Kampnagel Aktiengesellschaff (vVormals Nagel Q Kacemp) Sitz der Verwaltung: Hamburg 39, Barmbecker Str. 4–8. Gründung: Die Gründung erfolgte am 11. Dezember 1865 unter der Firma Nagel & Kaemp. Anfangs 1889 er- folgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft unter der Firma Eisenwerk (vorm. Nagel & Kaemp) A.-G. mit einem Grundkapital von M 1 100 000.—. 1923 wurde das bis auf M 13 000 000.— Stammaktien erhöhte Kapital auf RM 2 600 000.—– Stammaktien um- gestellt. Zusammenlegungsverhältnis 5:1. Laut Generalversammlungsbeschluß vom 15. Mai 1934 wurde die Firma in die jetzige geändert. Gegenstand des Unternehmens: Maschinenfabrik und Eisengießerei. Erzeugnisse: Krane und Verladeanlagen mit elektrischem und Dampfbetrieb für Häfen und Werften, für Einzel- und Massengüter, besonders Wippkrane D. R. P., Schiffs- krane, Mehrseil- und Einseilgreifer, Spille. Vollständige Einrichtungen von Schälmühlen für alle Hülsenfrüchte, wie Hafer, Gerste, Buchweizen usw.: Reisbearbeitungsmaschinen in allen Arten, Reis- mühlen: ,„Filipina“, Colonia. Transportanlagen, Getriebebau. Tochterunternehmen: Schärffe & Co., Lübeck: Deckshilfsmaschinen aller Systeme und Größen; Franz Schärffe, Bad Oldesloe: Eisen- und Metallgießerei. Vorstand: Max Mörck, Hamburg; Oberingenieur F. Fendt, Hamburg. Aufbau und 1865 Gründung am 11. Dezember unter der Firma Nagel & Kaemp, Zivilingenieure für Anlagen von Turbinen, Zentrifugalpumpen, Wasserräàdern, Mahl- mühlen und Zementfabriken. 1875 Errichtung einer eigenen Maschinenfabrik am schiffbaren Osterbeckkanal in Hamburg-Barmbeck. 1887 Aufnahme des Reismühlenbaues. 1889 Umwandlung der Firma in „Eisenwerk vorm. Nagel & Kaemp A.-G., Hamburg“ mit einem Aktien- kapital von M1 100 000.—— Aufnahme einer Prioritäts- anleihe von M 500 000.—. 1890 Beginn des Baues von Brownschen Dampf- kranen für den Hamburger Hafen und des ersten elektrisch betriebenen Kaikranes der Welt, der noch heute im Deutschen Museum in München im Original vorhanden ist. 1898 Pfingstmontag brannte die gesamte Dreherei ab. Neubau einer modernen Fabrikhalle und einer großen Montagehalle für Eisenkonstruktionen. 1917/22 Neubau und Umbau der Werkstätten in zeitgemäße Anlagen. 1923 Uebernahme der Eisengießerei H. Femerling & Co., Hamburg, Haidberg 16. 1930 Das Unternehmen litt, wie alle in dieser Branche, unter der Depression der deutschen Wirt- schaft. 45 % der Aufträge stammten aus dem Inlande, 55 % erteilte das Ausland. Gegen Ende des Jahres wurde die Abteilung Hartzerkleinerung stillgelegt, da- Aufsichtsrat: Direktor K. von Sydow, Hamburg, Vorsitzender; J. P. Somfleth, Timmdorf, stellv. Vorsitzender; Senator a. D. H. C. Vering, Hamburg. Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Dipl.-Ing. Julius Platz, Wirtschaftsprüfer, Hamburg. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung (Stimmrechth): je nom. RM 200.— Stammaktien 1 Stimme. Neingewinn-Verwendung: 1. zu mindestens 5 % an den gesetzlichen Reservefonds (bis 10 %); zur Bildung oder Verstärkung besonderer Rücklagen; zur Zahlung einer ordentlichen Dividende bis zu 4 % an die Stammaktien; zur Gewährung einer Aufsichtsrat; der hiernach verbleibende Restbetrag wird an die Aktionäre als Superdividende verteilt, soweit nicht = . Tantieme von 10 % an den 70 Ö―― die Generalversammlung eine andere Verteilung beschließt. Zahlstellen: Vereinsbank in Hamburg, Hamburg; Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft Hamburg; Dresdner Bank, Hamburg. Filiale Entwicklung des Unternehmens. gegen die Sonderbauarten im Hebezeugbau, Schäl- mühlenbau und Transportwesen weiterentwickelt. 1932 Im Laufe des Jahres 1931 hat die Gesell- schaft von der Verordnung, eigene Aktien bis zur Höhe von 10 % des Grundkapitals zum Zwecke der Einziehung zurückzukaufen, Gebrauch gemacht. Die Generalversammlung vom 15. März 1932 genehmigte die Einziehung dieser nom. RM 260 000.—– eigenen Aktien und setzte das Grundkapital von Reichsmark 2 600 000.– auf RM 2 340 000.– herab. Im Laufe des Jahres 1932 erwarb die Gesellschaft durch Ankauf weitere nom. RM 140 000.— eigene Aktien. Die Generalversammlung vom 23. März 1933 beschloß die Einziehung dieser Aktien und Herab- setzung des Grundkapitals um diesen Betrag von RM 2 340 000.– auf RM 2 200 000.—–. 1934 Die Generalversammlung vom 15. Mai 1934 beschloß die Aenderung der Firma in Kampnagel Aktiengesellschaft (vormals Nagel & Kaemp) in Hamburg. In der zweiten Hälfte des Jahres wurden zur Er- weiterung der Fabrikationsbasis die Firmen Schärffe & Co., Lübeck, und Franz Schärffe, Bad Oldesloe, übernommen. Die beiden Firmen werden als selb- ständige Unternehmen weitergeführt. 1935 Im Februar 1935 wurde die Gießerei am Haidberg stillgelegt und die Produktion auf die Gießerei Bad Oldesloe übertragen. 7177