Kapital- beteiligung auf nom. RM 498 000.– stellt. Herabsetzung des Aktienkapitals der „Wohnhaus- gesellschaft Aeußere Prinzregentenstraße A.- G., München (früher Bayerische Telefonfabrik A.-G.), von RM 800 000.– auf RM 200 000.—. 1934 Die im Jahre 1934 eingetretene starke Er- höhung der Geschäftstätigkeit erforderte wesentliche Mittel zur Beschaffung neuer Geräte und Maschinen sowie laufende Betriebsmittel. Seitens der A.-G. für Verkehrswesen wurde der Gesellschaft hierfür seit Anfang 1934 über RM 3 Mill. neues Geld zugeführt. 1935 Zur Erhaltung der geschäftlichen und finan- ziellen Selbständigkeit beschloß die Generalversamm- lung vom 29. Januar 1935 eine Erhöhung des Grund- kapitals um RM 3 Mill. auf RM 6 Mill. durch Ausgabe von Vorzugsaktien mit bevorrechtigter Dividende von 5% % mit Nachzahlungsanspruch unter Aus- schluß des Bezugsrechtes der Anteilseigner. Die neuen Anteile wurden unter Umwandlung der Forde- rung zum Kurse von 105 % von der A.-G. für Ver- kehrswesen übernommen, von ihr jedoch zum größten Teil später weiter veräußert. Uebernahme von nom. RM 400 000.– neuer Anteile der Lenz & Co. Süd- deutsche Baugesellschaft m. b. H., München. Besitz- und Betriebsbeschreibung. Grundbesitz: Die der Gesellschaft gehörenden Grundstücke haben eine Größe von 120 247 qm. 1. Lagerplatz Stettin. Größe: 18 047 qm. Anlagen: Werkstatt, Bürogebäude, Autogaragen. 2. Grundstück Basdorf b. Berlin. Größe: 100 000 am (unbebaut). 7138 3. Grundstück Berlin-Lichtenberg. Größe: 2200 qm (unbebaut). 4. Werkplatz Berlin-Ncukölln. Grundbesitz: von der Stadt Berlin bis zum Jahre 1936 gepachtet. Anlagen: 1 Holzbearbeitungsfabrik, 1 Bürohaus, 1 Lagerschuppen für Hölzer, Maschinen und Geräte.