Pittler Werkzeugmaschinenfabrik Aktien gesellschaff Gründung: Die Gründung erfolgte am 21. September 1895 unter Uebernahme der seit 1889 bestehenden Firma W. v. Pittler mit einem Grundkapital von M 1 200 000.– als ,Leip- ziger Werkzeugmaschinenfabrik vorm. W. von Pittler A-G., Am 2. März 1922 Aenderung der Firma in die jetzige. Gegenstand des Unternehmens: Betrieb der Werkzeugmaschinen-Fabrikation und anderer Geschäftszweige und Geschäfte der Metall- industrie. Erzeugnisse: Werkzeugmaschinen, insbesondere: Pittler-Re- volverdrehbänke und Ein- und Mehrspindel-Auto- maten; Selbstlösende Gewindeschneideköpfe und stufenlos regelbare Flüssigkeitsgetriebe. Vorstand: Richard Tietz, Leipzig; Emil Berger, Leipzig; Dr.-Ing. Wilhelm Fehse, Leipzig. Aufsichtsrat: Bruno Winkler, Bankdirektor, Leipzig, Vorsitzender; Kaufmann Paul Rohde, i. Fa. Otto Mansfeld & Co. Berlin, 1. stellv. Vorsitzender; Dr. Hans Pilder, Direktor der Dresdner Bank, Be 2. stellv. Vorsitzender; Bankier Hermann J. Abs, i. & Co., Berlin; F. H. Chapin, Präsident der „The National Company-', Cleveland (Ohio, USaA.); Bankdirektor Carl Harter, Vorstandsmitglied Commerz- und Privat-Bank A.-G., Berlin; Generaldirektor Otto Henrich, Berlin; rlin, Fa. Delbrück Schickler Acme der Sitz der Verwaltung: Leipzig-Wahren (bis 1899 Leipzig-Gohlis). (Aufsichtsrat:) Bankdirektor Alfred Hölling, Berlin; joachim von Stülpnagel, General der Infanterie Berlin. 2 1936: Bilanzprüfer für das Geschäftsjah Treuhand-Aktiengesellschaft, Leipzig. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung Stimmrecht): je nom. RM 20. Stammaktien 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: 1. zunächst werden 5 % dem gesetzlichen Reserve- fonds zugewiesen, bis derselbe die Höhe von 10 ― des ausgegebenen Aktienkapitals erreicht bzw. wiedererreicht hat, 2. die von der Generalversammlung zu beschließen- den außerordentlichen Rücklagen zum Gesell- schaftskapitalfonds bewirkt. 3. Aus dem alsdann noch verbleibenden Ueberschuß erhalten die Aktionäre 4 % des eingezahlten Aktienkapitals als ordentliche Dividende. 4. Von dem danach verbleibenden Reingewinn er- hält der Vorstand die vertragsmäßigen Tantiemen und der Aufsichtsrat 10 % Reingewinnanteil. 5. Der alsdann verbleibende Rest des Reingewinnes wird unter Abrundung dividende an die Aktionäre verteilt. angemessener als Super- Zahlstellen: Gesellschaftskasse Commerz- und Privat-Bank Leipzig; in Leipzig-Wahren; A. G., Berlin, Dresden, Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. In der ordentlichen Generalversammlung vom 8. März 1928 wurde beschlossen, das Grundkapital um RM 520 000.– auf RM 4 000 000.– zu erhöhen. Die neuen Aktien wurden einem unter Führung der Commerz- und Privat-Bank A.-G., Berlin, stehenden Konsortium zum Nennwerte überlassen und zum Er- werb der qualifizierten Aktienmehrheit der Magde- burger Werkzeugmaschinenfabrik Aktiengesellschaft in Magdeburg verwandt. Aus der von dem Konsor- tium durchgeführten Transaktion fielen der Gesell- schaft nom. RM 760 000.— Aktien der Magde- burger Werkzeugmaschinenfabrik Aktiengesellschaft unc ein Barerlös von RM 311 542.– zu, von welch letzterem ein Aufgeld von RM 213 890.— dem ge- setzlichen Reservefonds zugeführt wurde. 1929 Errichtung einer modernen Dampfkessel- anlage und Anschaffung neuer Arbeitsmaschinen. 1930 Die Generalversammlung vom 20. Mai be- schloß die Erhöhung des Aktienkapitals um Reichs- mark 1 000 000.–— auf RM 5 000 000.—. Die neuen Aktien, die ab 1. Januar 1930 dividendenberechtigt sind, wurden von einem Konsortium unter Führung der Commerz- und Privat-Bank zu 100 % zur Verwertung Dresdner Bank, Berlin, Dresden, Leipzig, und deren Filialen: Delbrück Schickler & Co., Berlin. im Interesse der Gesellschaft übernommen. Die neuen Mittel dienten in der Hauptsache dazu, die am 30, Juni 1930 fällig werdenden Bankschulden der Magde- burger Werkzeugmaschinen-Fabrik A.-G., deren Aktien- majorität im Besitz der Gesellschaft ist, abzulösen. Am 30. September 1930 trat die Gesellschaft auf Grund eines Vertrages in freundschaftliche Be- ziehungen zur „The National Acme Co.“ in Cleveland, Ohio, USA. 1931 Der im Vorjahr abgeschlossene Vertrag mit der Firma The National Acme Company, Cleve- land/Ohio/USa4, der sich lediglich auf Vertriebs- und Fabrikationsrechte bezieht, konnte sich infolge der schwierigen Wirtschaftslage noch nicht in dem erhofften Umfange auswirken. Um eine ausreichende Beschäftigung des Werkes zu erzielen, nahm die Gesellschaft größere Russen- aufträge herein, zu deren Finanzierung ihr ent- sprechende Bankkredite eingeräumt wurden. Als Sicherheit bestellte sie den beteiligten Banken eine Vormerkung für eine Grundschuld in Höhe von RM 2 Mill. an dem Fabrikgrundstück Leipzig- 7159. ――――