Oberschlesische Eisenbahn-Bedarfs-Aktien-Gesellschaft, Gleiwitz 0.-8. wendigen finanziellen Entlastungen nicht bringen. Anfang Dezember 1931 mußte die Friedenshütte einen gesetzlichen Zahlungsaufschub beantragen. Zunächst wurde ein Moratorium von drei Monaten gewährt und dann weiter dem Antrag auf Eröffnung des Ver- hütungsverfahrens zwecks Abwendung des Konkurses stattgegeben. Im Dezember 1932 kam die Sanierung der „Friedenshütte“ auf der Basis zur Durchführung, daß das Aktienkapital von Zl. 70 Mill. auf Zl. 50 Mill. herabgesetzt wurde, und zwar mit der Maßnahme, daß die Altbesitzer 50 % der auf sie entfallenden zu- sammengelegten Aktien an die Hauptgläubiger der Friedenshütte abzugeben hatten. Die restlichen Gläubiger wurden mit 50 % Barzahlung befriedigt. Unter Aufhebung der Geschäftsaufsicht kam der Ver- gleich auf der Basis von 50 % zustande. Für die Gesellschaft kam jedoch eine Barabfindung nicht in Betracht. Nach der von der Friedenshütte vorge- sehenen Schuldenabdeckung erhielt die Gesellschaft dagegen, auf ihren früheren Kapitalanteil von Zl. 21 Mill. nom. Zl. 7.5 Mill. Aktien, auf ihre Forde- rungen Zl. 11 718 000.— Aktien und aus der In- anspruchnahme aus von der Gesellschaft über- nommenen Bürgschaften Zl. 7 241 500.– Aktien, ins- gesamt also nom. Zl. 26 459 500.– Aktien. Für die 40 % der Anteile der Schlesische Montan- gesellschaft m. b. H., Breslau, die Oberbedarf im Jahre 1928/29 im Interesse der Ver. Oberschlesische Hüttenwerke A.-G. erworben hatte, übte letztere 1930/31 das Optionsrecht aus. 1931/32 Um den durch die erforderlichen Rück- stellungen und Abschreibungen im Jahre 1930/31 ent- standenen Verlust zu decken, beschloß die General- versammlung vom 11. Juni 1932 die Herabsetzung des Grundkapitals in erleichterter Form durch Ein- ziehung der nichtdividendenberechtigten Vorrats- aktien von nom. RM 7.7 Mill. sowie die Herabsetzung des alsdann noch verbleibenden Stamm- und Vorzugs- aktienkapitals von nom. RM 20 092 000.— auf nom. RM 7.5 Mill. Stammaktien und nom. RM 34 500.—– Vorzugsaktien. Hieraus ergab sich unter Einrechnung eines Betrages von RM 352 293.48 aus der Teilauflösung der gesetzlichen Rücklage ein Sanierungsgewinn von RM 16 759 793.48. Von den nach der Sanierung der Gesellschaft ver- bliebenen nom. RM 3 Mill. Oberhütten-Aktien wurde im August 1932 ein Teilbetrag in Höhe von Reichs- mark 2.2 Mill., der Restbetrag Anfang des Jahres 1933 zu einem Durchschnittskurse von ca. 75 % an die Gewerkschaft Castellengo-Abwehr, Gleiwitz, ver- äußert. Im Laufe des Jahres 1933 wurde die Sanie- rung der Friedenshütte durchgeführt. Dem polnischen Staat wurde eine Option auf 52 % des Kapitals der Friedenshütte eingeräumt. 1933/34 Infolge Ausübung des Optionsrechtes auf nom. Zloty 13 Mill. im Besitz der Gesellschaft befind- licher Aktien der Friedenshütte durch den polnischen Staat mußte die Gesellschaft auf Grund einer bei Sanierung dieser Gesellschaft im Jahre 1932 einge- gangenen Verpflichtung von deren Hauptbankgläubi- gern nom. Zloty 1 866 000.– Aktien der Friedenshütte übernehmen. Als Gegenwert für den Kaufpreis der nom. Zloty 13 Mill. Aktien erhielt die Gesellschaft Zloty 5 250 000.—– staatsgarantierte Verpflichtungsscheine der Bank Gos- podarstwa Krajowego, Warschau, die in Teilbeträgen innerhalb der nächsten Jahre bis 15. April 1939 zur Einlösung gelangen. Dem Umstande, daß diese Ver- pflichtungsscheine teilweise bis zum 15. April 1936 nicht verzinst werden, hat die Gesellschaft durch Ab- setzung einer Wertberichtigung von RM 116 482.35 von dem Einstandswert Rechnung getragen. Im Rahmen der Sanierung der S. A. Ferrum,. Katowice, hat die Gesellschaft gemeinsam mit zwei weiteren Hauptaktionären dieser Gesellschaft dem polnischen Finanzministerium eine bis Anfang Oktober 1936 befristete Option auf 51 % des Aktienkapitals der Gesellschaft, das sind nom. Zloty 2 295 000.–, ein- geräumt. Der Besitz an diesen Aktien steht zu einem Kurse zu Buche, der dem Optionskurs entspricht, 8o daß der Gesellschaft bei einer etwaigen Ausübung der Option hierauf keinerlei Buchverluste entstehen werden. Im Laufe des Jahres verkaufte die Gesellschaft das Geschäfts- und Wohngebäude in Berlin, das Ge- lände in Stanitz und den Anteil an der Dampfziegelei Ellguth-Zabrze. Von den unter Wertpapieren ver- buchten Aktien wurden die Aktien der Lignose A.-G., Berlin, und der Deutscher Eisenhandel A.-G., Berlin, verkauft. 1934/35 Verkauf von nom. Zl. 366 500.– Ge- schäftsanteile am Zwiazek Koksowni Sp. z. o. 0., Katowice. 1935/36 Verkauf weiterer nom. Zl. 530 000.– An- teile am Zwiazek Koksowni. Anlagen. Es verblieben bei Oberbedarf nur einige Eisen- erzförderungsrechte. Oberbedarf stützt sich als reine Holding-Gesell- schaft, abgesehen von den Castellengo-Kuxen, be- sonders auf die Friedenshütte-Beteiligung. Beteiligungen. I. Friedenshütte Schlesische Bergwerks- und Hütten-A.-G., Kattowitz. (Huta Pokoj, Slaskie Zaklady Gorniczo-Hutnicze, Spölka Akcyjna, Katowice; Huta Pokoj, Societé anonyme des mines et forges de Sileésie). Gegründet: 1922 im Hinblick auf die Grenzregelung in Oberschlesien zur Uebernahme der in Ost-Ober- schlesien gelegenen Anlagen und Grundstücke von Oberbedarf. Kapital: Zloty 50 000 000.—. Darlehen: § 1 515 980.28 der Bank Gospodarstwa Krajowego, Warschau, und eines Kreditkonsor- tiums unter Führung der Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft in Berlin gegen erststellige Grundschuld auf den Anlagen der Friedenshütte und Ausfallbürgschaft in Höhe von § 220 701.41 von Oberbedarf; Verzinsung: 5% % P. a.; Rückzahlung bis 15. Oktober 1937. 7145