Oberschlesische Eisenbahn-Bedarfs-Aktien-Gesellschaft, Gleiwitz 0.-§. Linke-Hofmann-Lauchhammer A.-G. infolge der unglücklichen Grenzführung in Oberschlesien, alle noch in Deutschland verbliebenen Werke, insbesondere alle oberschlesischen Werksanlagen in eine neuzu- gründende Gesellschaft „Vereinigte Oberschlesische Hüttenwerke A.-G., Gleiwitz“, einzubringen. 1. Oberbedarf bringt ein: Die Werksanlagen zu Gleiwitz (früher Huldschinsky-Werke), einschließlich Blechwarenfabrik, Stahlröhrenwerk Gleiwitz-Stadtwald, Walzwerke Zawadzki, Eisengießerei Colonnowska. 2. Donnersmarckhütte A.-G. bringt ein: Die ge- samten Hüttenwerke mit Ausnahme der Abwehrgrube, welche mit einem Teil ihres Felderbezirkes der Donners- marckhütte verbleibt. An Stelle der letzteren soll die neue Gesell- schaft ein Drittel der bei Donnersmarckhütte ver- bleibenden Abwehrgrube erhalten, oder falls die Ab- wehrgrube mit einer anderen Grube vereinigt wird, ein Drittel desjenigen Besitzes, den die Donnersmarck- hütte erhalten wird. 3. Oberschlesische Eisen-Industrie A.-G. (Linke- Hofmann-Lauchhammer) bringt ein: Hochofen-, Stahl- und Walzwerk Julienhütte zu Bobreck, Draht- und Nagelwerke, Gleiwitz, Walzwerk Herminenhütte, Laband. Die Donnersmarckhütte sowie die Oberbedarf A.-G. bleiben als solche bestehen. Von der neuen Gesellschaft erhalten 50 % die Oberschlesische Eisen-Industrie, 50 % die Oberschlesische Eisenbahnbedarf und Donnersmarck- hütte, wobei auf jede der letztgenannten Gesellschaften 25 % des Kapitals der neuen Gesellschaft entfallen. Der Vorschlag der Vereinigung der Abwehrgrube mit dem Steinkohlenbergwerk Castellengo wird begründet mit der Tatsache, daß die Felder beider Gruben miteinander markscheiden und der Abbau durch die Vereinigung erheblich verbilligt wird, wobei ein Steigen der Ren- tabilität der neuen Abwehrgrube zu erwarten ist. Nach der Gründung der Vereinigte Oberschlesische Hüttenwerke A.-G., Gleiwitz, im Juni 1926, in welche die Gesellschaft sowie die Donnersmarckhütte A.-G. ihren größten Teil an oberschlesischen Vermögenswerten einbrachten, beschloß die a. o. Generalversammlung vom 8. Dezember 1926 die völlige Fusion mit der Donners- marckhütte A.-G., Hindenburg, wonach das Gesamt- vermögen dieser Gesellschaft unter Ausschluß der Läquidation auf die Oberschlesische Eisenbahn-Bedarfs- A.-G. überging. Der Umtausch der Aktien erfolgt im Verhältnis 5: 6 für je nom. RM 500.– Donnersmarck-Aktien 6 Stück zu je nom. RM 100.– Oberbedarf-Aktien mit Divi- dendenberechtigung ab 1. Oktober 1926. Der Umtausch der Aktien ist durchgeführt. Aus dem Bestand an Vorratsaktien wurden nom. RM 2 823 000.— dafür entnommen. Der von der Donnersmarckhütte übernommene Besitzanteil an der Abwehrgrube wurde am 1. Januar 1927 gegen Gewährung von Kuxen in die neu- gegründete Gewerkschaft Castellengo-Abwehr ein- gebracht. Der Besitz an Kuxen dieser Gewerkschaft ist unter Verwendung von Vorratsaktien weiter ver- stärkt worden. Die Beteiligung an der Gewerkschaft Eisen- steinzeche „Kleiner Johannes“, Pegnitz (Oberfranken), ist an die Bayerische Berg-, Hütten- und Salz- werke A.-G., München, verkauft worden. Mit der Linke-Hofmann-Werke A.-G. sind Anfang 1927 Verhandlungen zum Abschluß gekommen, wonach sämtliche Aktien der Baildonstal S. A., Kattowitz, unter Rückverrechnung der im Zusammenhang mit der Gründung der Vereinigte Oberschlesische Hüttenwerke A.-G., Gleiwitz, erhaltenen Anteile der Huta-Silesia S. A. 7144 übernommen wurden. Verwaltungstechnisch ist die Baildonstal S. A. mit der Friedenshütte S. A., Kattowitz, vereinigt. Im Februar 1928 wurden RM 4 000 000.– zur Verfügung stehende, vom 1. Januar 1928 ab divi- dendenberechtigte Oberbedarf-Stammaktien zusammen mit RM 2 882 000.– im Besitz von Oberbedarf be- findlichen Aktien der Vereinigten Hoklzindustrie Aktiengesellschaft in Breslau der Gräflich von Balle- stremschen Güterdirektion überlassen als Gegenwert für 105 Kuxe der Gewerkschaft des Steinkohlenberg- werks Castellengo-Abwehr in Gleiwitz. Die er- worbenen Kuxe sind mit dem Buchwert der hin- gegebenen Aktien bewertet worden, so daß ein Auf. geld aus dieser Transaktion nicht in Erscheinung tritt. Einschneidender als der Castellengo-Tausch war die Neuordnung und der Ausbau der Friedenshütte, und zwar sowohl für Oberbedarf und Ballestrem, wie für die betroffene Gesellschaft selbst. Bis dahin war das 20-Mill.-Goldzloty-Kapital zu 100 % im Ober- bedarf-Besitz gewesen. Durch Fusion mit Balle- stremschen Werken und Gruben (Gewerkschaften Wolfgang und Graf Franz sowie Kraftwerk Nikolaus) und durch Anschmelzung der voll im Oberbedarf- Besitz gewesenen Baildonstal Spolka Akcyjna ist die Friedenshütte zu einem Konzern mit etwa 15 000 Arbeitern emporgewachsen. Gelegentlich der Fusion mit der Baildonstal S. A., den Gewerkschaften Wolfgang und Graf Franz sowie dem Kraftwerk Nikolaus war die Friedenshütte S. A. aufnehmende Gesellschaft. Durch erwähnte Angliederungen und die im Laufe der letzten 2% Jahre erlangte Konsolidierung ist die Friedenshütte S. A. wieder ein wichtiger Faktor in der Schwerindustrie Polens geworden. 1929 Der Besitz an Kuxen der Gewerkschaft Castellengo-Abwehr wurde durch Erwerb von 72 Kuxen ergänzt. Ferner erwarb die Gesellschaft 40 % der Anteile der Schlesischen Montangesellschaft m. b. H., Breslau. Zur Durchführung von Unter- suchungsarbeiten auf den zum Besitz der Gesellschaft gehörenden Eisenerzfeldern bei Kolbnitz, Kr. Jauer, wurde die Schlesische Bergbau G. m. b. H., Kolbnitz, mit einem Kapital von RM 20 000.– gegründet. 1930 Verkauf der Beteiligung an der polnischen Steinkohlengewerkschaft Charlotte (11 Kuxe) an die Rybniker Steinkohlengewerkschaft, Kattowitz. 1931 Im Januar 1931 übernahm die Gesellschaft zusammen mit der Gewerkschaft Castellengo-Abwehr, Gleiwitz, die im Besitz der Mitteldeutsche Stahlwerke A.-G. befindliche Hälfte des Aktienkapitals der Ver. einigte Oberschlesische Hüttenwerke A.-G., Gleiwitz Oberbedarf übernahm nom. RM 7.5 Mill. Aktien zum Kaufpreis von RM 3 Mill., zahlbar in drei gleichen Raten am 30. September 1933, 1934 und 1935. Das Eigentum an diesen Aktien geht erst nach Maßgabe der Abdeckung der Kaufpreisschuld auf Oberbedarf über. Im Zusammenhang mit der Sanierung der Ver- einigte Oberschlesische Hüttenwerke A.-G. stimmte die Gesellschaft einer Zusammenlegung des Aktien- kapitals von RM 30 Mill. auf RM 4 Mill. zu. Anfang Juli 1931 brachte die ,Friedenshütte“ Schlesische Berg- und Hüttenwerke A.-G., um sich zu entlasten, ihre Steinkohlenbergwerke sowie das Kraftwerk Nikolaus in die neugegründete Rudaer Steinkohlengewerkschaft, Kattowitz, ein, die gleich- zeitig den gesamten polnischen Industriebesitz der Grafen von Ballestrem übernahm. Die mit der Gründung dieser Gewerkschaft verbundenen Finanz- maßnahmen konnten die für die Friedenshütte not-