Thüringer Gasgesellschaff (THtGA) Sitz der Verwaltung: Leipzig C 1, Dittrichring 24. Gründung: Die Gründung erfolgte am 4. November 1867 mit einem Grundkapital von M 450 000.—. Gegenstand des Unternehmens: Errichtung, Erwerb, Pacht und Betrieb von Anlagen zur Erzeugung, zum Bezuge und zur Abgabe von Leucht-, Kraft- und Heizmitteln aller Art. Beteiligung an solchen und sonstigen Anlagen sowie die Befassung mit allen den Gesellschaftszwecken unmittel- bar oder mittelbar dienenden Geschäften. Vorstand: Direktor Erich Schuth, Leipzig, Vorsitzender; Direktor Dr.-Ing. Friedrich Plemnz, Leipzig; Direktor Dr. rer. pol. Hans Gillessen, Leipzig. Aufsichtsrat: Wirtschaftsminister Georg Lenk, Dresden, Vor- Sitzender; Karl Wolter, Mitglied des Vorstandes der Preußi- schen Elektrizitäts-A.-G., Berlin, stellv. Vor- sitzender; Staatsfinanzrat Hermann Brekenfeld, Mitglied der Generaldirektion der Preußischen Staatsbank (Seehandlung), Berlin; Generaldirektor a. D. Dr.-Ing. e. h. Robert Fra nk, Siegrön bei Bad Wilsnack; Direktor Dr. jur. Heinz Hertzsoeh, Mitglied des Vorstandes der A.-G. Sächsische Werke, Dresden; Direktor Karl Kühn, Vorsitzender des Vorstandes der A.-G. Sächsische Werke, Dresden; Bankier Hans Lieberoth-Leden, Leipzig; Bankdirektor Dr. jur. Hans Schaefer, Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt, Leipzig; (Aufsichtsrat:) Direktor Dr. Alfred Stolt ze, Mitglied des Vor- standes der A.-G. Sächsische Werke, Dresden; Generaldirektor Wilhelm Tengelmann, Vor- sitzender des Vorstandes der Bergwerksgesell- schaft Hibernia A.-G., Herne i. W. Bilanzprüfer für das Geschäftsjahr 1936: Deutsche Revisions- und Treuhand-A.-G., Berlin. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Generalversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 20.– Stammaktien 1 Stimme. Reingewinn-Verteilung: Die Verteilung erfolgt nach gesetzlichen Vor- schriften. Jedes Mitglied des Aufsichtsrates erhält neben einer festen Vergütung für jeden den Aktionären zur Verfügung gestellten Hundertteil über 4 v. H. RM 1000.–, bei Bruchteilen von Hundert- teilen den entsprechenden Betrag. Zahlstellen: Gesellschaftshauptkasse in Leipzig; Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt in Leipzig und deren Zweigstellen; Frege & Co., Leipzig; A. Lieberoth, Leipzig; Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft, Berlin; Hardy & Co. G. m. b. H., Berlin; Sächsische Staatsbank, Dresden und deren Zweig- stellen; Delbrück von der Heydt & Co., Köln a. Rh.; J. H. Stein, Köln a. Rh. Aufbau und Entwicklung des Unternehmens. Das 1867 in Gotha gegründete Unternehmen stellte sich zunächst die Aufgabe, in verschiedenen thüringischen Städten die Gasbeleuchtung einzu- führen. Mit dem Erwerb einiger Gaswerke in der Um- gebung von Leipzig im Jahre 1872 und der dadurch erfolgten Erweiterung ihres Tätigkeitsbereiches ver- legte die Gesellschaft ihren Sitz nach Leipzig. 1902 wurde das erste Elektrizitätswerk errichtet. Schon im Jahre 1904 machte die Gesellschaft den ersten Versuch einer Gasfernversorgung (heute wird von ca. 40 Konzerngesellschaften die Gasfernver- sorgung betrieben). Die Thüringer Gasgesellschaft besitzt einen sehr großen Tätigkeitsbereich. hre Werke und Beteili- gungen sind über das ganze Deutsche Reich verteilt. Neben dem Gasversorgungsgeschäft pflegt das Unternehmen in erheblichem Maße auch die Elek- trizitätsversorgung, so daß heute die Zahl der ver- kauften kWh Strom die Zahl der verkauften Kubik- meter Gas beträchtlich übersteigt. Die Gesellschaft betreibt zur Zeit 34 Elektrizitätsversorgungsunter- nehmungen. Waren in den ersten 40 Jahren des Bestehens der Gesellschaft fast alle Gas- und Elektrizitätswerke des Konzerns in eigenem Besitze, so ist die Gesell- schaft im Laufe der Zeit dazu übergegangen, eine Reihe ihrer Werke in Gemeinschaft mit den be- treffenden Gemeinden als gemischtwirtschaftliche Unternehmungen weiterzuführen. Ihre Beteiligung an diesen Unternehmungen, bei denen sie maßgebenden Einfluß auf die Betriebsführung ausübt, ist durch Verträge auf lange Zeit hinaus gesichert. Die allseits anerkannten Erfolge der Gesellschaft als Fachgesellschaft auf dem Gebiete der Energie- versorgung haben ferner dazu geführt, daß Städte und Gemeinden, welche ihre Werke bisher in eigener Regie betrieben, in steigender Zahl sich zur Nutzbar- machung der Erfahrungen neuzeitlicher Betriebswirt- schaft der Mitwirkung der Gesellschaft versicherten und ihre werbenden Betriebe in gemischtwirtschaft- liche Unternehmungen, an denen die Gesellschaft ebenfalls auf lange Zeit hinaus beteiligt ist, um- wandelten. Infolge dieser Neugründungen hat der Tätigkeitsbereich der Thüringer Gasgesellschaft einen sehr erheblichen Umfang angenommen. 7207